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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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gekettet gewesen war, herumdrehte und einen etwa kellerlukengroßen Teil des Bodens anhob. Der Ring stellte nichts anderes dar als den Griff einer Falltür. Neuen Mut schöpfend, rannte sie zu ihrem Partner hinüber.
    Doch als sie durch die Öffnung im Boden blickte, sank ihr Herz. »Völlig überflutet!«, schrie sie, und ihre eben erst erwachte Hoffnung war mit einem Schlag wieder dahin.
    Tintenschwarzes Wasser stand in dem senkrecht nach unten führenden Schacht zu ihren Füßen, bis knapp einen halben Meter zu dem Boden des Stahlbunkers hinauf.
    In Anbetracht dieses unüberwindlich scheinenden Hindernisses war an Flucht kaum mehr zu denken.
    Hinter ihnen im Tunnel setzten eilige Laufschritte ein;
    die K-Direktorat-Agenten hatten sie offensichtlich gehört. Panisch wandte Sydney sich zu Noah um -gerade rechtzeitig, um ihn in den überfluteten Schacht hineinspringen zu sehen.
    Kaltes, dunkles Wasser spritzte auf und verschluckte ihn. Die wenigen Sekunden, die verstrichen, bis er wieder an der Oberfläche erschien, schienen sich für Sydney zu einer halben Ewigkeit zu dehnen. Wie ein Hündchen mit Armen und Beinen rudernd, hielt Noah sich in dem etwa zwei Meter durchmessenden Schacht über Wasser, halb verdeckt von den überstehenden Bodenplatten der Kammer.
    »Machen Sie schon! Kommen Sie runter!«, schrie er hinauf.
    »Ich werde da nicht hineinspringen«, protestierte sie, während sie gleichzeitig einen angsterfüllten Blick auf den von lauten Tritten widerhallenden Tunnel warf. »Sind Sie verrückt?«
    »Kommen Sie augenblicklich hier runter!«
    Sein Tonfall verschloss sich jedem Argument -ebenso wie die heranstürmenden feindlichen Agenten. Sydney nahm all ihren Mut zusammen und sprang.
    Wasser, kalt wie Eis, drang in jede Pore ihres Körpers. Strampelnd suchten ihre Füße den Grund, doch das Einzige, was sich ihnen an Widerstand bot, war ein glitschiger, schmaler Vorsprung an einer Seite des Schachts, an dem kein Halt zu finden war. Das Erste, was sie sah, als sie wieder an die Oberfläche kam, war Noah, der soeben mit Hilfe einer an deren Unterseite befestigten Kette die Falltür über ihnen schloss. Die schwere Stahlplatte knallte herab, und Sydney hörte, wie ein Bolzen einrastete. Die Finsternis, die um sie herum herrschte, war absolut.
    »So!«, flüsterte Noah zufrieden. »Das sollte sie erst mal eine Weile beschäftigen und uns von der Pelle halten.«
    Fast im selben Moment hörten sie über sich das Poltern von schweren Stiefeln auf Metall, begleitet von einigen lautstarken russischen Flüchen.
    »Damit haben sie nicht gerechnet«, fügte Noah feixend hinzu.
    »Schön, dass Sie so viel Spaß dabei haben«, bemerkte Sydney, eifrig mit Wassertreten beschäftigt.
    Sie konnte Noah nicht sehen - konnte nicht einmal die Hand vor den eigenen Augen erkennen -, und dass er ihrer Situation tatsächlich etwas Komisches abzugewinnen vermochte, war nur äußerst schwer nachzuvollziehen. Über ihnen versuchten die Agenten des K-Direktorats die Falltür aufzubekommen, fürs Erste außer Gefecht gesetzt durch den Bolzen, den Noah von unten vorgeschoben hatte. Das lärmende Getrampel ihrer Stiefel dröhnte beinahe unerträglich laut in dem schmalen Raum, der Sydney und Noah zwischen der Wasseroberfläche und der Bodenunterseite des Bunkers blieb.
    »Hier kommen wir nie wieder raus!«, keuchte Sydney mit einem leisen Anflug von Hysterie in der Stimme. »Wir werden hier drin ersaufen wie die Ratten!«
    »Nicht wenn sie uns vorher erschießen.«
    Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, schlug plötzlich eine Gewehrkugel auf den Stahl über ihren Köpfen, prallte ab und jaulte als Querschläger durch den Bunker. Agentin Larousse schnauzte lauthals herum und brach damit eine weitere Diskussion vom Zaun. Kurz davor, endgültig die Nerven zu verlieren, hielt Sydney sich die Ohren zu.
    Plötzlich wurde es hell in ihrem Gefängnis. Blind umhertastend war Noah auf einige Unterwassertaschenlampen gestoßen, die an Haken vom Boden der Waffenkammer herabhingen. Er schnappte sich eine weitere Lampe und drückte sie Sydney in die Hand.
    »Wie lange können Sie die Luft anhalten?«, fragte Noah.
    Sydney riss entsetzt die Augen auf. Sie hatte gedacht, dass es schlimmer nicht mehr kommen konnte, doch wenn sie seine Frage richtig deutete, dann.
    »Ich werde keinesfalls auch noch in diesem Wasser umhergründeln. Vergessen Sie's.«
    Die Vorstellung, geradewegs in diesen entsetzlichen Schacht hinabzutauchen, stieß ihrer ohnehin nur

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