Alias XX
– sie lachte und liebte, und vielleicht fand er bei ihr auch Vergebung. Es würde ihm gefallen, sich mit ihr im Arm über die Tanzfläche zu schwingen, ihr den Sky Dive und den Mess Around beizubringen. Ja. Nichts lieber als das.
Die einzige Antwort auf die Vergangenheit war die Zukunft.
37
Audrey saß vor dem Spiegel und brachte ihr Haar in den angemessenen Zustand der Unordnung. Neben ihr saß Imogene, die drei Annes allerdings fehlten. Sie hatten sich geweigert, sich mit Audrey weiterhin die Garderobe zu teilen, nachdem diese zufällig einen Mülleimer über ihnen ausgeleert hatte. Einen Müll- und einen Putzeimer. Rodolfo riss die Tür auf und klatschte in die Hände. »Drei Minuten!«
Audrey schlüpfte in die Schuhe, während Genie in ihrem durchsichtigen Hemdchen und mit einem Koboldlächeln auf dem Gesicht zum Gang schwebte.
»Was?«, sagte Audrey.
»Ach, kann’s gar nicht erwarten, auf die Bühne zu kommen«, sagte sie und schlüpfte aus dem Raum. Audrey drehte sich um. In der Tür stand Tom. Endlich einmal passte ihm der Anzug. Seine Schultern waren breit, sein Blick war warm und nervös. In den Händen hielt er ein Dutzend rote Rosen und ein Paar offene Schuhe. Er schloss die Tür, und ihr stockte der Atem. Er war gekommen.
»Ich hab geschlafen«, sagte er, »und hab geträumt. Und ich hab nur von dir geträumt.«
»Du hast mir Schuhe mitgebracht«, sagte sie.
Er warf die Schuhe auf die Anrichte und strich ihr über die Wange.
»Ich will nicht mehr allein sein«, sagte sie.
»Bist du nicht.«
Anmerkung des Autors
Am 7. Dezember 1941 erfolgte der Angriff Japans auf Pearl Harbor.
Am 8. Dezember 1941 erklärten die Vereinigten Staaten Japan den Krieg.
Am 11. Dezember 1941 folgte die Kriegserklärung Deutschlands an die Vereinigten Staaten.
In den folgenden drei Jahren blieb das deutsche Spionagenetz in England unter der Kontrolle des Zwanziger-Komitees. Durch die Arbeit des Zwanziger-Komitees und der umgedrehten Agenten konnte im Atlantik ein Bereich von 3500 Seemeilen von U-Booten frei gehalten werden. Sie untergruben die Zielgenauigkeit der deutschen V-Waffen und konnten die Deutschen davon überzeugen, dass die nächste Landung der Alliierten nach der Befreiung Nordafrikas entweder auf dem Balkan oder Sardinien erfolgen würde statt dem eigentlichen Ziel, an den Küsten Siziliens. 1944 schließlich bestärkten sie die Deutschen darin, dass der Aufmarsch der alliierten Invasionstruppen in Südengland, gegenüber der Normandie, nur ein Scheinmanöver sei, um von dem eigentlichen Angriff an ganz anderer Stelle abzulenken. Die Deutschen, die den Hinweisen der Doppelspiel-Agenten folgten, verschoben eine beträchtliche Zahl von Truppenteilen erst nach Norwegen, dann ans Mittelmeer, dann zur Meerenge bei Dover und zurück. Am 6. Juni 1944, nach Mitternacht, landeten britische und amerikanische Fallschirmspringer an den Stränden der Normandie. Es war der Beginn des D-Day. In den drei Wochen darauf folgte ihnen fast eine Million weiterer Soldaten. Die Alliierten stürmten die Außenwälle von Hitlers »Festung Europa« – und die Falschinformationen des Zwanziger-Komitees waren so überzeugend, dass die Deutschen noch etliche Tage nach dem D-Day den »richtigen« Angriff in Norwegen erwarteten. Am 8. Mai 1945 kapitulierte Deutschland.
Danksagung
Der Autor dankt Henry Morrison, Phyllis Grann, Kevin Morrissey, Kara Kugelmeyer, Chris Wagoner, Peter Prictoe, Lynn Nichols sowie Mark und Helen Ross.
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