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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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wieder einschaltete. Ich blickte zurück. Stacy und der Mann kämpften knapp vor der Laser-Barriere immer noch miteinander. Wegen der trüben Beleuchtung hinter ihnen konnte ich keine Einzelheiten erkennen. Ich wußte nicht, wer die Oberhand gewann.
    Plötzlich versetzte der Mann Stacy einen harten Schlag an die Schläfe, und Stacy taumelte gegen die offene Tür. Der Mann sah zu mir hin und rief: »Sie kommen nicht durch, Geraghty! Warten Sie einfach da, wo Sie sind!«
    Er wollte seinen Schlüssel wieder ins Schloß stecken, um die Laser-Barriere ein zweites Mal abzustellen, aber Stacy sprang ihn plötzlich an. Darauf war der Mann nicht gefaßt gewesen.
    Er fiel rückwärts, doch es gelang ihm noch, Stacy mit seiner Waffe ins Gesicht zu schlagen. Unwillkürlich streckte ich die Hand aus, als könne das eine Wirkung auf den Ausgang des Kampfes haben, und ebenso unwillkürlich riß ich sie zurück, bevor sie in die Nähe eines Laserstrahls geriet. Einer der beiden Kämpfer, ich weiß immer noch nicht, welcher, schob sich und den anderen von der Tür weg und ließ sich mit ihm in den Durchgang fallen. Ihre Schmerzensschreie vermischten sich, bis ich nicht mehr sagen konnte, welche Stimme die des Mannes und welche die Stacys war.
     

 
11
     
    Ich habe kaum noch eine Erinnerung an meinen Rückweg durch die Korridore der Erneuerungskammer zu Alicias Büro.
    Es gelang mir, ganz wie einer der Angestellten auszusehen, ich wußte, wohin ich ging, benutzte mein Absorber-Wissen, ohne nachzudenken. Ich fand mich von dem neuen Standort aus zurecht, folgte den richtigen Routen, bog an den Kreuzungen immer richtig ab.
    Als ich den Flur erreichte, der zum Public-Liaison-Büro führte, mußte ich anhalten und mich gegen eine Wand lehnen.
    Es kümmerte mich nicht mehr, was Vorübergehende denken mochten. Ich wollte Alicia nicht aufsuchen, um ihr von Stacy zu berichten, um mit ihr zu beraten, was wir jetzt tun sollten.
    Dem ursprünglichen Plan konnten wir nicht mehr folgen. Es war unmöglich, daß ich mich harmlos der Gruppe wieder anschloß, mit Cheryl flirtete, als sei ich nur kurze Zeit abwesend gewesen, und mit ihr vielleicht doch noch verspätet die erstklassigen Rippchen aß. Die Leichen Stacys und des Regierungsagenten mußten gefunden werden. Und zwar bald.
    Es würde gesucht, untersucht, verhört werden. Die Nachforschungen mußten sie zu mir führen, und wahrscheinlich auch zu Alicia. Ich konnte an nichts anderes mehr denken, als daß wir aus der Kammer verschwinden, daß wir ein Versteck finden mußten. Es ging mir wieder besser – wenigstens dachte ich logisch und versuchte, Fluchtwege auszuarbeiten. Ich widerstand dem Drang, mich meinen Gefühlen zu überlassen, im Korridor zusammenzubrechen. Ich mußte ihm widerstehen. Ich mußte die Erinnerung an Stacy verbannen, den Gedanken, daß ich in dem Augenblick, als es wirklich notwendig gewesen war, ihm das Leben zu retten, nur ein Zuschauer am anderen Ende des Durchgangs gewesen war.
    Als ich die wichtigen Dinge aus meinem Kopf entfernt hatte, spürte ich Erleichterung. Übriggeblieben war nur die Flucht.
    Damit wurde ich fertig. Ich stieß mich von der Korridorwand ab, ging zum Public-Liaison-Büro und trat ein. Das Vorzimmer war auch jetzt leer. Vor Alicias kleinem Zimmer flüsterte ich ihren Namen. Keine Antwort. War es ihr nicht möglich gewesen zu warten, hatte sie gehen müssen, war sie weggebracht worden? Ich ging in das Nebenzimmer und verstaute dort den Laborkittel und die Plakette. Dann kehrte ich in ihr Büro zurück und stellte zu meiner Überraschung fest, daß sie da war. Sie saß zusammengesunken an ihrem Schreibtisch, den Kopf an das Kissen ihres Stuhls gelehnt.
    Einen Augenblick lang dachte ich, sie sei tot. Dann sah ich, daß sie atmete. Ich trat neben den Stuhl, drehte ihn ein bißchen, berührte Alicias Schulter. Sie regte sich nicht.
    »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, ihr fehlt weiter nichts«, sagte eine Stimme hinter mir. Ich fuhr herum. Die Stimme hatte ich bereits als die Cheryl Hidalgos erkannt.
    »Was ist passiert?« fragte ich.
    »Ich mußte sie k. o. schlagen, das ist alles. Ich bin darin ausgebildet. Sie wird in ein paar Minuten wieder bei Bewußtsein sein.«
    Alicia stöhnte.
    »Sehen Sie wohl?« sagte Cheryl. »Sie kommt zu sich. Eine bemerkenswert widerstandsfähige junge Dame, diese Nancy Donner. Falls das ihr richtiger Name ist.«
    »Warum sollte er es nicht sein?«
    Cheryl lachte.
    »Sie halten mich tatsächlich für so naiv,

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