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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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angetrieben.
    Im August 2063 gelang einer WC-130 die Notlandung auf den chinesischen Babuyan-Inseln, die Besatzung beantragte politisches Asyl.
     
    Seit 2064 wurde keine WC-130 der US Alien Force mehr gesichtet. Es ist davon auszugehen, dass die Maschinen entweder aus dem Dienst gezogen wurden oder auf hoher See verloren gegangen sind.
     
    - Auszug aus »AlienWatch - 20 Milliarden Augen sehen mehr!«, AlienNet-Subprojekt

KAPITEL 35
    Funafuti brummte.
    Rudi hörte die Insel lange, bevor sie sich am Horizont aus den Wellen schälte. Es war ein Geräusch, das Rudi an das der Bienenschwärme erinnerte, die in Himmelsberg auf einem alten Anhänger in Stöcken gehalten wurden und den Honig erzeugten, der ihnen die letzten Tage vor der großen Katastrophe versüßen sollte. Es war wie das Schlagen von vielen Tausend Flügeln, nur tiefer und kräftiger.
    »Was ist los?«, wandte er sich an Wilbur, der schweigend weiterruderte. »Kommt ein Artefakt herunter?« Rudi musste brüllen, das Brummen war zu laut geworden. Hohe Spitzen, die in den Ohren schmerzten, mischten sich jetzt in den Grundton - auf Volllast hochfahrende Düsentriebwerke, wenn ein weiteres Flugzeug beschleunigte und abhob.
    Wilbur schüttelte nur den Kopf. Er stellte das Rudern für einen Moment ein und beugte sich vor. Er nahm das Sturmgewehr, das er vor sich abgelegt hatte, ließ es ins Wasser gleiten und ruderte weiter.
    Rudi drang nicht weiter auf ihn ein. Mit klopfendem Herzen sah er zu, wie eine Maschine nach der anderen abhob - Dutzende Sarayongs, Morgenwind, andere Typen, alles, was der Stützpunkt zu bieten hatte. Auch Pemburus. Drei von vieren, die es auf Funafuti gab. Blieb noch eine. War es seine Maschine, die Himmelsstürmer ? Warteten seine Kameraden auf ihn? Wenn ja, würde er es Beatrice zu verdanken haben. Beatrice, in deren Schuld er bis über beide Ohren stand. Hätte er auf sie gehört, er säße jetzt nicht hier in diesem Boot, zitternd vor Hunger und Müdigkeit und Scham. Er hätte längst
mit der Bitch abgeschlossen. Seine Zeit bei ihrer Crew wäre nur noch eine Erinnerung, eine skurrile Fußnote, mit der er seine Flyboy-Kameraden unterhielt, während sie auf das nächste Artefakt warteten. Und was seinen Engel anging … er hatte ihr Bild immer noch vor Augen. Mit weit aufgerissenen Augen, den Mund zu einem Schrei geöffnet. Ein armes Mädchen vom Land, das sich irgendwie durchschlug. Ein Mensch.
    Das Brummen hatte nachgelassen, als sie am befestigten Teil der Insel anlegten. Die meisten Maschinen waren gestartet, hatten sich in alle Himmelsrichtungen zerstreut.
    »Es ist kein einzelnes Artefakt, nicht? Ein ganzer Schwarm kommt herunter!«, drang er wieder auf Wilbur ein. »Wie viele sind es?«
    »Keines. Komm!«
    Rudi folgte ihm durch ein Funafuti, wie er es noch nie gesehen hatte. Die Bodenmannschaften arbeiteten fieberhaft. Vor den Hangars waren Container ohne erkennbare Ordnung verstreut, als handle es sich um Bauklötze, die ein Kind nach dem Spielen hatte liegen lassen. Menschenketten zogen sich von den Containern in die Hangars, Mechaniker reichten schwitzend Ersatzteile und Werkzeuge durch.
    Rudi hielt an. »Was ist hier los? Wieso packen alle?«
    Wilbur drehte sich um, kam drei Schritte zurück zu Rudi. »Junge, bist du schwer von Begriff? Meinst du, die Welt hätte aufgehört sich zu drehen, während du billigen Nutten hinterherjagst? Es ist aus! Die Saison ist vorüber. In ein paar Stunden zieht der erste Sturm über Funafuti. Der Unterdruck hebt den Meeresspiegel, und was dann noch nicht abgesoffen ist, wird weggefegt. Die Flyboys fliegen ihre letzte Patrouille. Sie kommen nicht zurück. Sie landen an der Küste der Antarktis und warten auf das nächste Frühjahr. Alles, was es wert ist, mitgenommen zu werden, wird auf das Versorgungsschiff verladen.«
    »Jetzt schon? Aber wir haben erst Ende September. Normalerweise …«
    »Sag das dem Sturm. Und jetzt beweg dich - wir haben nicht viel Zeit!«

    »Aber …« Rudi dachte nicht daran, Wilbur zu folgen. Eine Hand voll Hangars weiter ragte die Spitze einer Pemburu aus dem Tor. Sie war grau. Es war die Himmelsstürmer . Sein Flugzeug! Beatrice und seine …
    »Schlag dir das aus dem Kopf! Du kommst mit mir!« Wilbur riss ihn mit sich.
    Rudi hielt dagegen. »Lass mich los! Ich will nicht …«
    »Verdammt, Junge!« Wilbur baute sich vor ihm auf. Er war einen Kopf kleiner als Rudi, musste zu ihm hochsehen. »Eben noch warst du mir zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet - und jetzt

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