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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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und großem Zelt. Es hatte einen Holzboden und Wände aus Leinwand. Die Fenster bestanden aus zwei Klappen, die allerdings von außen verschlossen waren. Möbliert war das Zimmer mit einem teuer aussehenden Kleiderschrank, einem aus Holz geschnitzten Tisch und zwei Stühlen. An der Decke über Alex’ Kopf hing ein unaufhörlich kreisender Ventilator. Ein Moskitonetz, das sich mit jedem Luftzug bewegte, hüllte Alex von allen Seiten ein.
    Wo genau war er? Den Geräuschen nach zu urteilen irgendwo im Busch. Er hörte das Schnattern von Affen, das gelegentliche Bellen eines Elefanten und die Schreie exotischer Vögel.
    Dazu passten auch seine wirren Erinnerungen an die Reise hierher. Das Plakat fiel ihm ein, das er gesehen hatte. BITTE LÄCHELN! SIE SIND IN KENIA. Als ob ihm nach Lächeln zumute gewesen wäre! Danach musste er unter Einwirkung der Droge wieder bewusstlos geworden sein. Sie waren durch eine Stadt gefahren, von der er allerdings nicht viel mitbekommen hatte. Es war Nacht gewesen. Vielleicht Nairobi? Sie waren zu einem zweiten, kleineren Flughafen gekommen und wieder in einen Flieger gestiegen, diesmal eine viersitzige Propellermaschine. Man hatte ihn auf einen Sitz geschnallt, der Rollstuhl war zurückgeblieben. Dan n …
    … dann war er hier aufgewacht, allein. Es war dunkel gewesen, Abend oder Nacht. Wenigstens brannten im Zimmer zwei kleine Lämpchen und er konnte etwas sehen. Das Kästchen hing nicht mehr an seinem Arm, stattdessen klebte ein schmutziges Pflaster über der Einstichstelle. Gott sei Dank! So würde er sich langsam erholen. Er konnte schon die Hand heben, den Kopf hin und her drehen und sich im Zimmer umschauen. Nach einer Weile stand er auf und schwankte unsicher in das durch einen Wandschirm abgetrennte Bad hinter dem Bett. Er übergab sich. Danach ging es ihm besser. Er duschte kalt und spülte mit dem Wasser einen Teil der vergangenen Schrecken weg.
    Hinausgehen wollte er nicht. Dazu fühlte er sich noch zu schwach. Er würde auf die Sonne warten. Wieder schlief er ein, diesmal ohne Zutun der Droge.
    Jetzt war Morgen. Alex schlüpfte aus dem Bett. Er hatte in der Unterhose geschlafen. Der Trainingsanzug, den die Männer ihm angezogen hatten, lag zusammengeknüllt auf dem Boden. Sein Blick fiel auf seine Schuluniform, die offenbar von England mitgekommen war. Es war seltsam, sie zu sehen, aber natürlich hatte er sie bei seiner Entführung angehabt. Er ging zu ihr und betastete die Innentasche der Jacke.
    Ja, er war noch da, Smithers’ schwarzer Gelroller. Niemand hatte daran gedacht, ihn herauszunehmen. Er hatte zwar keine so starke Wirkung wie der Stift, der den Kamin zum Einsturz gebracht hatte, aber er konnte ihm trotzdem nützlich werden. Jedenfalls schöpfte Alex wieder ein wenig Hoffnung. McCain hatte den ersten Fehler begangen.
    Man hatte ihn mit starken Drogen betäubt, aber jetzt fühlte er sich wieder vollkommen hergestellt. Nur zur Sicherheit machte er rasch zwanzig Liegestütze. Anschließend duschte er noch einmal und zog Hemd und Hose an. Die Jacke ließ er hängen. Es war trotz der frühen Stunde schon warm. Alex spürte, wie die heißen Sonnenstrahlen durch die Zeltwände drangen. Über ihm rotierte der Ventilator in der schwülen Luft. Er steckte den Gelroller in die Hosentasche. Ab jetzt wollte er ihn immer bei sich tragen.
    Der Eingang des Zelts war geschlossen. Er bestand aus einer großen Stoffklappe, an der seitlich ein Reißverschluss entlanglief. Besonders ausbruchsicher schien sein Gefängnis nicht zu sein. Alex zog den Verschluss auf und blickte in einen grünen Dschungel. Er hatte Recht gehabt, er war im Busch gelandet. Allerdings versperrte ihm eine Wache den Weg, ein Schwarzer in Jeans und schmutzigem Hemd. Über seiner Schulter hing ein Gewehr. Der Mann musste die ganze Nacht vor dem Eingang gestanden haben.
    Er drehte sich um und starrte Alex finster an. »Bleib drinnen.« Damit schien sein Englisch erschöpft.
    »Wann gibt es Frühstück?«, fragte Alex. Diese Leute sollten nicht glauben, er habe Angst.
    »Rein!« Der Mann packte sein Gewehr.
    Alex hob die Hände und ging wieder zurück. Einen Streit anzufangen brachte nichts. Noch nicht.
    Das Frühstück kam eine halbe Stunde später: Tee, eine Dose Orangensaft und zwei Scheiben Toast. Eine zweite Wache brachte es ins Zelt. Alex schlang es gierig hinunter. Er hatte lange nichts mehr gegessen und war vollkommen ausgehungert. Im Zimmer stand eine Wasserflasche, die er ebenfalls leerte. Da er nicht

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