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Alexander - der Roman der Einigung Griechenlands

Alexander - der Roman der Einigung Griechenlands

Titel: Alexander - der Roman der Einigung Griechenlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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riesigen Ölpresse?«
    » Der Philosoph.«
    » Ach, der Alte, den die Athener rausgeschmissen haben, weil er ein halber Makedone ist? Uh, war nicht so gemeint. Der wohnt da oben.« Er deutete auf einen niedrigen Küstenhügel im Süden, mit einem kleinen weißen Haus.
    Unterhalb des Hügels weideten einige Schafe und Ziegen, bewacht von einem uralten Sklaven, der unter einer Eiche döste. Neben dem mit Feldsteinen eingefaßten Brunnen erstreckte sich ein kleiner Gemüsegarten, ebenfalls lose ummauert. Zwei der Kataphrakten waren zur Burg von Chalkis geritten, um festzustellen, ob es bei der makedonischen Besatzung Unterkunft gab; die übrigen ließ Peukestas am Brunnen lagern.
    Zu Fuß stieg er den Hügel hinauf, nur mit seinem Umhang und dem schweren Tuchbeutel.
    Aus der Nähe wirkte das Haus ärmlich. Der Bewurf der Wände war aufgeplatzt; vor dem Eingang lag neben einem umgestürzten Altarstein ein geborstener Dionysoskopf. Der Hauch einer Brise ließ die Tonperlenschnüre des Durchgangs kaum merklich beben.
    Dumpfe Schläge hallten aus dem kahlen Innenhof. Dort kauerte eine Sklavin, die in einem Bronzetiegel Körner zerstieß. Sie blickte flüchtig auf, als Peukestas sich räusperte. Aus den Schnüren in der Tür zum Wohnhaus erschien eine Frau; sie mochte etwas jünger sein als Peukestas, vielleicht achtzehn. Sie ging barfuß; das weiße Gewand war sauber, aber ebenso schmucklos wie Hände, Hals und dunkles Haar. Um die Augen lagen Schatten; das ovale Gesicht war müde.
    » Ist dies das Haus, in dem der große Aristoteles lebt?«
    Ehe die Frau antworten konnte, klang die mürbe Stimme eines Greises durch den Schnurvorhang. » Dies ist das Haus, indem der alte Aristoteles stirbt. Frag ihn, was er will, Pythias.«
    Sie blickte Peukestas an. » Also?«
    Er neigte knapp den Kopf und versuchte ein Lächeln. » Peukestas, Unterführer der Hetairenreiter, zuletzt Schreiber des Eumenes. Ich war in Babylon, als Alexander starb. Nun schicken mich Antipatros und Krateros mit Geschenken und Fragen.«
    Pythias blickte zum Vorhang. Die alte Stimme sagte: » Bring ihn herein, Tochter.«
    Peukestas folgte ihr in einen hellen Raum mit einer verhängten Fensteröffnung. Um den niedrigen Tisch waren im Halbkreis Schemel angeordnet. Hinter dem Tisch, auf einer Liege, unter Decken und Fellen, sah Peukestas den Größten der Philosophen. Das Gesicht war fahl unter dem grauen Haupthaar, der Bart noch immer fast schwarz. Wie die Augen, die noch sehr durchdringend waren und durchdrungen von Leben. Auf dem Tisch standen ein Wasserkrug, ein Tonbecher und eine flache Schale mit Wasser, Kräutern und Blütenblättern. Der Duft war herb und frisch.
    An einer Wand gab es eine Feuerstelle mit eisernem Rost unter einem gemauerten, trichterförmigen Rauchabzug. An den Wänden standen Regale aus Holz und Bastgeflecht, angefüllt mit Papyrosrollen, einige in Tonröhren, die meisten ungeschützt.
    Peukestas legte die rechte Hand auf sein Herz, nahm den Beutel von der Schulter, setzte ihn auf den Tisch und löste die Verschnürung. Er zog einen kleinen Lederbeutel heraus, öffnete ihn und ließ einen Strom von Goldmünzen herausfließen: Dareiken, und Statere mit dem Kopf Alexanders. Wieder langte er in den großen Beutel und holte mehrere verknotete Tücher hervor, die er langsam öffnete. Sie enthielten Ringe mit glitzernden Steinen, Broschen, indische Perlen, einen schweren goldenen Halsschmuck, zuletzt einen mit feinsten erhabenen Verzierungen bedeckten Goldkelch, besetzt mit einem Kranz von Rubinen. Pythias war im Durchgang zur Küche stehengeblieben und ächzte. Aristoteles hatte sich aufgerichtet, auf einen dürren Ellenbogen gestützt.
    » Geschenke von Königen.« Mit einem schiefen Lächeln ließ er sich wieder auf die Liege sinken. Pythias seufzte und verschwand in der Küche.
    » Nicht ganz königlich, Aristoteles. Diese Gaben senden dir Antipatros und Krateros.«
    » Herren von Makedonien und Hellas, aber keine Könige; ja. Sie würden mir diese nichtigen Kostbarkeiten niemals umsonst schicken. So großzügig war nur Alexander, und er ist tot. Was verlangen sie als Gegenleistung?«
    Peukestas lächelte. » Wissen und Rat.«
    Pythias kam aus der Küche zurück. Sie trug eine Holzplatte mit einem Weinkrug, einem Becher, Brot, kaltem Fleisch und Früchten. Vorsichtig, die Augen auf die Schätze gerichtet, setzte sie die Platte auf den Tisch. Sie deutete auf einen Schemel; dann ging sie wieder. Peukestas setzte sich und goß Wasser und Wein

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