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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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aus der Hand gezogen.
    Das ging so schnell, dass er gar nicht darauf reagieren konnte. Es war, als hätten ihm zwei unsichtbare Hände die Waffe aus der Hand gerissen. Sie flog wie der Blitz davon und verschwand in der Dunkelheit. Pitbull schrie vor Schmerz auf. Die Waffe hatte ihm zwei Finger ausgerenkt; und er konnte von Glück sagen, dass sie überhaupt noch dran waren. Es gab ein lautes Scheppern, als die Pistole an die Maschine knallte und dort wie festgenagelt kleben blieb.
    Ein Kernspintomograf baut ein ungeheuer starkes Magnetfeld auf, mit dem das Körpergewebe gescannt wird. Das Gerät in der Radiologie von St. Dominic erzeugte ein Feld von 1,5 Tesla Stärke, und die Schilder an der Tür ermahnten jeden, der den Raum betreten wollte, alle Metallgegenstände abzulegen. Ein Kernspintomograf kann einem den Schlüsselbund aus der Tasche ziehen; er kann auf zwanzig Schritt Entfernung eine Kreditkarte löschen. Pitbull hatte die gewaltige Kraft zu spüren bekommen, begriff sie aber immer noch nicht. Er würde schon noch dahinterkommen.
    Alex Rider hatte die Karatehaltung eingenommen, die als Zenkutsu-dachi bekannt ist: die Füße in Schrittstellung, die Hände erhoben. Jede Faser seines Körpers war auf den Mann vor ihm konzentriert. Für einen Profikiller wie Pitbull war es verlockend, Alex mit bloßen Händen anzugreifen, und er konnte der Versuchung nicht widerstehen. Er machte einen Schritt nach vorn.
    Und schrie auf, als seine schwere Stahluhr in das Magnetfeld geriet. Alex sah verblüfft zu, wie das, was man Schleudereffekt nennt, seine Wirkung entfaltete. Der Mann wurde von den Füßen gehoben und durch die Luft gewirbelt, als hätte die Uhr an seinem Handgelenk sich in eine Rakete verwandelt. Mit einem furchtbaren Krachen schlug er an den Kernspin tomografen und prallte dabei so ungünstig auf, dass er seinen Kopf nicht unter dem Arm freibekam. Und so blieb er halb stehen, halb liegen, die Beine nutzlos irgendwo hinter sich.
    Es war vorbei. Vier Männer waren in das Krankenhaus eingedrungen, und jetzt war keiner von ihnen mehr bei Bewusstsein. Alex hoffte immer noch, er würde gleich aufwachen und sich in seinem Bett wiederfinden. Vielleicht hatte er einfach zu viele Schmerzmittel bekommen. Das Ganze konnte doch nur ein schrecklicher Albtraum sein, verursacht von irgendeiner Überdosis.
    Aber so war es nicht. Alex ging in die Empfangshalle zurück, und da lag Conor immer noch mit einer Schusswunde im Kopf hinter seinem Tisch. Alex musste die Polizei verständigen. Seltsam, dass er während der ganzen Zeit keine einzige Krankenschwester gesehen hatte. Er beugte sich über den Schreibtisch und griff nach dem Telefon. Kühle Nachtluft strich ihm über den Hals.
    Das hätte ihn warnen sollen.
    Vier Männer hatten das Krankenhaus betreten, aber fünf waren zu der Aktion losgeschickt worden. Der fünfte war der Fahrer. Und wäre die Eingangstür nicht gerade aufgegangen, hätte Alex keinen Luftzug gespürt.
    Er erkannte zu spät, was das bedeutete. Alex richtete sichauf, so schnell er konnte, aber das war nicht schnell genug. Er hörte nichts. Er spürte nicht einmal den Schlag auf seinen Hinterkopf.
    Er sackte auf dem Boden zusammen und blieb reglos liegen.

Kaspar
    D u hast Schmerzen. Mehr weißt du nicht. Dein Kopf dröhnt es, dein Herz schlägt laut, und du fragst dich, ob jemand es geschafft hat, dir einen Knoten in den Hals zu machen.
    Alex Rider kannte dieses Gefühl nur allzu gut. Er war schon oft k.o. geschlagen worden: von Mr Grin im Stormbreaker-Montagewerk, von dem teuflischen Mr Stellenbosch in der Akademie Point Blanc und von Nile im Witwenpalast in Venedig. Nicht zu vergessen Alan Blunts freundliche Begrüßung, der einem seiner Männer befohlen hatte, mit einem Betäubungsgewehr auf Alex zu schießen, als er ins Hauptquartier des MI6 eingedrungen war.
    Und diesmal war es nicht anders: der langsame Aufstieg zurück aus dem Nichts in die Welt, in der es Luft und Licht und Wärme gab. Zunächst nahm Alex undeutlich wahr, dass er auf dem Boden lag, eine Wange an die staubigen Dielen gepresst. Er hatte einen unangenehmen Geschmack im Mund. Mühsam bekam er die Augen auf, machte sie aber gleich wieder zu, weil das Licht einer nackten Glühbirne ihn blendete. Er wartete, dann versuchte er es noch einmal. Während er langsam Beine und Arme streckte, dachte er, was er bei diesen Gelegenheiten immer dachte. Du bist noch am Leben. Du bist ein Gefangener. Aber aus irgendeinem Grund hat man dich noch nicht

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