Alice im Zombieland (German Edition)
vorher wieder in Codeschrift. Ich schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass mein Laptop wackelte. Warum, warum, warum? Normale Schrift, codiert, normale Schrift, dann wieder codiert. Warum hatte die Schrift sich verändert? Wodurch hatte sie sich verändert?
Was ich wusste: Cole und ich hatten mit unseren Visionen einen Blick in die Zukunft geworfen. Ich konnte die Blutlinien sehen, hatte jedoch keine Ahnung, ob mein Geist für die Zombies Gift war, und war mir auch nicht sicher, ob ich das herausfinden wollte. Alles zusammengenommen waren das mehr Informationen, als ich vorher jemals gehabt hatte - aber es reichte noch immer nicht aus. Wie hatte ich meine Fähigkeiten erworben? Wie konnte ich weitere entwickeln?
Ich rieb mir die Augen und legte das Tagebuch zur Seite. Ich würde es morgen wieder probieren. Vielleicht öffnete sich mir dann ein neuer Absatz, vielleicht auch nicht. Bis dahin musste ich mich mit meinen Großeltern auseinandersetzen.
Es gab zwei Dinge, die sie womöglich tun würden, wenn sie mich sahen: Mir abgesehen vom Atmen ab sofort alles verbieten. Mir inklusive derAtmung alles verbieten.
Ich war überrascht, dass sie noch nicht in mein Zimmer gestürzt waren, um mich zur Rede zu stellen.
Ich ging nach unten in die Küche. Nana stand am Tresen und machte Sandwiches. In ihrer gelben Bluse hübsch und frisch, lächelte sie mich entspannt an.
„Es muss was in der Luft liegen. Pops und ich haben auch verschlafen, deshalb dachte ich, wir gehen stattdessen zum Abendgottesdienst.“
„Ich komme mit.“
„Das ist schön. Hast du Hunger?“
Das musste eine Fangfrage sein. Wenn ich Ja sagte, würde sie womöglich antworten: Okay, ab jetzt bekommst du nichts mehr zu essen! „Äh … ja?“, versuchte ich es trotzdem.
„Käse-Schinken-Sandwich?“
„Ja?“ Wieder dieses Fragezeichen in meinem Tonfall. Ich schluckte und kämpfte gegen meine Nervosität an. „Also wegen gestern Abend …“
Die Vorhänge am Fenster hinter ihr waren aufgezogen und ließen die Morgensonne herein. Die Töpfe und Pfannen im Regal über ihr warfen Schatten auf ihr Gesicht. Sie legte den Kopf etwas zur Seite und seufzte.
„Wir haben gehört, wie du reingekommen bist. Zehn Minuten zu spät, das ist nicht allzu schlimm. Aber ich hoffe, du rufst uns das nächste Mal an, um Bescheid zu sagen, wenn du es nicht rechtzeitig schaffst. Pops macht sich immer Sorgen.“
Danke, Frosty! „Natürlich, mach ich“, sagte ich schnell. „Tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Ich hatte völlig die Zeit vergessen. Tut mir echt leid“, wiederholte ich.
„Ist schon vergeben.“ Sie klemmte sich eine Haarlocke hinters Ohr. „Jetzt habe ich zwei Fragen an dich. Warum hast du dich so angezogen, und wie war dein Date?“
„Neuer Stil.“ Ich konnte ihr schlecht sagen, dass mir heute Morgen kalt war, da mir Schweißperlen auf der Stirn standen, sonst würde sie noch denken, ich hätte Fieber und müsste von Kopf bis Fuß untersucht werden.
Sie hob irritiert die Augenbrauen, während sie das Brot auspackte. „Meine Liebe, das ist der schlimmste Modetrend seit Langem. Wir haben ja hier im Haus praktisch über dreißig Grad. Und selbst mir, der Frau mit Eis in den Venen, ist es schon zu warm. Das ist es wirklich nicht wert, dass man dafür so leidet.“
Manches eben doch. „Was deine zweite Frage betrifft, ich hatte ja wie gesagt kein Date mit Justin. Wir sind beide nicht an einer Beziehung interessiert.“
„Na ja, das kann ja nur gut sein. Jeder Junge, der nicht erkennt, was für eine wunderbare Freundin du wärst, ist ein Dummkopf.“ Sie schnitt den Schinken und legte die Scheiben auf den unteren Teil des Sandwichs. „Du bist hübsch und schlau, keine Idiotin.“
„Hat Mom dir eigentlich jemals was von ihrer Romanze mit Dad erzählt?“, sagte ich, um sie abzulenken.
Nana lächelte stolz, die Freude auf ihrem Gesicht verschwand jedoch schnell wieder, als die Erinnerung an meinen Vater kam. „Anfangs schon. Sie hat ihn in der Schule kennengelernt. Sie waren beide in der Oberstufe, hatten aber keinen gemeinsamen Unterricht.“ Sie wickelte den Käse aus. „Wenn ich mich richtig erinnere, sind sie sich auf dem Schulflur begegnet. Er hat sie umgerannt, und ihre Bücher flogen durch die Gegend. Das hat ihn so verlegen gemacht, dass er sich ständig entschuldigte, während er ihr dabei half, alles wieder aufzuheben. Sie haben sich angesehen, und das war es dann. Sie war hin und weg.“
Ich hörte einen leicht
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