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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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sich auf den Ellbogen auf und bekam einen Hustenanfall. »Was ist passiert?« Er konnte nur flüstern.
    »Nicht jetzt, Sir. Sie müssen zuerst ins Warme.«
    Das Feuerwerk war zu Ende. Alex hörte Händeklatschen und das Tuten von Spielzeugtrompeten. Langsam machten sie sich auf den Weg. Sabina und Alex mussten Edward stützen und alle drei brauchten sie die Hilfe ihres geheimnisvollen Retters. Irgendwie schaffte er es, sie über das Ufer zu geleiten. Wirbelnder Schnee hüllte sie ein, als wollte er sie zurückhalten. Ein schmaler Weg führte zur Straße hinauf, auf der ein weißer Kastenwagen mit eingeschaltetem Licht und Warnblinker stand. Sein Anblick gab ihnen neue Kraft. Sie kletterten die Böschung hinauf und stiegen hinten ein.
    »Macht euch keine Sorgen!« Dem Mann war ohne seinen Mantel inzwischen auch kalt. Er blieb an der Hecktür stehen. »Ich bringe euch ins Krankenhaus. Dort kümmert man sich um euch.« Er schloss die Tür.
    Sie lagen auf einer metallenen Ladefläche inmitten einer Wasserpfütze. Sabina hatte sich fest in ihre Decke eingehüllt, Edward Pleasure war kaum noch bei Bewusstsein. Alex hörte den Fahrer vorne einsteigen. Kurz darauf fuhren sie los. Sein Körpergefühl kehrte allmählich zurück. Der Mann hatte die Heizung voll aufgedreht und Alex genoss die warme Luft auf der Haut.
    Sie brauchten eine Stunde bis zum Krankenhaus in Inverness. Liz Pleasure traf zwei Stunden später dort ein. Inzwischen waren sie alle wegen Unterkühlung und Schock behandelt worden und lagen mit Wärmflaschen und Suppe im Bett. Krankenschwestern, die über Silvester Dienst hatten, versorgten sie – wahre Engel, wie Alex fand. Ihr Retter war gegangen, ohne seinen Namen zu hinterlassen. Er sei mit einer Lieferung nach Kilmore Castle unterwegs gewesen, hatte er gesagt. Was hatte er zu so später Stunde noch geliefert? Alex hatte ihn nicht fragen wollen, doch im Nachhinein fand er, dass hier etwas nicht zusammenpasste. Der Laderaum war leer gewesen.
    Am nächsten Vormittag wurden sie entlassen. Edward gab sich die Schuld an dem Unfall, aber sie waren alle noch zu mitgenommen, um ausführlicher darüber zu sprechen. Sie hatten beschlossen, ihren Urlaub abzubrechen. Nach dem, was passiert war, hatten das schottische Hochland und seine Seen an Attraktivität eingebüßt. Zu ihrer Beruhigung brauchten sie die vertraute Umgebung der Großstadt.
    Während sie auf das Flugzeug warteten, das sie nach London zurückbringen sollte, überlegte Alex, ob er den anderen von dem Geräusch erzählen sollte, das er in dem Sekundenbruchteil vor dem Unfall gehört hatte. Doch dann entschied er sich dagegen. Zu vieles war noch unklar und er wollte sowieso viel lieber glauben, dass er sich irrte.
    Kurz bevor das Auto von der Straße abgekommen war, hatte er in der Ferne einen Knall vernommen. Zugleich hatte er aus den Augenwinkeln etwas aufblitzen sehen. Er hatte sich diesen Blitz nicht eingebildet und wusste, was er bedeutete.
    Auf den Zinnen von Kilmore Castle hatte ein Scharfschütze gestanden.
    Edward Pleasure war nicht wegen der eisglatten Straße ins Schleudern geraten. Jemand hatte einen Reifen durchschossen und zwar, weil er das Auto absichtlich von der Straße drängen wollte. Jeder andere Mensch hätte das als Einbildung abgetan, doch Alex wusste es besser. Dazu war er schon zu oft die Zielscheibe von Anschlägen gewesen. Irgendwer hatte versucht, ihn zu töten.
    Aber wer?
    Desmond McCain? Weil er beim Pokerspiel verloren hatte? Nein, das ergab keinen Sinn. Es musste jemand anders gewesen sein. Vielleicht ein Gegner von früher. Oder der Anschlag hatte gar nicht ihm, sondern Edward Pleasure gegolten. Auch Journalisten hatten viele Feinde, die noch Rechnungen mit ihnen begleichen wollten.
    Alex schwieg also. Bei seiner letzten Begegnung mit den Pleasures in Südfrankreich waren sie auch angegriffen worden. Wie sollte er ihnen jetzt erklären, dass dasselbe schon wieder passiert war? Sabina würde ihn nie mehr sehen wollen. Lieber redete er sich ein, dass er sich irrte, dass er müde gewesen war und die Fantasie ihm einen Streich gespielt hatte. In wenigen Minuten hoben sie sowieso ab, flogen gen Süden und ließen alles hinter sich.
    Doch tief im Innern wusste er, dass er sich etwas vormachte. Grimmig biss er die Zähne zusammen. Ihre Flugnummer wurde aufgerufen und er nahm sein Handgepäck hoch.
    Schwierigkeiten schienen ihn auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Na gut, sollten sie mit nach London kommen. Er würde jedenfalls

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