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Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Titel: Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Bauers , Johnson Carl
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organisierten unseinen Lowider mit getönten Scheiben und fuhren nach Einbruch der Dämmerung zu Big Nicos Appartement. Um noch etwas unauffälliger zu wirken, hatten wir Khaki-Hosen und Pendelton Shirts angezogen, Knast-Outfit. Nachdem wir bei Nico geklingelt hatten, hielten wir ihm unsere Knarren unter die Nase und verschafften uns Einlass. Wir banden ihn mit Paketband zusammen und raubten den ganzen Abend lang Nicos Kunden aus. Jeder von ihnen wurde gefesselt und neben Nico auf den Boden gesetzt. Der Typ hatte so viele Kunden, dass es bei ihm zuging, wie in einem Fastfood-Restaurant. Nachdem wir etwa 20 Leute verschnürrt hatten, raubten wir Nicos Haus aus und verzogen uns wieder.
    Kurz darauf schickte Cuate per Telefon seine Leute zu Nico, um ihn aus der misslichen Situation zu befreien. Seitdem zahlte Nico wieder regelmäßig seinen Anteil.
    Obwohl wir unser Drogengeschäft extrem straff und sicher organisiert hatten, brauchten wir immer wieder kurzfristig große Summen Bargeld, um bestimmte Dinge kaufen zu können. Gasförmiges Ammoniak zur Meth-Herstellung war so etwas, was man am besten über landwirtschaftliche Zulieferer beziehen konnte. Mit Drogen ließen die sich aber nicht bezahlen. Also überfielen wir Banken und Juweliere, um schnell an das nötige Geld zu kommen.
    Cornfed Schneider, einer von Norris besten Freunden, hatte Kontakte auf den Straßen von L.A. und konnte uns immer wieder gute Tipps und lohnenswerte Ziele nennen. Wir fuhren am Abend vor dem Überfall zu einem Bowling-Center und beobachteten den Parkplatz. Wenn ein Typ mit einem „U-Haul“ oder „Penske“ Shirt in den Laden ging, konntest du davon ausgehen, dass er mindestens zwei Stunden in irgendeiner Bowling-Ligaspielen würde. In dieser Zeit würden wir seinen Wagen stehlen und ihn möglichst weit weg bringen. Ich habe immer Kombis vorgezogen, möglichst alte, die fallen nicht so sehr auf. Dann haben wir den gestohlenen Wagen auf einem großen Parkplatz eines Krankenhauses oder eines Appartementblocks abgestellt, der etwa drei Kilometer von unserem Ziel entfernt war.
    Das Objekt war ein Schmuckhändler in Beverley Hills, ein richtig großes Teil. Am Tag des Überfalls fuhren wir das Auto direkt vor den Juwelier und sorgten dafür, dass alle den Wagen sehen würden. Norris und ich stiegen aus. Ich ging direkt in den Vorraum und fragte den schwarzen Wachmann, wann das Geschäft öffnen würde.
    „In ungefähr einer halben Stunde.“
    Mein Herz fing an zu rasen, ich war voll auf Dope. Ich wusste, jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Meine Hände steckten ohnehin schon in meinen Taschen. Also zog ich meine 38er und richtete sie sofort auf die zwei Wachmänner.
    „Das ist ein Überfall, ihr Wichser!“
    Ich zielte auf den weißen Wachmann, um sicher zu gehen, dass er keinen Blödsinn machen würde. Doch im gleichen Moment rannte der Schwarze los in Richtung Ausgang. Dort wartete schon Norris auf ihn. Er hielt ihm seine Knarre ins Gesicht und zwang ihn, stehen zu bleiben.
    Nachdem wir den Eingang verschlossen und die Kameras kaputtgeschlagen hatten, überfielen wir die restlichen Angestellten, die grade den Tresor geöffnet hatten, um den Schmuck zu entnehmen. Danach sperrten wir alle zusammen in den Überwachungsraum, nahmen die 20 Videokassetten an uns und zerschnitten die Telefonleitungen.
    Wir fuhren mit der Beute durch hunderte von Nebenstraßen von Beverly Hills nach Culver City, wo wir unseren Kombi abstellten und in einen anderen Wagen umstiegen.
    Raubüberfälle sind so einfach. Ich meine, in welchem anderen Business bekommen die Angestellten die Anweisung, das Geld rauszugeben, wenn man danach fragt?
    Später übergaben wir die Juwelen an einen Hehler, der uns die heiße Ware für etwa 120.000 Dollar abnahm. Nicht schlecht für etwa zwei Stunden Arbeit, oder?

NAZI-JUNKIE OHNE EHRE
    Eines Tages stand Honky vor Sheilas Tür. Honky war ein alter Skinhead, der bei seiner Mutter lebte, seitdem man ihn vor zwei Jahren auf Bewährung aus dem Orange County Jail entlassen hatte. Er war zum ersten mal mit 12 Jahren verhaftet worden, als er in ein Nachbarhaus eingebrochen war. Seitdem hat er fast sein ganzes Leben hinter Gittern verbracht. Drogen, Einbrüche, Überfälle und Körperverletzung hatten ihn immer wieder dort hin gebracht. Sein kahler Schädel und seine Segelohren machten ihn zu einem hässlichen Typen. Seine breite, krumme Nase und der Schnurrbart darunter gaben ihm den typischen Verbrecherlook, der noch durch seine

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