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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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London gelebt. Ich spreche gut Englisch. Was kann ich tun?«
    Alex zeigte auf den Palast. »Was ist das für ein Haus?«
    »Das ist der Ca’ Vedova.« Sie versuchte zu erklären. »Ein Palast heißt in Venedig casa, oder ca’. Und vedov a …«, sie suchte nach dem Wort, » … vedova heißt Witwe. Das ist der Palast der Witwe. Ca’ Vedova.«
    »Und was geschieht hier?«
    »Heute Abend gibt es eine große Party. Eine Geburtstagsparty. Mit Masken und Kostümen. Da sind viele bedeutende Leute eingeladen.«
    »Wer hat denn Geburtstag?«
    Die Frau zögerte. Alex stellte offensichtlich zu viele Fragen, und er merkte, dass sie misstrauisch wurde. Aber dann wurde ihr Blick weich. Wieder einmal half ihm sein Alter. Er war ja erst vierzehn. Und mit vierzehn war es normal, dass man neugierig war! »Signora Rothman. Eine sehr reiche Dame. Ihr gehört das Haus.«
    »Rothman? Wie die Zigarettenmarke?«
    Aber die Frau antwortete nicht mehr, ihre Augen blickten ängstlich um sich. Alex sah auf und erkannte an der Ecke des Gebäudes einen der Dienstboten, die auf dem Vorplatz gearbeitet hatten. Der Mann beobachtete ihn aufmerksam. Alex lungerte offenbar schon zu lange hier herum.
    Alex unternahm einen letzten Versuch. »Ich suche nach Scorpia«, sagte er.
    Die alte Frau starrte ihn an, als habe er sie ins Gesicht geschlagen. Dann nahm sie den Besen und blickte verstohlen zu dem Mann, der sie beobachtete. Zum Glück hatte er von ihrem Gespräch nichts mitbekommen. Er spürte, dass etwas nicht stimmte, blieb aber, wo er war. Doch auch so begriff Alex, dass er jetzt besser verschwinden sollte.
    »Schon gut«, sagte er. »Danke für Ihre Hilfe.«
    Er ging schnell an dem Kanal entlang, und bald tauchte wieder eine Brücke vor ihm auf. Er ging hinüber und war froh, den Witwenpalast hinter sich zu lassen, auch wenn er selbst nicht wusste, warum.
    Sobald Alex außer Sichtweite war, blieb er stehen und dachte darüber nach, was er erfahren hatte. Ein Boot mit einem silbernen Skorpion hatte ihn zu einem Palast geführt, der einer schönen und reichen Frau gehörte, die nicht lächelte. Der Palast wurde von misstrauischen Männern bewacht, und kaum hatte er einer Putzfrau gegenüber den Namen Scorpia erwähnt, hatte man ihn plötzlich behandelt wie einen Aussätzigen.
    Das war zwar nicht viel, aber es reichte. Heute Abend sollte ein Maskenball stattfinden, eine Geburtstagsparty. Dazu waren wichtige Leute eingeladen. Alex war keiner von ihnen, aber sein Plan stand bereits fest. Er würde trotzdem hingehen.

Das unsichtbare Schwert
    D er vollständige Name der Frau, die den Palazzo betreten hatte, lautete Julia Charlotte Glenys Rothman. Sie wohnte im Palas t – jedenfalls unter anderem. Außerdem besaß sie eine Wohnung in New York, ein Haus in London und eine Villa in der Karibik, genau genommen auf der Insel Tobago, mit Aussicht auf den weißen Strand der Turtle Bay.
    Mr s Rothman ging durch einen freundlich erhellten Korridor, der vom Landesteg bis zu einem privaten Aufzug durch das ganze Gebäude führte. Ihre Stöckelschuhe klapperten auf den Terrakottafliesen. Kein einziger Diener ließ sich blicken. Kurz berührte ihr Finger in dem weißen Seidenhandschuh den silbernen Aufzugknopf, und schon öffnete sich die Tür. Der Lift war klein, gerade geeignet für eine Perso n – Mr s Rothman bewohnte das riesige Anwesen ganz allein und die Dienstboten benutzten die Treppe.
    Der Aufzug brachte sie in die dritte Etage, direkt in ein modernes Konferenzzimmer, ohne Teppich, ohne Bilder an den Wänden, ohne irgendwelchen Schmuck. Noch seltsamer war, dass es in diesem Raum kein einziges Fenster ga b – dabei musste man von hier eine der schönsten Aussichten der ganzen Welt haben. Aber wenn niemand hinaussehen konnte, konnte natürlich auch niemand hereinsehen. Und Sicherheit war hier offenbar das einzig Entscheidende. In die Wände waren Halogenlampen eingelassen, und die einzigen Möbel waren ein langer Glastisch und mehrere Lederstühle. Gegenüber dem Lift gab es eine Tür, die allerdings verschlossen war. Auf der anderen Seite standen zwei bewaffnete Wächter, die jeden töten würden, der sich hier in der nächsten halben Stunde blicken ließ.
    Um den Tisch saßen acht Männer, die auf Mr s Rothman gewartet hatten. Einer hatte graue Haare und mochte schon über siebzig sein, er atmete keuchend, hatte rote Augen und trug einen zerknitterten grauen Anzug. Der Mann neben ihm kam offenbar aus China, und der Blonde im offenen Hemd gegenüber

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