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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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leuchten ließ, und brachte mit einer geübten Geste den Raum zum Schweigen.
    »Also schön, nun, danke, dass ihr alle einen kostbaren Nachmittag im Büro geopfert habt.« (Die Angestellten johlten.) »Heute steht nicht allzu viel auf dem Programm, also fassen wir uns kurz. Eins der meistdiskutierten Themen ist sicherlich der bevorstehende BdP-Ball …« (weiterer Jubel), »… weshalb ich ohne weitere Vorrede Sheryl Toogood das Wort erteilen möchte, die bei der Organisation des diesjährigen Balls wirklich ganz großartige Arbeit leistet.«
    Darauf folgte kräftiger Applaus, und Sheryl erhob sich. Entnervt verdrehte Audrey die Augen. Sheryl trug ein babyrosa Kostüm mit einem schon anstößig kurzen Rock und einem gefährlich tiefen Dekolleté. Barry Chambers und David Bennett waren schlagartig hellwach. Ja, von allen im Raum anwesenden Männern schien Nigel der Einzige zu sein, dem die Augen nicht beinahe aus dem Kopf fielen. Stattdessen hatte er den Blick fest auf eine Stelle irgendwo auf dem Teppich geheftet.
    »Als Erstes« – Sheryl legte eine dramatische Kunstpause ein – »möchte ich sagen, wie unerhört entzüüüüüückt Ernie und ich sind, dass wir so viele neue Gesichter als Anwärter auf den Titel ›angehender Partnervermittler des Jahres‹ beim Ball begrüßen dürfen. Wirklich ein großer Talentfundus, den wir hier in diesem Raum haben!«, flötete sie, dann drehte sie sich langsam und sehr pointiert um und schaute Alice geradewegs ins Gesicht.
    Audrey klappte vor Erstaunen die Kinnlade herunter. Das musste doch ein Missverständnis sein. Aber Alice, die neben ihr saß, wand sich unbehaglich und wurde hochrot. Audrey konnte es kaum fassen. Warum um alles auf der Welt hatte Sheryl sich ausgerechnet Alice herausgepickt? Was sollte das bedeuten? Und was hatte sie da eben gesagt? Ernie und ich sind entzückt . Darüber hatten sie also vorhin getratscht! Sie lachten hinter ihrem Rücken über den »angehenden Partnervermittler« von Table For Two. Audreys Nacken lief rot an, und ihr kam die Galle hoch. Sie hatte es doch gleich gewusst; sie hätte Alice nicht zum Ball einladen sollen. Tja, zum Narren würde sie sich jedenfalls nicht machen lassen. Langsam reichte es ihr mit dieser Alice, die sie überall bloßstellte, mit ihrem dämlichen Fahrrad und ihren ausgebeulten Strickjacken. Gleich morgen früh würde sie sie in ihr Büro bestellen und ihr mitteilen, dass es ein Missverständnis gegeben hatte. Und dann würde sie stattdessen mit Bianca zum Ball gehen.
    Audrey senkte den Blick. Ihre Fingerknöchel waren kalkweiß. Mühsam zwang sie sich, tief durchzuatmen.
    Und dann, irgendwann, drangen einige von Sheryls Worten wieder zu ihr durch.
    »Und die Auszeichnung wird verliehen von«, verkündete sie großspurig mit vor Aufregung bebender Brust, weswegen Barry Chambers und David Bennett unruhig auf den Stühlen herumrutschten, »einer hiesigen Berühmtheit, der allseits bekannten Seriendarstellerin Lucy Lucinda!«
    Schlagartig war Audrey wieder hellwach.
    »Auszeichnung? Was denn für eine Auszeichnung?«, zischte sie Alice zu.
    »Für die Agentur des Jahres! Die wird dieses Jahr zum ersten Mal verliehen. Ernie wird den Sieger bestimmen.«
    Ungläubig blinzelnd schaute Audrey sie an. Eine Auszeichnung! Warum erfuhr sie erst jetzt davon?
    »Danke«, sagte Ernie ganz lässig, als Sheryl ihm widerstrebend die Bühne überließ. »Ihr werdet mir sicher alle zustimmen, dass der diesjährige Ball die besten Voraussetzungen dazu hat, der bisher beste Ball unserer Geschichte zu werden. Danke, Sheryl, für deinen unermüdlichen Einsatz.«
    Dann spulte er noch einige Tagesordnungspunkte ab, um schließlich zu der nächsten interessanten Frage zu kommen: »Und zu guter Letzt: unsere Mitglieder. Hat jemand Zu- oder Abgänge bei den Angestellten zu vermelden?«
    Alle Augen richteten sich auf Nigel, der noch immer eingehend den Teppich betrachtete.
    Stille.
    »Ähäm.« Von ganz vorne war ein leises Hüsteln zu vernehmen. »Ich hätte da was.« Sheryl Toogood war wieder aufgestanden. »Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen Matteus vorstellen.« Und damit streckte sie eine babyrosa Klaue nach einem etwas zu geschniegelten, aber unübersehbar attraktiven jungen Mann aus. Matteus stand auf und verbeugte sich vor den Anwesenden. Aus den Augenwinkeln sah Audrey, wie Cassandra Bianca in die Rippen stupste und tonlos »Wahnsinn!« murmelte. Abschätzig verzog sie den Mund. Warum nur mussten ihre Mädchen sie bei

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