Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall
Scorpia an. Ob es funktioniert, weiß ich nicht. Ich weiß nicht einmal, ob da überhaupt jemand rangeht. Aber versuchen kann ich es.«
»Wir können nur hoffen, dass sie dich zu Julia Rothman bringen. Das ist unsere einzige Chance, sie zu finden, und vielleicht führt sie uns zu den Satellitenschüsseln.« Blunt drückte auf einen Knopf an seinem Telefon. »Schicken Sie bitte Smithers herauf«, murmelte er in den Apparat.
Smithers. Alex musste beinahe lachen. Ihm kam der Gedanke, dass Alan Blunt und Mr s Jones das alles so geplant hatten. Sie hatten gewusst, dass sie ihn zurückschicken würden, und sie hatten Smithers längst angewiesen, alles zusammenzustellen, was er dafür brauchte.
Das war typisch für den MI6. Immer einen Schritt voraus sein. Die Zukunft nicht nur planen, sondern auch unter Kontrolle haben.
»Ich möchte, dass du Folgendes tust«, sagte Blunt. »Wir organisieren deine Flucht. Wenn wir das spektakulär genug hinkriegen, kommt es heute Abend vielleicht sogar in den Fernsehnachrichten. Du rufst Scorpia an. Du erzählst, du hättest Mr s Jones erschossen. Dabei musst du einen sehr nervösen Eindruck machen, kurz vorm Durchdrehen. Sag ihnen, die müssen dich unbedingt holen kommen.«
»Und Sie glauben tatsächlich, die machen das?«
»Wir wollen es hoffen. Falls du irgendwie Kontakt mit Julia Rothman aufnehmen kannst, versuch herauszufinden, wo die Schüsseln sind. Und sobald du das weißt, gibst du uns Bescheid. Wir erledigen den Rest.«
»Du musst sehr vorsichtig sein«, sagte Mr s Jones. »Die Leute von Scorpia sind nicht dumm. Die haben dich zu uns geschickt, und wenn du jetzt zurückkommst, werden sie äußerst misstrauisch sein. Man wird dich durchsuchen, Alex. Sie werden alles überprüfen, was du tust und sagst. Du musst dir deine Lügen sehr genau zurechtlegen. Traust du dir das zu?«
»Wie kann ich Kontakt mit Ihnen aufnehmen?«, fragte Alex. »Ich glaube kaum, dass die mich telefonieren lassen.«
Wie zur Antwort auf diese Frage ging die Tür auf, und Smithers trat ein. Alex war richtig erleichtert, ihn zu sehen. Smithers war so dick und lustig, dass man kaum glauben konnte, dass jemand wie er tatsächlich beim MI6 arbeitete. Er trug einen Tweedanzug, der modisch mindestens fünfzig Jahre hinter der Zeit lag. Mit seinem kahlen Kopf, dem schwarzen Schnurrbart, einem Doppel- oder Dreifachkinn und einem offenen, stets lächelnden Gesicht sah er aus wie der typische Lieblingsonkel, wie jemand, der auf Familienfesten Zauberkunststücke vorführt.
Aber diesmal war er sehr ernst. »Alex, mein lieber Junge«, rief er. »Was für ein Schlamassel! Wie kommst du damit zurecht? Geht’s dir gut?«
»Hallo, M r Smithers«, sagte Alex.
»Tut mir leid, zu hören, dass du bei Scorpia reingeraten bist. Das ist ein ganz, ganz übler Verein. Schlimmer als die Russen zu den schlimmsten Zeiten. Was die so anstellen, also offen gesagt, manches davon ist echt kriminell.« Er war außer Atem und ließ sich schwer auf einen Stuhl plumpsen. »Sabotage und Korruption. Nachrichtenbeschaffung und Attentate. Was wohl sonst noch alles?«
»Was haben Sie für uns, Smithers?«, fragte Blunt.
»Sie verlangen ja immer das Unmögliche, M r Blunt, und diesmal ist es sogar noch schlimmer. Ich habe jede Menge Spielzeug für unseren Alex hier. Ich lasse mir ständig was Neues einfallen. Zum Beispiel Inline-Skates, in deren Räder Klingen eingebaut sind, extrem scharfe Klingen. Oder eine Handgranate, die wie Rubiks Würfel aussieht. Aber ich nehme mal an, diese Leute werden ihn gründlich durchsuchen, wenn er wieder bei ihnen auftaucht. Und wenn irgendetwas, das sie bei ihm finden, auch nur den leisesten Verdacht erweckt, werden sie wissen, dass er für uns arbeitet.«
»Wir müssen ihn mit einem Sender ausstatten«, sagte Mr s Jones. »Wir müssen jeden seiner Schritte verfolgen können. Und er muss uns signalisieren können, wann es Zeit für uns ist, einzugreifen.«
»Ich hab eine Idee.« Smithers griff in seine Tasche. »Das hier dürfte die Lösung sein. Damit rechnen die garantiert nich t … zumal es etwas ist, was viele Jungen in Alex’ Alter immer bei sich haben.«
Er zog einen durchsichtigen Plastikbeutel hervor, in dem Alex einen kleinen Gegenstand aus Metall und Plastik liegen sah. Er musste grinsen. Das letzte Mal hatte er so ein Ding beim Zahnarzt gesehen.
Eine Zahnspange.
»Vielleicht müssen wir sie noch ein wenig anpassen, aber das wird schon gehen.« Smithers klopfte auf den Beutel. »Der
Weitere Kostenlose Bücher