Alien 3: Ewiges Licht
Katalysator wird die Marodeure nicht töten.
Bloß die Superphotonenquelle vergiften, die sie als Waffe gegen
alles benutzt haben, das durch den Tor-Planetoiden gekommen ist. Die
anderen Quellen, rings um das Schwarze Loch, arbeiten noch und pumpen
neuen Wasserstoff ins Weltall. Verstehst du, Suzy? Die Marodeure
werden noch neue Sterne bauen, wenn die alten aussterben! Gunasekra
denkt, daß sie auch gelernt haben, heue HyperStrukturen zu
klonen. Sie wollen, daß ihre Sippe für immer lebt,
über den Wärmetod des Weltalls hinaus. Ihre Sterne werden
noch scheinen – um die Schwarzen Löcher herum, zu der jede
Galaxie werden wird. Ewiges Licht, soweit es sie betrifft. Aber das
Problem ist die Anhäufung von Photonen und Erhitzung des
Vacuums.«
Sie erläuterte den Prozeß über die Kontraktion des
Universums zurück zu einer Singularität, und warum der
Weltraum kalt sein müsse, wenn der Prozeß anfinge. Aber
Suzy verlor das Interesse. Komisch, daß sie überhaupt
nichts empfand. Sie würde für nichts sterben, und das
schien ihr nicht viel auszumachen.
Und dann sagte Dorthy Yoshida: »Darum brauchen wir dich,
Suzy. Du hast noch den Katalysator, den die Engel in deine Projektile
gepreßt haben. Du kannst alle Quellen kontinuierlicher
Schöpfung vergiften. Sie so vergiften, daß die Marodeure
nicht imstande sein werden, neue zu klonen. Verschließ die
Wurmlöcher zwischen den verschiedenen Universen und laß
die Engel ihre eigenen Wege gehen!«
Suzy schaute zu der Frau auf; aber die war von so hellem Licht
umstrahlt, daß Suzy ihr Gesicht nicht erkennen konnte. »Du
nimmst mich nicht auf den Arm?« fragte sie.
»Du bist hier an der rechten Stelle, Suzy. Die Engel konnten
dein Schiff bewaffnen; aber wenn wir zurückkommen, werden die
Marodeure für uns bereit sein. Sie haben andere,
konventionellere Waffen außer denen, die wir vernichtet haben.
Du bist die einzige, die das tun kann.«
»Also ziele ich auf die Schwarzen Löcher, und nicht auf
die Marodeure. Die Engel bekommen, was sie wollen, und du bekommst
auch etwas, nicht wahr? Du bekommst die Möglichkeit
heimzukehren. Was bekomme ich?«
»Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll«, sagte
Dorthy Yoshida. »Wenn dies real wäre, könnte ich mein
TALENT benutzen, um zu versuchen, dich zu überlisten. Aber es
ist nicht real. Wir haben auch nicht viel Zeit. Hör zu, Suzy! Du
bist hierher gekommen, um die Marodeure zu vernichten. Du
wußtest aber in Wirklichkeit, daß du das nie tun
könntest.«
»Auf jeden Fall wollte ich die Hundesöhne so gut
verletzen, wie ich konnte«, sagte Suzy. »Für all das,
was in den Feldzügen geschehen ist.« Sie schniefte, und
etwas Kaltes und Salziges lief ihr die Kehle hinunter. Sie weinte und
hatte das bis dahin nicht einmal gemerkt.
»Um was ich dich bitte, wird den Marodeuren schaden,
Suzy«, sagte Dorthy Yoshida. »Es wird sie nicht töten,
aber ihren Plänen Einhalt gebieten. Ich werde noch bei dir sein
und dich mit Abel Gunasekra verbinden, wenn du es willst. Er wird
wissen, wo sich Quellen der Schöpfung befinden. Schieß nur
die Projektile auf sie ab! Das ist alles, was nötig ist, um den
katalytischen Prozeß in Gang zu setzen. Und hör nicht auf
Maschine! Er war dem weiblichen Alea-Neutrum zu nahe und hat von
ihrem Rachedurst abbekommen…«
Dorthy Yoshidas Stimme senkte sich zu einem Flüstern. Alles
wurde dunkel. Es war, als hätte plötzlich eine Wolke die
Sonne bedeckt. Suzy versuchte aufzustehen, aber es gab nichts, wovon
sie sich abstoßen konnte. Alles, was sie sehen konnte, war der
schwache Lichthof um Dorthy Yoshidas Kopf.
»Warte! Sag mir, was mit mir danach geschieht!«
Aber da war nur noch ihre eigene Stimme. Der Lichthof war nur die
Rückstreuung vom Strahl ihrer Lampe an ihren Tränen. Was
auch immer es gewesen war, das durch das Schiff gegangen war wie
Gottes eigener Atem, war fort. Das Einzelschiff raste immer noch
über das riesige Eisfeld.
Nein, es hatte sich doch etwas verändert. Die vage
Präsenz, die sie an ihrem Rücken gefühlt hatte, seit
das Schiff aus dem Kontraraum gefallen war, hatte sich
verstärkt. Und jetzt war es direkt in ihr. Wenn sie sich
konzentrierte, konnte sie ein schwaches Echo von Glanz auf einem
Sandstreifen, ein Wispern von Brandung in ihrer Ohrmuschel
zurückholen.
Ja, Suzy. Ich bin hier. Ich bin bei dir.
»He, ich höre dich«, sagte Suzy.
Aber ihre Stimme zerstörte ihre Konzentration. Sie hing immer
noch an der Unterseite des Schiffs, den Handschuh am
Weitere Kostenlose Bücher