Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
Bennett hob die Hand. Alex zog am Hebel. Ein Gurgeln ertönte und die Gummischläuche füllten sich mit einer Flüssigkeit. Sekunden später drang ein Sprühregen aus den Düsen an der Unterseite des Flügels. Er verteilte sich in der Luft und legte sich gleichmäßig auf das Feld.
    Das sollte mich nicht wundern, dachte Alex. Schließlich saßen sie in einem Sprühflugzeug und genau das war sein Zweck. Sie besprühten das Getreide.
    Viermal flogen sie über das Feld. Alex saß nur da und betrachtete verwirrt den künstlichen Regen. Dann war die Flüssigkeit aufgebraucht.
    Dr . Bennett wandte sich ihm zu. »Jetzt fliegen wir zurück!«, rief sie.
    Schon nach wenigen Minuten erreichten sie die Piste. Njenga lehnte immer noch in der prallen Sonne am Landrover und wartete auf sie. Alex sah, wie er langsam den Kopf drehte, als sie näher kamen. Er hatte eine Zigarette geraucht. Jetzt ließ er sie fallen und trat sie mit dem Fuß aus.
    Sie landeten. Das Flugzeug holperte über die Piste und kam zum Stehen. Myra Bennett schaltete den Motor ab, nahm Schutzbrille und Fliegerkappe vom Kopf und stieg aus. Alex folgte ihr. Er war froh darüber, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Doch Dr . Bennett schuldete ihm noch eine Erklärung.
    »Hat dir der Flug gefallen?«, fragte sie.
    »Was soll das?« Wut stieg in ihm hoch. »Hören Sie doch auf, mit mir zu spielen! Ich weiß nicht, was Sie hier tun, aber Sie haben keinen Grund, mich festzuhalten. Ich will McCain sprechen. Und ich will nach Hause.«
    »Reverend McCain wird heute Abend eintreffen und dir alles erklären, auch den Sinn dieses kleinen Ausflugs. Leider muss ich dir sagen, dass du nicht mehr nach Hause zurückkehren wirst.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir dich töten werden, dummer Junge. Hast du das noch nicht kapiert? Aber zuerst werden wir dir wehtun. Wir müssen nämlich einige Dinge wissen. Dir steht also eine sehr unangenehme Zeit bevor. Ich an deiner Stelle würde mich bis dahin noch möglichst viel ausruhen.«
    Sie holte ihre Brille heraus, setzte sie wieder auf und ging mit einem kurzen Lachen zu dem wartenden Auto.

Wolfsmond
    A m späten Nachmittag hörte Alex Desmond McCain eintreffen. Er kam mit einem Flugzeug, das größer war als die Piper und dessen Motor tiefer und voller klang. Natürlich sah Alex die Maschine nicht – er hatte nach dem Flug mit Myra Bennett ins Zelt zurückkehren müsse n –, aber er hörte sie landen.
    Er war seit dem Ausflug allein gewesen. Nur einmal war ein Kikuyu-Wächter hereingekommen und hatte auf einem Tablett ein dürftiges Mittagessen gebracht, bestehend aus zwei überreifen Bananen, Brot und Wasser. Was Dr . Bennett gesagt hatte, verdrängte Alex rigoros. Ihm war schon oft gedroht worden und er wusste, dass sie ihn damit schwächen und psychisch zermürben wollte.
    Stattdessen nutzte er die Zeit zum Nachdenken. Das Sprühflugzeug hatte wahrscheinlich die in Greenfields entwickelte Flüssigkeit verspritzt. Aber warum ein einzelnes Feld in Kenia damit bestäuben? Und wieso hatte Dr . Bennett so viel Aufhebens darum gemacht?
    Alex versuchte, die verschiedenen Anhaltspunkte miteinander in Verbindung zu bringen: die internationale Wohltätigkeitsorganisation mit dem Dorf im Filmstudio, seiner Entführung und dem Weizenfeld. Je länger er grübelte, desto weniger verstand er den Zusammenhang. Schließlich gab er auf und döste ein. Sollte McCain ihm das erklären, wenn es soweit war.
    Die Sonne war bereits untergegangen und es war Nacht geworden, als Myra Bennett ins Zelt trat.
    »Reverend McCain möchte, dass du ihm beim Abendessen Gesellschaft leistest«, sagte sie.
    »Wie nett von ihm.« Alex schwang die Beine aus dem Bett. »Es schmeckt hoffentlich besser als das Mittagessen.«
    Sie gingen hinaus.
    Das Simba River Camp sah nachts besser aus als am Tag. Im Licht des Vollmonds erschien alles weicher und der Fluss funkelte. Mehrere Lampen brannten, was angesichts des mit Sternen übersäten Himmels gar nicht notwendig gewesen wäre. Die Luft duftete süß und in dunklen Winkeln zirpten unermüdlich die Zikaden.
    Alex folgte der Frau zu einem runden Platz, der offensichtlich die Mitte des Lagers bildete. Er wurde auf einer Seite vom Fluss, auf den anderen Seiten von Akazien begrenzt. Es schien, als würden sie schützend ihre Äste ausstrecken. Zwei zum Teil aus Holz errichtete Gebäude standen einander gegenüber. Das eine beherbergte die Rezeption und Verwaltung des Camps, das andere war Bar, Aufenthaltsraum und

Weitere Kostenlose Bücher