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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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als
Ausgangsbasis für Überfälle zu nutzen
wären. -
    Miguel wäre vor Schreck fast aus dem Tritt gekommen. Er
marschierte mit der Fußtruppe hinter den zehn oder zwölf
Reitern her. Leise murmelte er: »Das ist wohl auch ein Teil
deines Plans, wie?«
    - Du wirst für diese Leute allmählich zu ihrem
Schoßhund und zu ihrer Witzfigur, Miguel. Du mußt ihnen
eindeutig deinen Wert demonstrieren. -
    »Ich war es doch nicht, der unbedingt zu ihnen wollte«,
zischte Miguel verärgert und hätte wahrscheinlich noch mehr
gesagt, wenn die Frau, die neben ihm ging, ihm nicht einen
mißtrauischen Seitenblick zugeworfen hätte. Er
lächelte sie an und beschleunigte seine Schritte, um zu Lovines
Pferd aufzuschließen.
    Der Mann sah Miguel verwundert an, als der Dingo den Zügel
des Pferdes packte und in ähnlichen Worten wiederholte, was der
Blaue Bruder über gute, sichere Lagerplätze gesagt
hatte.
    »Wir werden ohnehin bald Rast machen«, meinte Lovine.
»Ist ein solcher Platz hier in der Nähe? Das kann ich mir
kaum vorstellen, wenn ich mich so umsehe.« Er machte eine
ausholende Handbewegung über das felsige, karge Grasland hinweg,
das sich bis zum Horizont dehnte. Es regnete nicht, doch in der
kalten Luft hing ein Hauch von Feuchtigkeit, der meist Regen
ankündigte. Der Atem der Pferde stand in kleinen Wölkchen
vor ihren Nüstern.
    - Eine halbe Meile nordöstlich von hier. – Wieder der
Blaue Bruder.
    »Haltet Euch nach Nordosten«, sagte Miguel, »und
nach ungefähr einer Meile sind wir da.«
    Der langhaarige Jonas an Lovines Seite stützte sich mit der
Hand auf das Sattelhorn und sagte mürrisch: »Was versteht
dieser Schwachkopf schon von Lagerplätzen, die sich gut
verteidigen lassen?«
    Lovine richtete sich in den Steigbügeln auf und sah sich nach
allen Richtungen um. Dann warf er einen Blick auf die niedrigen
Wolken. »Wird wieder eine feuchte Nacht. Es kann sicher nicht
schaden, sich den Platz mal anzusehen.«
    Miguel rechnete halbwegs mit irgendeinem Hinterhalt. Mehr als
einen solch simplen Verrat konnte er sich hinter dem nicht näher
erläuterten Plan des Blauen Bruders kaum vorstellen. Und zuerst
sah es auch ganz so aus, als wolle er die Rebellen in eine Falle
führen.
    Das Land fiel plötzlich steil ab. Das Gras wich Felsen und
großen Geröllbrocken. Wenig später mußten die
Reiter absteigen und ihre Tiere an den Zügeln durch das
Labyrinth aus Sandstein führen. Nur Dornbüsche wuchsen hier
noch, in ihren Zweigen wiegten sich purpurfarbene Blüten im
Wind. Die Stimme in Miguels Kopf redete nun ununterbrochen und lenkte
den Trupp immer tiefer in das Felsgewirr.
    »Hier geht’s nirgends hin«, grummelte Jonas.
»Wir könnten immer noch umkehren.«
    Doch Sigurd Lovine lächelte nur und sagte zu ihm, er solle
ein wenig Vertrauen haben – etwas, auf das Miguel ebenso
Anspruch hätte wie jeder in der Gruppe.
    Sie umrundeten einen hohen Felsen – und standen
plötzlich vor einer tiefen, langgezogenen Schlucht. Die
Seitenwände fielen zu einem Bach ab, der aus einem fast
dreieckigen Höhlentor herausströmte, sich um ein paar
Felsen und Buschinseln herumwand und dann in einem vertikalen
Felsspalt verschwand.
    Offensichtlich handelte es sich um einen von vielen hundert
unterirdischen Bächen und Flüssen, die das komplexe
Höhlen- und Spaltensystem in dem Sandsteinsockel des Outback
durchzogen. Der Bach war hier nur ans Tageslicht getreten, weil die
Felsdecke eingebrochen war.
    Ein schmaler Pfad, gerade breit genug, um darauf ein Pferd
hinunterzuführen, wand sich die Schluchtwand zu einem
Felsvorsprung über der Höhle hinab, aus der der Bach
heraussprudelte.
    Lovine musterte nachdenklich die Schlucht. »Ein einziger Mann
mit einem Gewehr und genug Munition könnte eine Armee dort unten
festhalten, bis sie verhungert wäre. Miguel, nennst du das etwa
einen guten Lagerplatz?«
    - Es gibt einen zweiten Weg hinaus –, sagte der Blaue Bruder,
und Miguel wiederholte seine Worte. Er fühlte sich
äußerst unbehaglich, weil die Aufmerksamkeit aller auf ihn
gerichtet war.
    »Dann sehen wir uns das doch mal an«, meinte Lovine und
befahl seinen beiden Lieutenants Jonas und Mari, einer ruhigen Frau
mit grauen Augen, mitzukommen.
    Miguel hatte solche Schluchten schon früher gesehen und
konnte sich vorstellen, was sie in der Höhle erwartete. Mari
machte sie darauf aufmerksam, daß der Pfad lange Zeit nicht
benutzt worden zu sein schien. Im Canyon herrschte tiefe Dunkelheit,
aus der laut das Rauschen des Baches

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