Alice im Zombieland (German Edition)
Tag bin ich zu ihm gegangen, um mit ihm zu reden, doch er hatte seine Sachen gepackt und ist mit deiner Mutter weggezogen.“
Tränen traten mir in die Augen, als mir klar wurde, wie mein Vater in jener Nacht gelitten haben musste. Ich wollte Mr Holland dafür hassen, wirklich, aber ich hatte ihn keineswegs besser behandelt, oder?
„Es tut mir leid“, sagte Mr Holland schroff. „Es tut mir auch leid, was du durchgemacht hast.“
Ich spürte, dass meine Wangen nass waren, und schluchzte leise auf. „Danke.“
Ich glaube, Mr Ankh wurde die Situation nun unangenehm, denn er wechselte schnell das Thema.
„Warum hast du in meinem Haus herumgeschnüffelt?“
„Und wieso war Kat dabei?“, fügte Dr. Wright hinzu. „Hat sie was mit der Sache zu tun?“
Niemals würde ich Kat verraten. „Nein, sie hat gar nichts damit zu tun. Wir haben ein ruhiges Plätzchen gesucht, um uns unter vier Augen zu unterhalten, das ist alles. Außerdem können Sie uns keinen Vorwurf daraus machen, dass wir herumgewandert sind. Sie wussten doch von der Party und hätten wissen müssen, dass die Kids trinken und durchs Haus laufen. Sie hätten den Rest absperren sollen.“
„Das habe ich getan“, sagte er.
„Okay, irgendjemand hat‘s dann wohl wieder rückgängig gemacht.“
Die Erwachsenen rückten zusammen und flüsterten miteinander. Beschlossen sie nun mein Schicksal? Ob ich es wert war, in ihrer Gruppe mitzumachen oder nicht? Vielleicht war es ihnen ja entgangen, aber Cole hatte mir bereits die Richtung gewiesen.
Was hockst du denn hier noch rum? Jetzt ist deine Chance, in Aktion zu treten . Obwohl Cole mich so beobachtete, dass ich die Hitze seines Blicks förmlich auf mir spürte, begann ich etwas ungelenk an den Handfesseln zu zerren. Schmerz durchzuckte mich, als sich dabei die Haut an den Wundnähten verzog, aber ich biss die Zähne zusammen und machte weiter. Hilflosigkeit war etwas, das ich nie wieder akzeptieren wollte.
Erfolg! Ich schaffte es, meine Hände freizubekommen. Ein kurzer Blick nach unten zeigte mir, dass sich die Wunden geöffnet hatten. Kleine Blutstropfen traten aus den Nahträndern. Das nehme ich in Kauf .
„Wir haben beschlossen, dir zu vertrauen“, sagte Mr Ankh. „Wir behalten dich aber im Auge, nur damit du Bescheid weißt.“
„Wahnsinn“, erwiderte ich trocken. „Sie haben wohl nicht mit Cole geredet. Er hat nämlich andere Vorstellungen.“
„Wir wissen, dass er dich eingeladen hat, sich uns anzuschließen. Und wir wissen auch, dass er die Einladung wieder zurückgenommen hat, beides ohne unsere Erlaubnis. Insofern zählt weder das eine noch das andere“, sagte Dr. Wright.
Mr Holland sah seinen Sohn an. „Sie gehört dir, Cole. Viel Glück.“
Damit verließen die drei Erwachsenen den Raum.
Cole kam an meine Krankenliege und hockte sich neben mich. Ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Er nahm seine Kappe ab und strich sich mit den Fingern durchs Haar.
„Du kannst mich ruhig ansehen“, sagte er. „Es ist fast Morgen, und du bist einmal nachts aufgewacht. Wir hatten unsere Vision heute schon.“
„Wie bitte?“
„Okay, ich hatte eine.“
„Was hast du gesehen?“
„Eine Wiederholung der ersten Vision.“
Küsse. „Na ja, das kannst du vergessen.“ Ich rückte von ihm ab und vermied es, ihn zu berühren. Er merkte es - und beugte sich zu mir herüber.
Ich blieb auf der Stelle liegen. Er wollte die Berührung, also würden wir uns berühren, aber es würde keine Bedeutung haben. Das würde ich nicht zulassen. „Wohin geht das Trio infernal denn? Und warum hast du vorhin gelacht?“
Sein Mund verzog sich zu einem leichten Grinsen. „Weil du so süß bist, wenn du so viele Fragen stellst, die kein Mensch beantworten kann. Trotzdem werde ich es versuchen. Die drei sagen jetzt den anderen, dass sie dich anständig behandeln sollen.“
Er nahm meine Hand und begutachtete das Gelenk, ohne darauf einzugehen, dass ich es einfach zuließ.
„Das ist genau das, was ich vermeiden wollte. Dass du verletzt wirst.“
„Ich habe dir gesagt, ich würde für die Sache sterben.“
„Vielleicht musst du das auch.“
Ich reagierte wie er so oft mit Schweigen, bis er mit dem Daumen leicht über eine meiner Wunden strich und ich aufstöhnte.
Sofort hörte er auf, und sein Gesichtsausdruck wurde weich. „Es tut mir leid, dass ich nicht zur Stelle war.“ Seine Stimme versagte fast. „Also, ja. Es gibt kein Zurück mehr für dich. Du hängst jetzt mit drin.“
Wie
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