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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Der Lauscher konnte lauschen.
    Blieb noch die eine Reparatur, von der Wilbur komplett die Finger gelassen hatte: Triebwerk 4. Hier hatte es nichts zu reparieren gegeben. Das Triebwerk war explodiert, hatte ein ru ßiges Loch in den hinteren Teil der Tragfläche gerissen. Wilbur hatte das Loch in Ruhe gelassen, die Tragfläche verstärkt und eine Verkleidung angebracht, die den Schaden vor den Blicken der Welt abschirmte und die Aerodynamik der Bitch mehr schlecht als recht auf den ursprünglichen Stand zurücksetzte.
    »Okay, weg hier!« Diane saß auf dem Platz des Piloten, neben sich einen Vorrat Wasserflaschen geschnallt, beide Hände am Steuerhorn. Sie brachte die Triebwerke auf Touren, und die Bitch setzte sich träge in Bewegung. Diane nickte sich zufrieden zu. »Na also, geht doch!« Sie drehte sich zu Rudi: »Und mach mir ja keinen Scheiß, Junge, verstanden?«
    Rudi dachte an den Krebs, der Diane von innen zerfraß, und schluckte seine Entgegnung herunter. Er sah nach drau ßen, wo die Himmelsstürmer zurückblieb - das letzte Flugzeug auf Funafuti, wie es schien -, halb in der Hoffnung, halb in der Angst, Beatrice in die Augen zu blicken. Es kam nicht dazu. Rudi sah nur ein Dutzend Mechaniker hektisch auf dem Flugzeug herumklettern. Pemburus waren Diven. Einmal in der Luft, tanzten sie wie entfesselt, am Boden wollten sie Pflege, Aufmerksamkeit und noch einmal Pflege.

    Die Markierung, die das Ende der Piste signalisierte, kam auf sie zu. Zu langsam, viel zu langsam. Der Bitch fehlte ein Triebwerk, und sie hatte schwer zu tragen. An Heros Mini-U-Boot, das nie fehlen durfte, und Tanks, die zum Überlaufen gefüllt waren.
    Dann war die Rampe heran. Rudi wurde in die Höhe geworfen, die Triebwerke jaulten, Diane jaulte lauter, die Bitch sackte weg, streifte um ein Haar die Wellenkämme, schüttelte sich und machte sich los. Rudi hielt das Steuerhorn fest. Bockend stieg die Bitch , brachte Meter um Meter Luft zwischen sich und das Meer.
    »Rodrigo, gib mir einen Kurs!«, rief Diane schneidig. Wie immer stürzte sie einen Becher Wasser hinunter, warf ihn achtlos über die Schulter, zündete sich lässig eine Zigarette an, zog daran - und ahnte nicht, dass Rudi es war, der die Maschine steuerte. Diane war zu schwach, um es ohne die Unterstützung der Hydraulik zu können.
    Rodrigo gab ihr einen Kurs, und Diane, unbemerkt gelenkt von Rudi, steuerte in eine sanfte Kurve. Sie flogen nach Nordwesten, registrierte Rudi. So gut wie jede andere Richtung, solange sich keine Artefakte abzeichneten, und das war nicht der Fall. Allerdings flogen sie dem Zyklon entgegen, der sich auf Funafuti und die übrigen Company-Stützpunkte zubewegte. Es war ein mittelgroßer Sturm, 1500 Kilometer in der Breite und nichts, was der Bitch Kopfzerbrechen bereiten musste. Sie konnten jederzeit kehrtmachen und ihm davonfliegen, selbst ohne das vierte Triebwerk.
    Eine Stunde lang hielten sie Kurs. Die Bitch brummte vor sich hin, Diane leerte eine Schachtel Zigaretten, drei Flaschen Wasser und scheuchte Wilbur nach den Tabletten für ihren »verdammten Magen«. Als Wilbur ihr welche brachte, zog sie ihm die Schachtel aus der Hand und schluckte drei Tabletten gleichzeitig.
    Alles blieb ruhig. Hero hantierte an seinem Mini-U-Boot, Rodrigo lauschte, und Wilbur sah zu, dass die Bitch weiter zufrieden vor sich hinbrummte.

    Als sie bis auf 300 Kilometer an den Zyklon heran waren, schnappte Diane: »Junge, du übernimmst die Kiste für fünf Minuten! Das kriegst du doch hin, oder?«
    Sie ging nach hinten. Rudi hörte die Tür zuschlagen, glaubte anschließend ein Würgen zu hören, das sich in das Brummen der Triebwerke mischte. Als Diane zurückkam und sich in den Pilotensitz fallen ließ, schien sie Rudi noch blasser. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn.
    Als sie noch 200 Kilometer von dem Zyklon trennten, übergab sich Diane wieder. Und wieder bei 100 Kilometer.
    Der Zyklon war jetzt mit dem bloßen Auge zu erkennen: eine verwaschene, dunkle Wolkenwand, die den gesamten Horizont ausfüllte. Und er war zu spüren: Die Bitch bockte und sprang, als die ersten Ausläufer des Wirbels sie erfassten.
    Zeit umzukehren. Mit etwas Glück wartete die Himmelsstürmer auf ihn, und er konnte eine letzte echte Patrouille fliegen.
    Niemand rührte einen Finger.
    »Wir geraten in den Sturm«, sagte Rudi. »Wir sollten …«
    »Halt das Maul und dich selber fest!«, schnappte Diane, ohne ihn anzusehen.
    Es war zu viel. Was konnte er für ihr verpfuschtes

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