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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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eine Nebelwache eingerichtet worden, die darauf zu achten hatte, ob ein Nebel sich unserer Basis in der Blase näherte, und jedes Mal, wenn es danach aussah, wurden Vorbereitungen für den Notfall getroffen. Die Techniker ließen von Sonden atmosphärische Messungen durchführen, um festzustellen, ob wir Zusatzgeräte für unsere Anpassungssysteme brauchten, wenn wir uns in einen Nebel hineinwagten oder wenn ein Nebel beschloß, uns zu besuchen. Die Daten waren nicht schlüssig, es sprach aber auch nichts dagegen, daß die Luft innerhalb eines Nebels für uns atembar war. Nun blieb nichts anderes mehr übrig, als einen Menschen hineinzuschicken. Ich meldete mich freiwillig, aber unser Kommandeur entschied, noch sei der Gefährlichkeitsgrad nicht hoch genug für mich.
    Der erste Mann, der sich in den Nebel begab, war nur etwa eine Minute drin. Er kam heraus und schrie, seine Lungen ständen in Flammen. Er starb vor unsern Augen. Mit jedem Atemzug strömte ein bißchen mehr Leben aus ihm heraus, bis er schließlich umfiel. Die übrigen Mitglieder des Teams zogen sich schnell zurück. In der Blase wurden die Sensoren und Anpassungssysteme noch einmal getestet. Nichts in den Daten wies auf ein atmosphärisches Element hin, das wir nicht bereits kannten und gegen das wir durch unsere Anpassungssysteme nicht geschützt waren. Ein zweites Erkundungsteam, das ich aus sicherer Höhe beobachtete – ich flog einen der Vögel –, machte viel zu weit von dem Nebel entfernt halt. Mir kam es vor, als habe jemand einen Objektträger unter ein Mikroskop geschoben und sich dann auf die andere Seite des Zimmers begeben, um es durch die Optik zu betrachten. Ich beschwerte mich über ihre Zurückhaltung, doch mir wurde gesagt, sie seien noch nicht bereit, unangemessene Risiken einzugehen.
    Für jede Mission, die ein unangemessenes Risiko in sich berge, sparten sie mich auf. Ich hätte besonderes Geschick darin, so erklärte mir einer von ihnen, mein Leben aufs Spiel zu setzen und mit heiler Haut davonzukommen.
    Die Aufnahmegeräte des zweiten Teams meldeten nichts, was den uns bereits bekannten Tatsachen widersprach. Man entschied, zur Basis zurückzukehren. Wenn sie das sofort getan hätten, wäre der wichtige Durchbruch vielleicht nicht erfolgt. Ein risikofreudiger Mensch von der Art der nicht näher beschriebenen, jedenfalls aber tollkühnen Krieger aus der Ilias schlich sich in der Nacht aus dem Lager des Erkundungsteams.
    Mit gestohlenen Geräten fand er den Nebelfleck und marschierte geradewegs hinein. Niemand hat jemals herausgefunden, was er im Sinn hatte oder wieso er glaubte, er werde innerhalb des Nebels ungefährdet sein. Er war es nicht.
    Er betrat den Nebel und blieb nicht länger als der erste Eindringling drinnen. Im Lager wurden mehrere Leute von seinen aus der Ferne herüberschallenden Schreien alarmiert, beziehungsweise aufgeweckt. Es kostete sie geraume Zeit, sich zusammenzureimen, was geschehen war, aber glücklicherweise brauchten die Aufzeichnungsgeräte keine Schrecksekunde zu überwinden. Als die Leiche des Mannes ins Lager gebracht worden war, entdeckte einer der Techniker bei der Überprüfung der ausgedruckten Daten, daß es leichte Abweichungen in der Anordnung gab. Die darauffolgende Analyse zeigte, daß sich ein Teil des Nebels unmittelbar vor dem Eindringen unseres unglücklichen Abenteurers und während dessen Aufenthalts in seiner Zusammensetzung verändert hatte. Obwohl die Veränderung kompliziert und vielgestaltig war und die daraus hervorgegangenen Verbindungen nichts glichen, was wir bisher auf Coolidge entdeckt hatten, konnten ihre Elemente Schritt für Schritt vom Bekannten zum Unbekannten analysiert werden. Es sei möglich, die Anpassungssysteme den Nebelveränderungen entsprechend umzubauen, behaupteten unsere Experten. Aber zuerst müßte ihre Hypothese getestet werden. Die Zeit war reif dazu, sagte man mir, daß ich mein Glück innerhalb des Nebels versuchte.
    Die Mission wurde mir erklärt: Es bestand eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß meine Kollegen unrecht hatten. Die chirurgische Umgestaltung des Anpassungssystems, die mir das Atmen ermöglichen sollte, konnte schließlich doch wirkungslos bleiben. Es gab keine Garantie dafür, daß unsere Instrumente, entworfen und bestimmt für die Aufzeichnung uns bekannter Phänomene, ein solches Phänomen genau vermaßen. Es gab viele Variable. Und, sagte man mir, ich müsse nicht gehen. Für mich bedeutete das natürlich eine

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