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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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wusste, was ihn als Nächstes erwartete, aß und trank er, was er bekommen konnte.
    Warum hatte man ihn überhaupt hierhergebracht? Alex bewunderte McCain fast. Der Mann hatte Nerven aus Stahl. Er hatte ihn am helllichten Tag entführen und über einen der größten Flughäfen der Welt aus England herausschmuggeln lassen. Nur wozu? Bestimmt wusste McCain, dass Alex der Eindringling in Greenfields gewesen war. Dann erinnerte er sich auch an ihre Begegnung in seiner Burg in Schottland. Vielleicht wollte er sich an ihm rächen. Schließlich hatte er schon einmal versucht, ihn zu töten. Trotzdem konnte Alex nicht so recht daran glauben. Dazu war das Risiko zu hoch, das McCain eingegangen war. Hier ging es nicht um private Rache, sondern um ein Geschäft. McCain brauchte ihn für einen ganz bestimmten Zweck.
    Alex war ihm hilflos ausgeliefert. Am besten grübelte er nicht zu viel nach, was ihn womöglich erwartete.
    Lieber dachte er an Jack. Was sie wohl gerade machte? Und der MI6? Wenn die merkten, dass er verschwunden war, setzten sie alle Hebel in Bewegung. Dann suchten ihn sämtliche Geheimdienste der Welt. Bestimmt erinnerte sich jemand an den Jungen, der im Rollstuhl durch die Passkontrolle geschoben worden war. Die Spur würde nach Kenia führen. Garantiert wusste man beim MI6, dass McCain dort einen Stützpunkt hatte.
    Nur dass McCain seine Spuren sicher verwischt hatte. Der Reverend wusste genau, was er tat. Alex musste darauf vertrauen, dass er sich aus eigener Kraft befreien konnte. Er wollte auf die passende Gelegenheit warten und dann entschlossen handeln.
    Die Eingangsklappe wurde zurückgeschlagen und Myra Bennett trat ein. Sie trug schon wieder etwas anderes, nämlich einen Safarianzug – ein loses Hemd und eine lange Hose in verschiedenen Brauntönen. Die Kleider ließen sie noch männlicher aussehen, als sie ohnehin schon wirkte. In der Hand hielt sie eine Art Lappen aus Leder.
    Sie kam nicht allein. Ein dritter Wachmann in schmutzigen Jeans und einem schwarzen, ärmellosen T-Shirt begleitete sie. Alex’ Blick fiel auf die Muskelwülste seiner Arme und die Machete an seinem Gürtel. Der Mann hatte eng stehende, grausame Augen und sah Alex an, als seien sie schon ihr Leben lang erbitterte Feinde.
    »Wie ich höre, bist du aufgestanden«, sagte Dr . Bennett. »Wie geht es dir?«
    Alex wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Schon bei ihrem Anblick wurde ihm wieder übel. »Ausgezeichnet«, murmelte er.
    »Ich habe das Serum, das wir dir gespritzt haben, selbst erfunden und bin mit seiner Wirkung sehr zufrieden. Ich habe dazu den Wasserschierling verwendet, den wir in Greenfields anbauen. Die Wirkung ähnelt einem starken Schlangengift, vergeht allerdings viel schneller. Kann ich mich darauf verlassen, dass du dich jetzt anständig aufführst? Sonst kann ich dir jederzeit noch eine Dosis spritzen.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Das erfährst du noch früh genug. Zuerst einmal möchte ich dir Njenga vorstellen.« Sie zeigte auf den Wachmann. »Er ist ein Kikuyu wie die anderen Wachen und tut alles, was wir wollen. Es gibt hier nämlich keine andere Arbeit. Vielleicht interessiert es dich, dass die Kikuyu einst mit großer Grausamkeit gegen die Briten gekämpft und Angst und Schrecken verbreitet haben. Eine ihrer Spezialitäten war es, ihre Opfer auf einen Speer zu spießen und sie eines langsamen Todes sterben zu lassen. Inzwischen sind sie natürlich zahmer geworden. Trotzdem solltest du sie lieber nicht ärgern.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Njenga«, sagte Alex.
    Njengas Miene wurde noch finsterer.
    »Wo ist McCain?«, fuhr Alex fort.
    »Reverend McCain wird erst am späten Nachmittag hier eintreffen. Deine Freunde vom MI6 überwachen ihn wahrscheinlich, deshalb muss er einen Umweg machen. Aber er hofft, dass er mit dir zu Abend essen kann. Bis dahin kannst du mich gerne begleiten.«
    »Wohin?«
    »Oh, wir haben kein bestimmtes Ziel.« Dr . Bennett lächelte kaum merklich. »Wir machen nur einen kurzen Flug nach nirgendwo.« Sie hob den ledernen Lappen in ihrer Hand hoch und Alex sah, dass es sich um eine Fliegerkappe handelte. »Du hast hoffentlich nichts dagegen?«
    »Habe ich eine Wahl?«
    »Eigentlich nicht. Komm!«
    Sie marschierte nach draußen.
    Das Zelt, in dem er die Nacht verbracht hatte, stand zusammen mit einem Dutzend weiterer Zelte in einem Safari-Camp. Jedes von ihnen war von einer hölzernen Veranda umgeben und das ganze Camp schmiegte sich in den Bogen eines breiten

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