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Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Titel: Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Bauers , Johnson Carl
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Knasttätowierungen verstärkt wurde. Die Buchstaben „NLR“ waren genauso verblasst wie seine Gangster-Ehre.
    Honky war einer dieser Jungs, die einfach so bei den Low Riders aufgenommen worden sind. Niemals hatte er für die Gang getötet. Alles was er getan hatte, war Befehle auszuführen. Dies Typen nahmen langsam Überhand und gingen mir tierisch auf den Sack. John Stinson hatte die Anweisungen an alle NLR gegeben, unsere Reihen zu säubern. Ich war zwar jetzt Aryan Brotherhood, aber das hieß nicht, dass ich kein Low Rider mehr war. Im Gegenteil, ich gehörte zur Elite und mein Wort hatte Gewicht. Honky hatte an der falschen Tür geklingelt.
    Auf der Straße nutzte er seinen Ruf, um kleine Dealer über’s Ohr zu hauen und seine eigene Sucht zu befriedigen. Er war ein Penner ohne Ehre und lebte von Gefälligkeiten.Jeder wusste das. Honky aber wusste nicht, wer ich war, als er bei Sheila auf der Matte stand und Drogen einforderte. Leicht angetrunken stolperte Honky in Sheilas Wohnung und setzte sich an den Wohnzimmertisch.
    „Beruhig dich, mein Freund“ sagte ich zu Honky. Ich zeigte ihm das Kleeblatt auf meinem Ringfinger und fügte hinzu „Du bist hier unter Freunden“.
    Ich schob ihm einen Zehner Shit rüber und der betrunkene Skinhead zog das Dope mit zwei Zügen in seine Nase. Er grinste.
    „Wie geht’s dir, Bruder?“ fragte ich grinsend zurück.
    Wir fingen an zu reden, Knastpolitik und Straßenpolitik. Honky war überzeugter Nazi und redete stundenlang Nazischeiße, um mich zu beeindrucken. Er erzählte mir, wie sehr er die Bruderschaft bewundern würde und nannte zwischendurch immer wieder Namen von anderen Brüdern, um sich wichtig zu machen. Er redete sich um Kopf und Kragen, und wenn ich ihn nicht vorher schon umbringen wollte, hätte ich es spätestens jetzt gewollt.
    Nach einiger Zeit fragte ich ihn, ob er noch mal nachlegen wollte. Kein Hardcore-Junkie sagt dazu nein. Ich rief Sheila und sagte ihr, sie solle Honky eine Nadel fertig machen. Honky grinste. Er dachte, ich wäre sein Freund und seine falsche Art hätte mich von ihm überzeugt. Ich ging kurz ins Schlafzimmer, wo ich die Drogen und die Chemikalien aufbewahrte.
    Wenn man pures Meth hat, dann sollte man es entweder selber konsumieren oder es strecken und verkaufen. Zum Strecken benutzt man Babypuder, Vitamin C oder Speisestärke. Wenn man es mit seinem Kunden nicht gut meint, dann kann man auch Rattengift benutzen. Ein kleines bisschen davon ist nicht unbedingt tödlich, führt aber zur Schädigung des Nervensystems und der inneren Organe. Genug aber führt zum Tod.
    Honky saß am Tisch, nahm einen Löffel und legte das Meth darauf. Kurz nachdem es flüssig geworden war, zog er es in eine Spritze und pumpte sich das Gift in die Adern. Seine Augen wurden groß, Schweiss trat in rauen Mengen aus seinem Körper. Schaum bildete sich vor seinem Mund und er fing unkontrolliert zu zucken an.
    „Du Schwein, willst du mich umbringen?“ schrie er mich an.
    Das brachte mich zum Nachdenken. Ich brauchte keinen Toten in Sheilas Haus. Also sprang ich auf und machte ihm einen Schuss Heroin fertig, um seine Nerven zu beruhigen.
    „Entspann dich“ versuchte ich ihn zu beruhigen „wir kriegen dich wieder hin“.
    Honky blickte paranoid auf die Spritze mit der braunen Flüssigkeit. Ich packte ihn und jagte ihm die Nadel in die Adern. Viel zu oft hatte er seine Venen mit Nadeln zerstochen. Das hier sollte sein letztes mal sein. Sein Kopf kippte nach hinten und versank in einer Benommenheit, die nur Schore-Junkies kennen. Es dauerte nicht lange, bis seine Augen ihren Glanz verloren hatten.
    Sofort rief ich Mongol und Crime Dog an, die mir helfen sollten, Honky ins Auto zu schleppen. Ich zeigte den beiden Honkys leblosen Körper und Mongol, der Honky kannte sagte „Du dummes Arschloch! Was ist bloß aus dir geworden? Jetzt bist du tot, man!“
    Trotzdem wollte ich auf Nummer Sicher gehen und wir fuhren mit Honky in die Wüste Richtung Las Vegas. Wenn uns die Bullen anhalten würden, könnten wir immer noch sagen „Hey, der Typ ist voll bis obenhin. Wir bringen ihn nach Hause.“
    Wir fuhren also die Interstate 15 nach Las Vegas und bogen in eine einsame Straße ein, die irgendwann in der Wüste endete.
    „Raus mit dem Wichser! Haltet die Straße im Auge!“ wies ich die zwei Jungs an. Mongol ging vorran, ich packte Honky am Kragen und so zogen wir ihn aus dem Auto. Ich legte eine alte Decke über sein Gesicht, um Blutspritzer zu vermeiden. Dann

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