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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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das Glas der Scheibe gehärtet und dafür reichte seine Kraft nicht aus.
    Er brauchte einen Hammer oder eine Axt. Etwas aus Eisen. Einen Feuerlöscher? Gab es nicht. Golfschläger? Edward hatte zwar welche mit nach Schottland gebracht, aber sie waren nicht im Auto, sondern in Hawk’s Lodge.
    Dann kam Alex eine Idee.
    »Wo ist der Stock deines Vaters, Sabina?«
    »Hier.«
    »Gib ihn mir!« Er konnte die Panik nicht mehr aus seiner Stimme heraushalten. Die Sekunden verrannen unaufhörlich und sie saßen hier fest.
    Sabina reichte ihm den Stock und er betrachtete ihn im Licht der Taschenlampe. Der Griff bestand aus Messing und war wie ein Entenschnabel geformt. Er konnte ihn als Hammer verwenden, nur war der Stock zu lang. Der Platz reichte nicht, um damit auszuholen. Er musste ihn kürzen. Aber wie?
    »Nimm.« Er gab Sabina die Taschenlampe. »Richte sie auf mich.«
    »Was hast du vor?«
    Alex antwortete nicht. Er schob den Stock mit der Spitze durch das Lenkrad, sodass der längere Teil vor ihm diagonal über das Armaturenbrett ragte. Unter Aufbietung seiner gesamten Kraft und seines Körpergewichts warf er sich nach vorn und drückte dagegen. Das Holz knackte, brach aber nicht. Das Wasser reichte Alex inzwischen bis zur Brust. Eiskalt schloss es ihn ein. Er versuchte es wieder, diesmal mit Erfolg. Der Stock brach auseinander.
    Alex hatte keine Zeit zu verlieren. Er ließ die untere Hälfte fallen und nahm das andere, etwa einen halben Meter lange Ende in die Hand. Jetzt hatte er eine Art Hammer.
    »Ich schlage die Scheibe ein!«, rief er. »Hol noch mal tief Luft. Sobald das Wasser über deinen Kopf steigt, kannst du die Tür aufmachen.«
    Sabina nickte. Sie brachte kein Wort heraus.
    Alex hielt den Spazierstock mit festem Griff. Im letzten Moment fiel ihm noch etwas ein, was er beim Tauchen von seinem Onkel gelernt hatte. »Nicht die Luft anhalten«, riet er Sabina. Viele Tauchunfälle gingen darauf zurück. Wenn er und Sabina beim Aufsteigen durch die verschiedenen Druckzonen die Luft anhielten, bekamen sie Risse in der Lunge. »Schwimm nach oben, so schnell du kannst«, sagte er. »Aber denk dran, dabei zu summen.«
    »Was denn? Auld Lang Syne ?«
    Alex hätte fast gelächelt. Nur Sabina konnte in einer solchen Situation noch Scherze machen. »Was du willst«, antwortete er. »Solange du summst, ist deine Lunge offen.«
    Er schnallte Edward ab und versicherte sich, dass die Fahrertür nicht verriegelt war. Das Wasser stieg inzwischen langsamer, aber der Sauerstoff reichte bestimmt nicht mehr lange aus. Mit dem Spazierstock zielte er auf die obere Hälfte des Beifahrerfensters und schlug mit aller Kraft zu. Der Entenschnabel krachte gegen die Scheibe. Im Licht der Taschenlampe, die Sabina auf ihn gerichtet hatte, sah Alex ein spinnennetzähnliches Geflecht von Rissen. Wasser sickerte hindurch, aber die Scheibe hielt. Bildete er es sich nur ein oder wurde das Atmen schon jetzt mühsamer? Nur noch wenige Augenblicke blieben ihm. Er schlug erneut zu und dann noch einmal.
    Beim dritten Mal zerbarst das Fenster. Wasser stürzte herein und hätte Alex fast aus dem Sitz gedrückt. Rasch füllte es den leeren Raum unter der Decke. Die Taschenlampe erlosch und es wurde so plötzlich finster, dass Alex schon glaubte, das Wasser hätte ihn mit seiner Wucht betäubt. Doch er war noch bei Bewusstsein und konnte klar denken. Hatte Sabina ihre Tür aufbekommen? Er konnte ihr nicht mehr helfen. Jetzt musste er sich selbst retten – und Edward Pleasure.
    Blind tastete er nach dem Türgriff. Er hatte den gewaltigen Druck des Wassers unterschätzt. Wie ein Schraubstock legte es sich um seine Brust und presste die Luft aus ihm heraus. Er drückte den Griff und spürte, wie die Tür aufging. Sofort warf er sich auf die Seite und zog sich aus dem Auto.
    Er wagte allerdings nicht, sich davon zu entfernen. Alles war schwarz. Wenn er das Auto losließ, fand er es nie wieder und Edward würde ertrinken.
    Eiskalt umspülte das Wasser sein Gesicht. Er hielt sich mit der einen Hand am Türrahmen fest und tastete sich mit der anderen über das Dach zur gegenüberliegenden Seite. Wo war der Griff der Fahrertür? Die Luft wurde bereits knapp. Er hätte die Tür von innen öffnen sollen. Dadurch hätte er vielleicht einige kostbare Sekunden gespart.
    Er knallte mit der Hand gegen den Außenspiegel, was aber nicht weiter schlimm war, weil er sowieso nichts spürte. Seine Finger schlossen sich um den Türgriff. Er zerrte heftig daran und die Tür

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