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Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Titel: Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Bauers , Johnson Carl
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überprüfen. Korrupte Anwälte, die den Mythos der Aryan Brotherhood verehren oder einfach nur etwas Geld nebenbei machen wollten, arbeiteten als unsere Mittelsmänner.
    Marjorie Knoller und Robert Noel waren solche Anwälte. Die zwei hatten sich einen Namen gemacht, indem sie gegen Polizeigewalt und Korruption angetreten waren. Im Jahre 1994 vertraten sie einen Bullen, der gegen seine Kollegen wegen brutalen Verhaltens gegenüber Häftlingen aussagte. Das Anwaltspaar verlor den Prozess und der Wärter erhängte sich. Danach vertraten sie einen Cop, der angeklagt worden war, mit uns gemeinsame Sache gemacht zu haben. Der Mann war so schuldig, wie man nur seien kann und deshalb verloren die zwei auch diesen Fall. Im Laufe des Prozesses aber lernten sie meinen Freund Cornfed kennen und Maejorie Knoller, die mit Robert Noel verheiratet war, verliebte sich in Cornfed. Ihrem Ehemann schien diese Beziehung nichts auszumachen und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Das Ehepaar fühlte sich durch den Reiz des Verbotenen und Bösen magisch zu Cornfed hingezogen und dieser nutzte die Situation natürlich zu seinen Gunsten. Zu allem Überfluss adoptierten die zwei meinen Freund auch noch, was die Kommunikation völlig einfach machte.
    In der Zwischenzeit waren Bretch, Cornfed und ich auf die Idee gekommen, Kampfhunde zu züchten. Methlabore sind ein wertvolles Eigentum und man sollte sie am besten mit gut ausgebildeten Tieren schützen. Ein durchtrainierter Preso Kanario beispielsweise bringt etwa 10.000 Dollar, vielleicht sogar das Doppelte, wenn man ihn den richtigen Kunden verkauft. Sheila organisierte den Kontakt für michund Bretch konnte die Welpen liefern. Cornfeds Kontakte kümmerten sich dann um die Aufzucht. Alles lief zu unserer vollsten Zufriedenheit, bis Cornfeds Mann eingelocht wurde. Die Tiere kamen in ein Pflegeheim und die Sache drohte aufzuliegen.
    Knoller und Noel schalteten sich ein und nahmen die zwei Kampfhunde an sich. Von da an lief alles aus dem Ruder. DIe zwei Rechtsanwälte ergötzten sich an der Gefahre, die von den Tieren ausging und schickten fast täglich Fotos nach Pelican Bay, auf denen sie mit den Hunden posierten. Nicht immer waren sie dabei angezogen. Ich glaube, Knoller und Noel fühlten sich schon als Mitglieder unserer Gang.
    Es kam, wie es kommen musste und die zwei Tiere zerfleischten eine Nachbarin des Paares. Die ganze Sache flog auf. Tja, jetzt sitzen sie selber für lange Zeit hinter Gittern. Willkommen in unserer Welt.
    Einen Monat später legten die Cops mich in eine Zelle zusammen mit Brian „Dead Eye“ Healy. Er hatte eine gute Heroin Connection auf der Straße, die direkt mit den mexikanischen Kartellen zusammenarbeitete. Jede verfluchte Woche kam eine tennisballgroße Lieferung in unsere Zelle. Wir waren jeden Tag dicht wie die Schweine.
    Das Zeug kam in Cornflakes-Packungen oder getarnt als Süßigkeiten. Koks wurde in Oreo Keksen oder Seife geliefert. Pott kam in kleinen Chipstüten. Kinderzeichnungen und Karten waren mit Meth getränkt. Pillen wurden in Ahoy Chips gepresst, Schwarzer Teer wurde in zwei zusammengeklebte Postkarten geliefert.
    Wir hatten so viel Heroin, dass wir es unseren Brüdern umsonst gaben. Ein Großteil der Gangmitglieder in Pelican Bay bestand aus Junkies. Das ist alles Teil dieser Gangkultur. Sieh es mal so, man fürchtet uns nicht wegen unseres lupenreinen Rufes, sondern weil wir asozial undgesellschaftsfeindlich sind. Und Drogen gehören nun mal dazu. In diesem einem Monat in meinem Zellenblock, (oder Pod, wie es die Bullen nennen) habe ich vier Überdosierungen von Heroin erlebt. Ich selber bin ab und zu völlig verballert in meiner Zelle auf und ab gelaufen, ohne zu merken, dass die Nadel noch in meinem Arm steckte. So abhängig und weggetreten war ich von dem Zeug.
    Die Bullen haben meine Zelle oft, sehr oft durchsucht und auch ab und an mal eine Lieferung abgefangen. Aber wen interessierte das? Der Fluss an harten Drogen riss einfach nicht ab. Wir waren einfach zu gut organisiert. Es gab so viele Wege, Drogen zu schmuggeln, dass es nichts ausmachte, wenn eine Lieferung mal nicht ankam. Das war wie ein verfickter Kreislauf. Kam ein Päckchen an, wurde ein neues auf den Weg gebracht. Und auch die Strafen waren lächerlich. Wenn einer von uns Lebenslänglichen mit Drogen erwischt wurde, bekam er einen Vermerk in seiner Akte und das war es. Das bedeutete uns gar nichts.
    Etwa 80 Prozent des geschmuggelten Heroins kamen über mich und Brian nach

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