Alfred - König der Angel-Sachsen
neben demselben war ein andrer Königsstuhl mit der grösten Pracht für die Schöne zubereitet, die die Preise austheilen solte. Ein Edler foderte zu dieser ansehnlichen Verrichtung die schöne Alswitha auf. Ihr Vater, der des Königs Gedanken wußte, und der ihm das Vergnügen gönte, seine Tochter plözlich zum Throne zu führen, befahl ihr den Plaz anzunehmen. Der König stieg von seinem Size herunter, reichte der bescheidenen Fräulein die Hand und leitete sie zu ihrem Size. Hier ist, und für immer, Alswithens Stelle. Sie schlug nicht unbeschämt die Augen auf, und erblikte im Augenblik im König den Wulf, von der unansehnlichen Farbe befreyt, und im Schmuke, der seiner hohen Würde zukam. Er sagte zu der furchtsamen Alswitha, indem er sie zum Sizen nöhtigte: Darf Alfred hoffen, was Wulf nicht erhalten konte? darf er um Alswithens Liebe bitten, ohne die er nicht leben kan? Sie verneigte sich ehrerbietig, schlug die Augen nieder, und sagte leise, Die den Krieger geliebt hat, weiß, daß sie den grossen Alfred verehren sol. Sie sah hierauf den Ritterspielen zu, theilte den Würdigsten die kostbaren Preise aus, und noch denselbigen Abend reichte sie dem entzükten Könige die Hand und wurde seine Gemahlin, die er einzig und unzertheilt geliebt hat.
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