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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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ein fetter Bursche Essensbehälter
verteilte.
    Sie gingen zu dem Tisch hinüber. »Ist dieser Abschnitt
hier… schon mal angegriffen worden?« fragte Rick.
    Janesson blieb stehen. Mit einem Fuß steckte er mitten in
einer Schlammpfütze. »Nein, dieser nicht. Sie denken
wahrscheinlich an die Mörserattacke am Osttor. Das war –
warten Sie mal – vor zwei Tagen? Ja, vor zwei Tagen. Zu dem
Zeitpunkt hatte man hier gerade mal die Straße
verbreitert.«
    Hatte Rick zuvor geschaudert, war ihm jetzt plötzlich
heiß. Eine dumpfe Erkenntnis trieb ihm fast den Schweiß
aus den Poren. Und hatte Janesson vorhin nicht mehr oder weniger
durchblicken lassen, daß er wußte, was hier ablief? Verdammt, dachte Rick und sah sich unglücklich um. Dieser verfluchte Savory. Warum macht er das mit mir?
    In diesem Moment sah er von hier aus zum erstenmal die Kuppe des
Universitätshügels durch eine Schneise im Wald innerhalb
des Perimeterzauns – ein verlorenes Paradies, dessen herbstliche
Farben durch den Dunst herüberleuchteten.
    Es war schon dunkel, als Rick in die Stadt zurückkehrte und
zu seinem möblierten Zimmer hinaufstieg. Während er den
halbdunklen Korridor entlangging, bemerkte er, daß unter seiner
Tür ein schmaler Lichtstreifen auf den Gang fiel. In Erwartung
von David de Ramaira stieß er die Tür auf.
    Lena schaute aus dem Fenster, drehte sich aber sofort zu ihm herum
und lächelte. »Wir wußten nicht genau, wann Sie Ihre
Arbeit beenden würden. Die Frau unten sagte uns, wir
könnten hier auf Sie warten.«
    Auf der durchgesessenen Couch beugte Web sich vor. »Wir
sagten ihr, wir kämen in offiziellem Auftrag.« Sein Blick
war trotzig, seine Stimme klang nervös.
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen«, fügte Lena
hinzu.
    »Nein, sicher nicht. In letzter Zeit scheinen solche Dinge
bei mir an der Tagesordnung zu sein.« Rick schloß die
Tür und lehnte sich dagegen.
    »Ich sagte doch, es sei keine gute Idee«, meinte Web zu
Lena. »Hast du im Ernst geglaubt, er würde etwas für
uns tun?«
    Lena machte einen Schritt auf Rick zu. Die Hände hatte sie in
den Taschen ihrer Lederjacke vergraben. Ihre haselnußbraunen
Augen blitzten mutwillig. »Ich hätte nie gedacht, daß
Sie an einem solchen Ort wohnen könnten. Ist das hier wirklich
nach Ihrem Geschmack?«
    »Wer hat euch verraten, wo ich wohne? Dr. de Ramaira? Sie
sagten, Sie seien hergekommen, Web, weil ihr meine Hilfe braucht. Ich
denke, es geht dabei wieder um eure verrückte Idee,
richtig?« Als der Junge nicht gleich antwortete, fuhr Rick fort:
»Jetzt hört mir mal genau zu. Ich habe euch doch schon mal
gesagt, was ich davon halte. Meine Meinung dazu hat sich nicht
geändert.«
    Web betrachtete angelegentlich seine Hände. »Seitdem ist
eine Menge passiert. Meiner Meinung nach ist es wichtiger denn je,
herauszufinden, ob das Schiff wegen eines Funktionsfehlers oder
aufgrund ernsterer Vorgänge auf der Schoßwelt nicht
angekommen ist«, sagte er. »Es gibt inzwischen viele Leute,
die ebenso denken wie ich, Dr. Florey. Ich stehe mit meiner Ansicht
wirklich nicht allein da. Wir glauben, daß alle die Version von
einer Fehlfunktion akzeptieren würden, wenn wir nachweisen
könnten, daß auf der Schoßwelt alles beim alten ist,
daß das nächste Schiff pünktlich eintreffen wird,
daß Erde Port of Plenty und Elysium nicht aufgegeben hat. Und
daß wir den Krieg stoppen können, wenn wir für all
dies Beweise auf den Tisch legen könnten.«
    »Und was soll ich eurer Meinung nach dabei tun? Ich kann doch
die physikalischen Gesetze nicht aufheben, Web. Wenn nicht
zufällig ein Funkspruch direkt auf uns abgestrahlt wird, werdet
ihr kaum mehr als Sols Radiowellen empfangen können. Vielleicht
auch noch welche von Jupiter oder den großen
Militärradars, aber das ist auch schon alles. Es wird nicht
möglich sein, einzelne Funksprüche zu verstehen. Begreift
das doch! Die Teleskopschüssel ist dazu einfach nicht groß
genug.«
    Web sah zu Lena hinüber. »Verstehst du nun, was ich
meine? Er will nicht mal drüber nachdenken.«
    »Wenn ihr das schon wußtet, warum seid ihr dann noch
hergekommen?«
    »Ich hatte gehofft, der Krieg hätte inzwischen Ihre
Einstellung geändert. Doch ich hätte es besser wissen
sollen. Sie kommen ja aus einer Siedlung.«
    Rick stieß sich von der Tür ab. Er wurde
allmählich wütend. »Was wollen Sie damit sagen?
Daß man mir nicht vertrauen darf? Kommen Sie, Web, sehen Sie
mir in die Augen! Sehen Sie mich an, gottverdammt!«
    Lena sagte

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