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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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sich gerissen.«
    Catarina de Cyrene, die bisher schweigend vor ihnen hergegangen
war, drehte sich um und sagte: »So ergeht es allen Demokratien,
mein Junge.«
    »Zu Hause war Floyd immer ein stiller, zurückhaltender
Junge. Ich weiß nicht, was plötzlich in ihn gefahren
ist.«
    »Das ist wie mit dem Farn«, meinte Westerly,
überrascht und erfreut zugleich über diese Parallele. Er
rupfte einige Halme aus. »Auf Serenity, wo die Pflanze herkommt,
wird sie nur kniehoch. Aber bringt man sie dorthin, wo sie keiner
Kontrolle mehr unterliegt, wo sie eigentlich auch nicht
hingehört, schießt sie plötzlich wie wild ins Kraut
und fängt an zu wuchern.« Er lächelte, war
plötzlich richtig glücklich. Seit Jahren hatte er nicht
mehr solche Gedanken verfolgt, hatte nicht mehr darüber
nachgedacht, wie und warum die Dinge so waren. Er hatte einfach die
Plagen der menschlichen Geschichte ignoriert, hatte sich selbst von
ihr abgekoppelt. Jetzt aber war er zu ihr zurückgekehrt und
steckte tiefer darin, als er sich selbst einzugestehen wagte.
Trotzdem war er glücklich darüber, Seite an Seite mit
diesem Fremden, diesem Erdenmann, durch die Ruinenlandschaft des
ehemaligen Raumhafens zu gehen, geführt von der alten Frau und
ihrer Maschine.
    Diese blieb plötzlich stehen. »Etwas ist vor uns«,
warnte sie knapp mit ihrer metallischen Stimme. »Vielleicht eine
Entladung Ihrer Pistole, Seyour Westerly. Ich kann aber nicht exakt
sagen, wo. Ist zu weit entfernt.«
    Westerly zog die Pistole des ZEUGEN aus der Tasche und reichte sie
Nathan. Der ließ die Waffe beinahe fallen. »Ist nur ein
Laser«, beruhigte er den Arcadier, »also kein Grund, gleich
nervös zu werden. Verstecken Sie sie am Körper,
okay?«
    Nathan wollte etwas sagen, zuckte dann die Achseln und steckte die
Waffe weg.
    »Gehen wir«, drängte Westerly und führte die
kleine Gruppe aus dem Irrgarten des Raumhafens. Dahinter, so
erinnerte er sich, mußte die breite Straße liegen, die
rund um die ganze Insel führte. Sie wies tiefe Risse und
Bombenkrater auf. Hinter der Straße begann der schmale
Küstensaum, der zum Ozean hin sanft abfiel. Eine frische Brise
wehte vom offenen Meer herüber, und weiße Seevögel
ließen sich mit rauhen Schreien von den Winden davontragen.
    »Rufen Sie endlich Ihr Schiff«, sagte die alte Frau, hob
den Werkzeugarm und zupfte ihren Umhang zurecht. Das offene Land ohne
jede Deckung machte sie anscheinend nervös. »Rufen Sie es.
Verraten Sie mir endlich das verdammte Signal.«
    Westerly sah auf die Maschine hinab. »Ein reines hohes C,
zehnmal pro Sekunde oszillierend, auf 150 Megahertz.«
    »Ein einfacher Sirenenton«, bemerkte die Maschine
sachlich.
    »Na los, imitiere ihn«, brummte Catalina de Cyrene und
hielt ihren Umhang fest, der im Wind flatterte. Und als nach einer
Minute noch nichts geschah: »Verdammt, sag mir nicht, daß
du es nicht kannst.«
    »Ich gebe das Signal, aber es kommt keine
Bestätigung.«
    »Man muß sehr nahe herangehen«, erklärte
Westerly der Frau. »Sonst hätte jeder mir den Transponder
wegnehmen und selbst das Schiff rufen können. Wir müssen
nur um dieses Felsmassiv dort herumgehen. Sie werden sehen.«
     
    Teile der Straße waren abgesackt und bildeten tiefe
Löcher, in die die Meereswellen hereinbrandeten und wieder
abliefen. Die tiefsten Einschnitte zwangen die drei Menschen und die
Maschine zu größeren Umwegen. Catalina de Cyrene legte
eine Falte ihres Umhangs über das weiße Haar, um sich vor
der Sonne zu schützen. Die Maschine folgte ihr wie immer auf den
Fersen.
    Westerly übernahm erneut die Führung. Er verspürte
ein leichtes Schwindelgefühl, hervorgerufen durch den Hunger und
eine untergründige Furcht. Er war sich ziemlich sicher, wer ihn
hier erwarten würde, denn trotz seiner guten Planung hatte er
nicht voraussehen können, was alles geschehen würde. Aber
er mußte unbedingt an sein Schiff herankommen.
    Die Straße umrundete das Felsmassiv und fiel zu einem
flachen, sandigen Uferstreifen ab. Der Wind trieb Sandkörner in
ihre Gesichter. Immer wieder sah Westerly zu der betonierten
Böschung und dem windzerzausten Eichenhain dahinter
hinüber. Schließlich drehte er sich zu den anderen um und
zeigte aufs Meer hinaus. »Jetzt ruf das Schiff auf«, sagte
er zu der Maschine.
    Weit draußen, wo die Dünung in langgezogenen Wogen
ihren Sturm auf den Strand begann, schäumte das glitzernde
Wasser plötzlich auf, und ein langer, glatter Schatten stieg aus
den Fluten in die Luft. Seine

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