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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Frankfurter Hauptbahnhof zu bugsieren?«
    »Keine Ahnung. Aber ich werde es herausfinden. Wir werden es. Paul steckt hinter der Sache - also steckt er auch mittendrin. Wir müssen nach Frankfurt, sofort!«
    »Aber dieser Bahnhof ist eine Sackgasse, du hast es selbst gesagt. Eine perfekte Falle, aus der er nie wieder herauskommt. Paul ist zu klug, um …«
    »Das ist müßig. Ich sage dir was: Ich gehe jetzt pinkeln, schnappe mir mein G5, und dann mache ich mich auf den Weg zu Paul.« Sie ging ins Bad, ließ Trixie stehen. »Du kannst dir ja in der Zwischenzeit überlegen, ob du mitkommst.«
    Als Ekin die Tür hinter sich schloss, zitterte sie. Sie stand da, mit weichen Knien.
    Scheiße, Paul, wieso hast du mich nicht in Ruhe gelassen?
    Sich setzen, tief durchatmen, vielleicht eine rauchen. Das war es. Die Kloschüssel schien Ekin als der verheißungsvollste Ort der Welt. Sie könnte einfach pinkeln, wie sie es behauptet hatte, und anschließend würde sie wieder hinaus zu ihrer Freundin Trixie gehen. Trixie, die sie verstand, die immer für sie da war, die sie nie hatte hängen lassen - ganz im Gegensatz zu Paul.
    Aber es ging nicht. Ekin hatte auf der Datenwand gesehen, was sie gesehen hatte. Dieses eine Mal war sie sich sicher. Paul. Und Trixie. Und jetzt …
    Sie trat ans Waschbecken, wühlte fahrig durch den Medikamentenschrank, fand das Röhrchen eines Vitaminpräparats. Eine einzige Pille verlor sich darin, zu klein für den Behälter. Ekin hob das Röhrchen wie ein Glas an den Mund und schluckte die Pille herunter.

    Nichts geschah. Und das musste es auch nicht. Die Pille musste keine Bedeutung haben. Sie war für den Fall, dass Paul recht hatte … Hatte er es nicht, würde Trixie niemals davon erfahren. Ekin musste nur aufpassen, sich nicht zu schnell zu bewegen, so wenig wie möglich überhaupt, um sich nicht zu verraten. Trixie gehörte dem Korps an, sie war geschult.
    Sie nahm den Koffer mit ihrem G5 unter dem Waschbecken hervor. Ihre Finger hörten auf zu zittern, als sie das vertraute, kalte Metall spürte. Mit schnellen Bewegungen setzte sie das Gewehr zusammen, überprüfte die Waffe. Einsatzbereit. Sie zerlegte das Gewehr wieder, verstaute es im Koffer und klappte ihn zu. Dann verharrte sie, öffnete eine Schublade, entnahm ihr zwei in Plastik eingeschweißte Ballen und quetschte sie in den Waffenkoffer. Extra-Munition. Hatte Paul recht, würde sie sie gebrauchen können.
    Ekin stand auf, erinnerte sich daran, artig zu spülen, atmete tief durch und öffnete die Tür zur Welt.
    Sie blickte in die Mündung einer Pistole.
    »Tut mir leid, Ekin«, sagte Trixie. »Ich kann dich nicht gehen lassen.«
    »W-was? Wieso das?«, machte Ekin, ein Teil von ihr aufrichtig überrascht, ein anderer bestätigt und unendlich enttäuscht.
    Trixie! Wie kannst du mir das antun?
    »Mach dir keine Sorgen. Dir wird nichts geschehen. Ich werde mich gegenüber dem Korps für dich verwenden. Du hast dir nichts zuschulden kommen lassen, du konntest nicht wissen, wer Paul in Wirklichkeit ist, noch was er plant.«
    »Trixie! Was soll das? Steck die Pistole weg!«
    »Das kann ich nicht. Bei aller Liebe - echter Liebe -, hier geht es um unendlich viel mehr als um mich oder dich oder uns beide. Um viel mehr als Paul. Nicht, dass es mir gefallen würde, aber so ist es eben.«
    »Trixie, was hast du?«
    Ekin spürte keine Angst, nicht einmal eine Bedrohung. Ihr war, als müsste sie nur mit dem Finger schnippen, um Trixie die Waffe abzunehmen.

    Ihr war heiß.
    »Ich folge meinem Eid, Ekin. Ich stelle das Wohl der Menschheit über alles.«
    »Und das fällt dir ausgerechnet jetzt ein? Du hättest Paul längst an das Korps verraten können.«
    »Das war nicht nötig.«
    »W… was?!« Ekin brauchte einen Moment, um zu verstehen. »Dann hat das Korps die ganze Zeit … das kann nicht sein!«
    »Verdammt, Ekin, spiel mir nicht das naive Dummerchen vor! Das Ganze hier fällt mir so schon schwer genug, okay? Natürlich hat das Korps gewusst, was du treibst! In deinem Partner manifestiert sich ein Alien, und als man ihn festnehmen will, taucht er unter - was erwartest du in einer solchen Situation? Wie würdest du handeln, wenn du in einem kuscheligen Büro in der Führungsebene hocktest und die Verantwortung für Hunderte Hunter und das Schicksal der Menschheit trügest? Wie, Ekin?«
    Natürlich. Wieso war sie nicht längst darauf gekommen? Trixie, die auf wundersame Weise wochenlang zur Stelle gewesen war. Ihre Korps-Beziehungen hatte

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