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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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eine Verbindung bestand. Vielleicht war Noahs Sender ausgefallen. Oder kaputtgegangen.
    Oder vielleicht war Noah tot.
    Nein! Nein, denk das nicht einmal, rief sie sich in dem verzweifelten Bemühen, Ruhe zu bewahren, selbst zur Räson. Ihre Hände zitterten wie Espenlaub; was sollte bloß werden, wenn sie gezwungen war zu schießen?
    Ich muss ihm irgendwie helfen.
    Nur wie? Wenn jemand clever genug war, einen solch erfahrenen Agenten wie Noah auszuschalten, welche Chance hatte dann ein junger Rekrut? Sollte sie etwa einfach mit vorgehaltenem Revolver dort hinunterstürmen und sich auf ihr Glück verlassen?
    Er würde das für dich tun, dachte sie, und irgendwie wusste sie, dass sie damit richtig lag. Noah dort herausholen zu wollen mochte vielleicht Selbstmord sein, doch sie musste es auf jeden Fall versuchen.
    Sidney nahm all ihren Mut zusammen und trat auf die Geheimtür zu. Sie wollte gerade ihre Taschenlampe einschalten, als ein plötzliches Geräusch von unten sie erstarren ließ. Fußtritte kamen die Treppe hinauf, direkt auf sie zu! Rasch wich Sydney zurück. Irgendeine innere Stimme verriet ihr, dass diese Fußtritte nicht von Noah stammten.
    Hektisch sah sie sich nach einer Möglichkeit um, sich zu verstecken, doch Schlupfwinkel waren in dem Umkleideraum rar gesät. Und die Schritte wurden immer lauter.
    Als sie in ihrer Verzweiflung hinaus auf den Hauptflur rannte, fiel ihr Blick dort auf den halb zugezogenen Vorhang. Nach wenigen Schritten stand sie hinter ihm und presste sich mit dem Rücken eng an die Wand. Ihr Herz raste wie verrückt.
    Ein Lichtschein tauchte in dem Durchgang auf und huschte kurz darauf suchend im Ankleidezimmer umher. Sydney sah ihn durch den kleinen Spalt, der sich zwischen Wand und Vorhang befand. Viel war es nicht, was sie erkennen konnte, doch es reichte, um mit Bestimmtheit sagen zu können, dass die Gestalt mit der Taschenlampe nicht Noah war. Und während die eine Hand des Feindes den Lichtkegel auf und nieder tanzen ließ, hielt die andere einen nach vorn gerichteten Revolver.
    Das ist schlecht, dachte Sydney, kurz davor, in Panik zu verfallen. Ihr Versteck war kinderleicht zu finden und definitiv nicht kugelsicher. Eine einzige falsche Bewegung, nur das allerkleinste Geräusch.
    Sie wagte kaum zu atmen, als der schwarz gekleidete Agent in der Tür des Ankleideraums erschien. Der Schein der Taschenlampe wanderte in den hinteren Teil des Flurs, genau auf den Vorhang zu, hinter dem sie sich verbarg.
    Eine völlig paralysierte Sydney schloss ihre Augen und wartete auf den Schuss.
    Doch stattdessen brach der Lichtschein ab und sprang jäh in die andere Richtung des Flurs. Sydney nahm all ihren Mut zusammen und spähte vorsichtig hinter dem Vorhang hervor, gerade rechtzeitig, um einen flüchtigen Blick auf ihren Widersacher zu erhaschen.
    Der Agent war eine Frau, tropfnass und ausgestattet mit einer kugelsicheren Weste. Als die Fremde ihre Taschenlampe gegen die Decke richtete, fiel der Lichtschein für einen kurzen Moment auf ihr blasses Gesicht und das triefende schwarze Haar. Fast hätte Sydney laut aufgekeucht.
    Die Frau war Monique Larousse!
    Agentin Larousse, falls das überhaupt ihr richtiger Name war, ging weiter den Hauptflur hinauf und ließ eine völlig geschockte Sydney zurück. Erleichtert lauschte Sydney den sich allmählich entfernenden platschenden Schritten. Und plötzlich hatte sie einen Plan.
    Auf leisen Sohlen schlich sie wieder zurück in das Umkleidezimmer, schlüpfte durch die Geheimtür und stürmte die schmale Stiege zu Noah hinab. Wie ein Irrwisch tanzte das Licht ihrer Taschenlampe über die nackten Wände, während sie zwei Stufen auf einmal nahm. Sie hatte keine Zeit, sich in Acht zu nehmen. Sie musste bei Noah sein, bevor Monique Larousse zurückkehrte.
    Abrupt endete die Treppe. Sydney geriet ins Stolpern und landete auf dem rauen Untergrund eines mit leichtem Gefälle weiter abwärts führenden Tunnels. In regelmäßigen Abständen wurden die Decke und die feuchten, schmutzigen Wände von Holzbalken gestützt, doch die einzige Lichtquelle weit und breit war die in ihrer Hand. Sie rappelte sich wieder auf und hetzte weiter, getrieben
    von dem Gedanken, Noah zu finden.
    Der Tunnel erstreckte sich immer weiter, schien kein Ende zu nehmen, und schließlich hatte Sydney jedes Gefühl dafür verloren, wie weit sie schon gerannt war. Dann stand sie plötzlich vor einer Gabelung. Zögernd leuchtete sie mal in den linken, mal in den rechten abzweigenden Gang

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