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Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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ihm neue Bilder durch den Kopf. Sabinas vor Entsetzen aufgerissene Augen, als sie die rauchende Ruine ihres Ferienhauses erblickte. Edward Pleasure, der zum Krankenhaus geflogen wurde. Die Jacht, die in den Sonnenuntergang segelte, mit Yassen Gregorovich an Deck: Wieder ein Auftrag erfolgreich abgehakt. Und alles war Alex’ Schuld! Das war das Schlimmste an der Sache, das Unverzeihliche. Aber Alex hatte nicht vor, die Angelegenheit einfach auf sich beruhen zu lassen. Er ließ seiner Wut freien Lauf; sie trieb ihn voran. Aber jetzt war es höchste Zeit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    Als er die Hauptstraße erreichte, schaute er noch einmal zurück. Die Polizisten schienen ihn bereits vergessen zu haben. Er warf einen letzten Blick auf die ausgebrannte Ruine, die noch vor ungefähr zwei Stunden sein Ferienhaus gewesen war.
    Dann wandte er sich ab und begann zu laufen.
    Saint-Pierre war etwas mehr als einen Kilometer entfernt. Als er das Dorf erreichte, war es früher Abend und die Straßen und Gassen waren überfüllt. Der Ort war viel belebter als sonst, es herrschte Volksfeststimmung. Im ersten Augenblick war Alex verwundert, doch dann fiel es ihm wieder ein: der Stierkampf. Er fand heute Abend statt und die Leute waren aus allen Richtungen angereist, um dabei zu sein.
    Die Sonne versank langsam hinter dem Horizont, aber das Tageslicht hielt sich noch ein wenig. Die Straßenlampen gingen an und warfen unheimliche orangefarbene Lichtkreise auf die Gehwege, auf die der landeinwärts wehende Wind den Sand getrieben hatte. Ein altes Karussell drehte sich unablässig, ein ständig kreisendes Gewirr von bunten elektrischen Lichtern und quäkender Jahrmarktsmusik. Alex kämpfte sich durch die Menge, ohne ein einziges Mal stehen zu bleiben. Dann erreichte er den anderen Ortsrand. Hier waren die Straßen ruhiger. Die Nacht sank jetzt schneller herab und alles schien ein wenig grauer zu werden.
    Alex hatte nicht erwartet, die Jacht noch im Hafen vorzufinden. Er hätte schwören können, dass Yassen längst verschwunden war. Aber dort lag sie, immer noch am selben Platz vertäut wie am Vormittag, und es schien ihm, als sei der Morgen eine Ewigkeit her. Niemand war am Hafen zu sehen. Offenbar war fast die ganze Bevölkerung beim Stierkampf. Auch an Bord der Jacht regte sich nichts. Doch dann trat eine Gestalt aus dem Halbdunkel und Alex erkannte den Glatzköpfigen mit dem Sonnenbrand. Der Dicke ging über den Steg und trat auf den Kai. Er trug noch immer denselben schäbigen weißen Anzug und rauchte eine Zigarre. Jedes Mal, wenn er daran sog, glühte die Spitze auf und warf einen rötlichen Schimmer auf sein Gesicht.
    Die Bullaugen der Jacht waren erleuchtet. Vielleicht saß Yassen in einer der Kabinen? Alex hatte keine genaue Vorstellung davon, was er jetzt tun sollte. Allein seine Wut trieb ihn an. Alles, was er wusste, war: Er musste auf die Jacht, und nichts auf der Welt würde ihn davon abhalten können.
    F ranco war nur deshalb an Deck gekommen, weil Yassen Zigarrengestank in den Kabinen nicht ausstehen konnte. Franco mochte Yassen nicht. Oder richtiger: Er hatte Angst vor ihm. Als der Russe erfahren hatte, dass Edward Pleasure bei dem Anschlag lediglich verletzt worden war und noch lebte, hatte er zwar nichts gesagt, aber den Matrosen Raoul mit einem unangenehm durchdringenden Blick angesehen. Raoul hatte die Bombe geleg t … zu weit vom Arbeitszimmer des Journalisten entfernt, wie sich herausgestellt hatte. Also war Raoul schuld. Und Franco wusste, dass der Russe Raoul beinahe auf der Stelle erschossen hätte. Vielleicht holte er es später nach. Großer Gott, was für eine Katastrophe!
    Franco hörte den Kies auf dem Kai knirschen und sah, dass ein Junge auf der Hafenmole auf die Jacht zuschlenderte. Er war schlank und sonnengebräunt, trug Shorts und ein ausgewaschenes T-Shirt der Marke Stone Age. Um seinen Hals hing eine Holzperlenkette. Der Junge war blond und ein paar Haarsträhnen hingen ihm über die Stirn. Sicherlich ein Tourist. Aber was hatte er hier zu suchen?
    Alex überlegte, wie nahe ihn der Mann auf dem Kai herankommen lassen würde, bevor er misstrauisch wurde. Wäre er erwachsen gewesen, wäre es wohl anders gelaufen. Doch gerade die Tatsache, dass er erst vierzehn Jahre alt war, ließ ihn für MI6 so wertvoll werden. Minispione konnten sich die Leute eben einfach nicht vorstelle n – bis es zu spät war.
    Und genau so lief es auch jetzt ab. Der Junge kam immer näher. Franco ließ es zu.

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