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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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jederzeit bestanden. Und Paul konnte uns nicht davonlaufen - dachten wir wenigstens.«

    »Aber was ist mit den Informationen, die er sammeln konnte? Ein Insider im Korps. Er …«
    Trixie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nichts für ungut, Schätzchen, aber was weiß schon ein einfacher Hunter? Nichts, was man sich nicht von außen zusammenreimen könnte. Ihr seid Fußsoldaten. Niemand sagt Leuten wie dir die Wahrheit. Das ist noch nie anders gewesen, auch bevor die Aliens gekommen sind. Und das hat einen guten Grund: Wenn Fußsoldaten zu viel wissen, laufen sie Gefahr, in die falsche Richtung zu rennen.«
    Wieder ein Brocken zu schlucken. Wieder einer, der zu groß war.
    »Aber das geht doch nicht!«, begehrte sie auf. »Einen Alien einfach agieren lassen - wer weiß, was er angerichtet hat! Ihr hättet irgendwann zugreifen, ihn vernehmen müssen. Er hätte bestimmt wertvolle …«
    »Das bezweifle ich.« Trixie schüttelte den Kopf. »Wenigstens nichts, was wir nicht bereits von anderen gehört hätten. Glaub mir, ich hatte ein paar Hundert Aliens in den Fingern, ich weiß, wovon ich rede.«
    »Aha. Und weißt du, was ich weiß? Ich glaube dir kein Wort. Wenn auch nur ein Funken Wahrheit an dem ist, was du sagst, wieso sollte dann das Korps überhaupt noch Hunter ausschicken? Wieso sollten Leute wie ich und Paul überhaupt noch unseren Arsch hinhalten?«
    »Um den Deckel draufzuhalten. Wir vernehmen die Aliens, die ihr Hunter bringt, holen an Informationen heraus, was zu holen ist, und dann früher oder später - puff! - verschwinden, ent-manifestieren sie. Wenn das Korps nicht wäre, die Aliens hätten uns vielleicht längst überrannt. Eigentlich reicht das allein schon als Grund, aber da ist noch etwas: Vergiss das ›Fürchtet euch nicht!‹ Wir alle haben Schiss vor den Aliens. Furchtbaren Schiss, wenn wir nur einen verfluchten Moment ehrlich zu uns sind. Dieses Schiff, das über uns hängt - die Aliens haben die Nase so weit vorn, dass wir ihre noch nicht einmal gesehen haben. Wenn es ihnen einfällt, knipsen sie
uns morgen früh aus. Wer so ein Schiff bauen kann, baut auch Waffen, gegen die wir keine Chance haben. Dafür haben die Aliens die Wahl: Wie wollen sie uns ausrotten? Mit einem Atomschlag? Ein schönes Feuerwerk, aber eine Menge Kollateralschaden an der Immobilie, nicht? Dann vielleicht lieber chemisch oder biologisch? Ein sauberer Schnitt. Zehn Milliarden Menschen weg, und schon sieht die Welt ganz anders aus. Und uns bleibt nur, dazuhocken und in den Himmel zu starren und uns zu fragen, ob das Ende der Welt heute oder erst morgen auf dem Programm steht. Nein, wir müssen uns wehren, sichtbar wehren. Wir brauchen Helden, Helden, die man sieht - Leute wie dich, Ekin!«
    »Ich bin keine …«
    Trixie stampfte auf dem Boden auf. »Doch, genau das bist du: eine gottverfluchte Heldin, Ekin, wann kapierst du das endlich? Ich weiß so gut wie du, dass ungefähr die Hälfte der Menschheit die Hunter am liebsten erschlagen würde. Aber ich sage dir was: Genau deshalb bist du eine. Du hast nachgedacht, erkannt, was richtig ist - und kämpfst dafür, koste es, was es wolle. Das nenne ich eine Heldin. Also reiß dich zusammen und führ dich endlich wieder wie eine auf! Vergiss Paul, du kannst nichts mehr für ihn tun. Ich kann nichts mehr für ihn tun. Niemand kann es!«
    Eine Heldin? Es hörte sich gut an. Zu gut. Trixie wickelte sie ein, versuchte sie am Nachdenken zu hindern. Paul aufgeben …? Nein! »Wieso habt ihr Paul nicht geholfen? Das Korps hat seit Jahren gewusst, dass sich in ihm ein Alien manifestiert. Hättet ihr ihn damals festgenommen, der Alien hätte sich verflüchtigt, nicht? Spurlos verflüchtigt!«
    »Das kann ich nicht bestreiten.«
    »Und ihr habt es nicht getan? Ihr habt Paul verraten! Ihr habt ihn zu einem Alien werden lassen! Trixie, verdammt, ich kenne dich, ich kenne jeden Quadratzentimeter deines Körpers und ich dachte, auch deiner Seele - wie konntest du mir das antun?«
    »Ich musste es. Die Vernehmungen treten längst auf der
Stelle, wir haben herausgefunden, was auf diese Weise herauszufinden ist. Wir mussten neue Wege gehen.«
    »Paul dabei zusehen, wie er wegdriftet?«
    »Unter anderem. Das hat uns wichtige Aufschlüsse gegeben. Wir wissen inzwischen viel über die Symptomatik der Frühphase der Manifestation, aber über die späteren Phasen … wie sollen wir lernen, außer durch Beobachtung? Das war allerdings nur ein willkommener Nebeneffekt. Uns ging es darum,

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