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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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holte noch ein letztes Mal tief Luft und ließ sich, die nutzlose Taschenlampe baumelnd am Handgelenk, in die Tiefe hinabsinken.
    Die eiskalten Fluten schlugen über ihrem Kopf zusammen und löschten jede Hoffnung aus. Sie konnte nichts mehr sehen, keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen. Über ihr eine kleine Armee des K-Direktorats, die Waffen im Anschlag, unter ihr die Finsternis und der sichere Tod. Lähmende Angst nahm von ihr Besitz.
    Plötzlich schoss eine Hand empor, packte sie, zog sie hinab, immer tiefer und tiefer und tiefer, unerbittlich und ungerührt ob ihrer schwachen Versuche, sich tretend und strampelnd dem Griff zu entwinden. Ihr letzter Atemzug brannte in ihren Lungen wie Feuer. In weniger als einer Minute würde sie erneut Luft holen müssen. Einem übermächtigen Überlebensdrang folgend, würde sie ihren Mund öffnen, doch anstelle von Luft würde Wasser ihre Lungen füllen. So zu sterben, in einem fremden Land, unter einem falschen Namen. in völliger Dunkelheit.
    Eine zweite Hand ergriff ihr Handgelenk, das, an dem die schon fast vergessene Taschenlampe hing, drehte es so, dass der schwache Lichtkegel auf ein direkt vor ihr liegendes gähnendes Loch fiel - ein horizontaler Verbindungstunnel.
    Sydneys Sinne waren plötzlich wieder hellwach. Noah hatte einen Weg nach draußen gefunden! Er schwamm direkt neben ihr, die eigene Taschenlampe nun auf sein Gesicht gerichtet, und machte ihr ein Zeichen, ihm in den
    Tunnel zu folgen. Und genau das tat sie, ruderte mit den Armen und trat mit den Beinen, als wären tausend Teufel hinter ihr her.
    Der Strahl ihrer Taschenlampe schien sich förmlich in das trübe Wasser hineinzufressen. Fetzen eines undefinierbaren schleimigen Etwas trieben an ihrem Gesicht vorbei, aufgewühlt durch Noah, der wenige Meter vor ihr schwamm. Es kam ihr vor, als würden die Seitenwände immer näher rücken. Wurde der Tunnel tatsächlich enger, oder spielten ihr ihre überreizten Sinne einen Streich? Starr blickte sie geradeaus, teilte mit den Armen beharrlich das Wasser und drängte den Anfall von Klaustrophobie, der in ihr aufzuwallen drohte, tapfer zurück. Entweder sie schafften es, den Ausgang zu erreichen, oder sie würden bei dem Versuch ertrinken -zum Umkehren jedenfalls war es nun zu spät.
    Dann plötzlich wichen die Wände des Tunnels zurück. Sie und Noah gelangten in offenes Gebiet. Das Wasser war hier wesentlich weniger trüb und verschmutzt. Sydney richtete ihre Taschenlampe nach oben und folgte Noah, der mit kräftigen Zügen aufwärts schwamm. Hinauf zur rettenden Wasseroberfläche!
    Über sich konnte sie eine Reihe flirrender Lichter erkennen. Ihre Lungen standen kurz davor zu bersten. Ihre Beine fühlten sich an, als wären sie mit Bleigewichten behängt. Doch sie war jetzt so nah dran.
    Da durchbrach ihr Kopf die Oberfläche, und gierig rang sie nach Atem, schluckte ebenso viel Wasser, wie sie Luft in ihre Lungen pumpte. Sie würgte und röchelte, doch sie nahm es kaum wahr.
    Irgendwie waren sie direkt in der Seine herausgekommen.
    »Sind Sie okay?«, fragte Noah und klopfte ihr auf den
    Rücken. »Kriegen Sie genug Luft?«
    Sie nickte nur und blickte sich noch immer völlig verblüfft um.
    »Tut mir Leid, aber Sie ließen mir keine andere Wahl.«
    »Danke«, stieß sie keuchend hervor. Ihre Kehle war auf einmal wie zugeschnürt.
    Die Lichter von Paris waren so wundervoll und schön, dass es beinahe schmerzte. Überall um sie herum glitzerte und flimmerte es, dass sie das Gefühl hatte, all dies nur zu träumen. Wieder musste sie weinen, und diesmal ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Es gab keine Kälte mehr, keine Nässe und keine Mission. nur das überwältigende Glück, noch auf dieser Welt zu sein, um diesen Moment zu erleben.
    Sie hatte es geschafft. Sie hatte überlebt.
    Sie wollte sich gerade zu Noah umdrehen, als dicht neben ihren Köpfen etwas peitschend ins Wasser einschlug.
    Eine Revolverkugel.

KAPITEL 13
    »Runter!«, rief Noah und drückte Sydney unter Wasser.
    Sie hatte kaum Gelegenheit, noch einmal Luft zu holen, bevor sie wieder untertauchte und zwei Fuß unter dem Wasserspiegel loskraulte.
    Noah ließ seine Taschenlampe los, und Sydney folgte seinem Beispiel. Zwei freie Hände zu haben war hier wichtiger, als bei Festtagsbeleuchtung zu agieren. Als sie das nächste Mal an die Oberfläche kamen, hatten sie ein gutes Stück in Richtung Flussmitte zurückgelegt.
    »Sydney«, zischte Noah ihr zu. »Halten Sie den Kopf unten und lassen Sie

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