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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Licht, die mit
unendlicher Geschwindigkeit in das Unendliche zurückwich…
Ewiges Licht, für immer an der gleichen Stelle fixiert wie das
Bild eines Reisenden, der von einem Schwarzen Loch verschluckt wurde.
Alles, was von ihr in diesem Universum übrigbleibt, festgehalten
an der zeitlosen Schwarzschild-Grenze.
    Irgend jemand prallte an ihre Seite. Es war Robot, der sie
aufrichtete und nach ihrem Befinden fragte. Sein Mund lag an ihrem
Ohr; aber sie konnte ihn kaum hören durch den Wirbel von Wind
und ein Spiel reiner Töne wie eine Kaskade von Kristallglocken.
Und sie stammelte im Versuch, ihm von der Glorie zu erzählen,
die sie erschaut hatte. Aber bloße Worte konnten das nicht
fassen, was sie gesehen hatte. Und der Moment grenzenlosen
Verständnisses begann schon zu schwinden, so wie ein nicht
fixiertes photographisches Bild bei Tageslicht verblaßt.
    Aber Licht wirbelte immer noch um sie herum. Sie und Robot waren
das Zentrum eines Ansturms von Licht und Luft. Zarte Feuerzungen
umschmeichelten sie fließend. Sie zeigten bald nichtmenschliche
Gesichter von großer und schrecklicher Schönheit, bald
Muster, in denen sich Suzys nachlassende Erinnerung an die Glorie,
die sie gesehen hatte, widerspiegelte, blendend hell, aber
durchsichtig wie Wasser. Sie konnte durch sie hindurchsehen.
Wasserhosen, aufgewirbelt durch den wilden Tanz. Das blaue Meer, zu
weißen Schaumkronen gepeitscht, die gegen ein steiles
Felsenbollwerk stießen. Gezackte Palmblätter, die
über dem Kopf zusammenstießen und das grünweiße
Licht des Flecks am Himmel immer und immer wieder vermischten.
    Aber Gunasekra räkelte sich auf weißem Sand in ein paar
Metern Entfernung. Talbeck Barlstilkins schwarze Gestalt kauerte
dicht bei ihm, die Arme um den Kopf geschlungen wie in einem
pathetischen Bemühen, die galoppierenden Engel abzuwehren.
Gunasekra hob den Kopf, um Barlstilkin etwas zu sagen, und für
einen Moment verband sich sein Blick mit dem ihren. Ihr gegenseitiges
Verständnis schien in der Luft zwischen ihnen zu knistern.
    Sie hatten beide, wenn auch nur für einen Augenblick, die
Stadt Gottes gesehen.
    Robot schrie ihr ins Ohr: »Die Engel! Die Engel gehen
fort!«
    Sie begann sich daran zu erinnern, was sie getan hatte und warum,
obwohl sie nicht ganz sicher war, wer sie wäre, Suzy Falcon oder
Dorthy Yoshida. Sie schaute auf das turmhohe Geschwirr brennender
Engel und auf die steilen Felsen, die diamantenfest über
schäumende Wellen aufragten. Engel und Schattentänzer, die
gingen und wiederkamen.
    »Es ist vorbei«, sagte sie und drückte Robot vor
Freude. »Es ist wirklich vorbei!«
    Er erwiderte ihre Zärtlichkeit, dieser fremdartige,
hochgewachsene Mann, die Haut sehr weiß in dem strahlenden
Wirbel, sein blonder Haarschopf wie elektrisiert aufgerichtet. Sie
wünschte in diesem Augenblick, daß sie wenigstens einmal
gesagt hätte, daß sie ihn liebe in all den Malen, da sie
auf der langen Reise nach draußen mit ihm geschlafen hatte.
    Das war ein Gedanke von Suzy, und er entschwand zugleich mit ihr.
Dorthy wußte wieder, wer sie war. Sie wußte aber auch,
daß ein gewisser Teil von Suzy immer mit ihr sein würde,
eine Spur, die immer verweilen würde, ebenso wie das weibliche
Neutrum, Arcady Kilczer, Hiroko und alle anderen, deren Geist sie je
berührt hatte, noch bei ihr waren. Jeder Teil ihres Gemütes
war von Geistern bewohnt. Sie begann gerade erst zu erkennen, wie
sehr sie sie brauchte.
    Als Suzy in Dorthys Geist einsank, stieg der Sturm der Engel
höher und flog mit einem großen, klatschenden Lärm
landeinwärts. Der elektrische Wind, den sie hinter sich
herzogen, riß Laub von den Palmen und steckte es in Brand.
Dorthy verlangte es nach den Engeln. Sie ergriff Robots Hand und zog
ihn mit sich, während sie bis zum höchsten Punkt der Felsen
kletterte.
    Rußige Fragmente von Palmzweigen, die meisten noch mit
glimmenden Funken, sanken um sie herum zu Boden. Dorthy und Robot
schauten landeinwärts. Die fraktale Wüste war abgesunken,
oder vielleicht waren der Strand und das Meer aufgestiegen. Sie
konnten jenseits der brennenden Palmwipfel und der
veränderlichen und maßlos verzwickten Muster der fraktalen
Wüste das virtuelle Bild der Stadt des Lichts erspähen,
für immer am Horizont der Interzone eingefroren.
    Abel Gunasekra stieß einige Minuten später zu ihnen. Er
keuchte heftig vom Klettern, Talbeck Barlstilkin folgte. Er pirschte
sich vorsichtig von Stein zu Stein, die Hände in den Taschen
seiner schräg

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