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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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jeder sich bietenden Gelegenheit blamieren?
    »Matteus ist Quereinsteiger«, fuhr Sheryl fort, »hat aber einen wirklich fabelhaften Lebenslauf vorzuweisen. Er kommt ganz frisch aus dem Managementteam der Dating-Plattform Dating4desperates.co.uk!«
    Die Anwesenden schnappten vor Bewunderung nach Luft. Dating4desperates.co.uk war die größte Online-Dating-Plattform des Landes. Die Mitgliedszahlen wuchsen wöchentlich stärker als die sämtlicher BdP-Agenturen in einem halben Jahr.
    »Wobei professionelle Partnervermittlungen natürlich eine wesentlich höhere Erfolgsquote haben als diese Online-Selbstversuche« – mit einem vielsagenden Lächeln schaute Sheryl in ihr Publikum –, »aber aufgrund von Matteus’ umfangreicher Erfahrung, ganz zu schweigen von seiner Sozialkompetenz und Teamfähigkeit …«, wieder stupste Cassandra Bianca in die Rippen, und selbst Wendy fächelte sich schon mit der Tagesordnung Luft zu, »… ist er die perfekte Ergänzung für das Team von Love Birds.«
    »Da bin ich mir sicher!« Ernie stimmte Beifall an, und Matteus strahlte gewinnend in die Runde.
    Eine kleine Pause entstand.
    »Sonst noch jemand?«, hakte Ernie nach. Alle Blicke richteten sich erwartungsvoll auf Nigel, aber der schien von alledem wieder nichts mitzubekommen; er war ganz in sein persönliches Unglück vertieft.
    »In diesem Fall« – Ernie klang irgendwie enttäuscht – »wären wir damit am Ende.«
    Mit einem Mal sprangen sämtliche anwesenden Frauen auf und stürzten sich auf Matteus. Mit glänzenden Augen und rosigen Wangen drängten sie sich um ihn. Stirnrunzelnd beäugte Audrey das Spektakel, bis ihr aufging, dass nun plötzlich niemand mehr zwischen ihr und Nigel stand. Langsam und bedrückt drehte er sich zu ihr um und machte den Mund auf, als wolle er etwas sagen, und Audrey schreckte auf. Sie konnte unmöglich mit ihm reden. Misserfolg war ansteckend, und sie konnte es sich nicht leisten, von einem sinkenden Schiff in ein Gespräch verwickelt zu werden.
    »Ach, Mr President!«, rief sie hastig. »Könnte ich Sie vielleicht kurz sprechen?«
    Ernie unterhielt sich gerade angeregt mit Sheryl und schien verdutzt angesichts dieser rüden Unterbrechung.
    »Unter vier Augen«, fügte Audrey vielsagend hinzu und führte Ernie schnell von Sheryl fort in eine ruhige Ecke.
    »Ja?«, fragte er zerstreut.
    »Mr President, es geht um den Ball.«
    »Ja?«
    »Um meinen ›angehenden Partnervermittler‹.« Sie trat einen Schritt zur Seite, um ihm die Sicht zu verstellen. »Ich habe mich nämlich gefragt, ob ich es mir womöglich noch anders überlegen dürfte. Ich würde doch lieber Bianca mitbringen.«
    Jetzt hatte sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Mit glasigen Augen schaute er sie an.
    »Aber Bianca war schon dabei. Mehrmals sogar, wenn ich mich recht entsinne. Und außerdem hat Alice bereits die Einladung bekommen.«
    »Ja, aber mir war die Tragweite meiner Entscheidung damals nicht bewusst.«
    Ernie guckte sie durchdringend an, und Audrey bemühte sich um einen geknickten Gesichtsausdruck, als sei ihr bitteres Unrecht widerfahren.
    »Mir war nicht ganz klar, welch große Anerkennung die Einladung als ›angehender Partnervermittler‹ eigentlich bedeutet.«
    »Aber Sheryl hat das doch ganz deutlich gemacht.«
    »Nicht deutlich genug«, widersprach Audrey energisch und freute sich insgeheim, Sheryl hinterrücks eins auswischen zu können. »Nähme ich Alice mit, würde das meinen Mädels einen völlig falschen Eindruck vermitteln.«
    »Aber Sie können sie doch nicht einladen und es sich dann noch mal anders überlegen!«
    »Ach, keine Sorge, darum kümmere ich mich schon!«
    »Überlegen Sie nur, wie entmutigend das für das Mädchen wäre!«
    »Ich glaube, so schlimm wäre das ni…«
    Ernie wirkte plötzlich sehr aufgebracht.
    »Nein, Audrey! Das lasse ich nicht zu. Alice ist ein echtes Talent. Und ganz ehrlich … ich hätte nie gedacht, dass Sie so gemein sein könnten.«
    Und damit drehte er sich um und ließ Audrey einfach stehen, die ihm stinksauer nachschaute. Es war so was von unfair. Wie konnte es bloß sein, dass alles, was ihre Mädchen taten oder sagten, sie in ein schlechtes Licht rückte?
    Ernie und Sheryl hatten schon wieder die Köpfe zusammengesteckt, und die anderen Mitglieder des Verbandes scharwenzelten immer noch um Matteus herum. Nur Nigel und Audrey standen abseits des Gedränges. Ohne ihn auch nur eines flüchtigen Blickes zu würdigen – Blickkontakt könnte als Aufforderung

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