Alien Earth - Phase 1
Manifestation wird ein Seelenaustausch sein. Die Seelen der betroffenen Menschen werden im selben Augenblick in die Körper der Aliens schlüpfen. Verstehst du, was das bedeutet? Die Aliens werden für uns das Tor zu den Sternen sein!«
»Und dafür liefern wir ihnen die Erde aus?«
»Wenn es nötig ist, ja.«
»Das ist Irrsinn!«
»Das ist das Leben. Leben ist Veränderung. Wo war die Menschheit vor 200 Millionen Jahren? Vor einer Million, vor hunderttausend Jahren? Es gab sie noch nicht. Aber es gab unsere Vorfahren. Wesen, aus denen wir uns irgendwann entwickelten. Wesen, die so anders waren, dass eine Verwandtschaft zwischen ihnen und uns unmöglich erscheint, und doch besteht sie. Und was wird in hunderttausend Jahren sein? Unsere Nachfahren werden anders sein - vielleicht bis zur Unkenntlichkeit anders. Sie werden sich vielleicht nicht einmal mehr Menschen nennen. Aber das ist egal. Was zählt, ist, dass sie existieren.«
»Paul, ich rede nicht von hypothetischen Menschen, die eines Tages, wenn du und ich längst tot sind, existieren werden. Ich rede vom Hier und Jetzt, von unseren Mitmenschen!«
»Ich auch. Von allen zehn Milliarden. Oder sind es bereits elf? Und wir alle drängen uns auf diesem winzigen Planeten, der uns nicht mehr lange aushalten wird. Und dann …«
»Erspar mir den Katastrophenmist. Seit hundert Jahren wird davon geredet, dass die Erde am Abgrund steht. Und was ist passiert? Hier sind wir - und wir leben noch!«
» Noch. Das ist der richtige Ausdruck. Wir leben noch. Aber wir leben heute schlechter als vor zehn Jahren. Und vor zehn Jahren haben wir schlechter gelebt als vor zwanzig und so weiter. Es geht abwärts. Das steht fest. Alle spüren es, aber niemand will es zugeben. Wo wird es enden? Ich weiß es nicht. Ich habe meine Befürchtungen - schlimme Befürchtungen -, aber ich bin kein Prophet. Eines weiß ich aber: Es ist keine gute Idee, alles auf eine Karte zu setzen, sich in eine Lage zu bringen, in der man keine Alternative mehr hat. Ekin, ein kluger Mann hat einmal gesagt, dass es nicht klug sei, alle Eier in ein einziges Nest zu legen … Diese Aliens sind unsere große Chance. Das Universum steht uns offen!«
»Und für diese große Chance war dir jedes Mittel recht? Du hast mich belogen und betrogen, du hast das Korps betrogen und Gesetze im Dutzend gebrochen?«
»Ja.«
»Und du hast Geld zur Seite geschafft?«
»Ja.«
»Was hast du damit gemacht? Dir diesen hübschen Bunker eingerichtet, um in Ruhe deine Lebensgeschichte aufzeichnen zu können?«
»Unter anderem. Ob du mir glaubst oder nicht: Es war mir ein persönliches Bedürfnis. Aber lassen wir das. Das Geld? Das meiste habe ich weggegeben.«
»An wen?«
Paul schob den Lauf ihres G5 zur Seite. Sie ließ es geschehen. Er lehnte sich vor, schnippte mit dem Finger. Der Blick in Ekins Apartment verschwand. Stattdessen sah Ekin - in körnigem Schwarzweiß - auf eine große Halle herunter. Züge reihten sich dicht an dicht, dazwischen standen Menschen, bepackt mit schweren Rucksäcken. Es mussten viele Tausende sein. Sie sahen aus wie Überschussmenschen. Auf eine Weise, wenigstens: gebeutelt, über die Jahre gealtert. Aber da war
noch mehr. Entschlossenheit und freudige Erwartung. Ihre Augen leuchteten, als sähen sie in eine ferne Welt. Eine bessere Welt.
»An sie«, sagte Paul.
»Was sind das für Leute?«
»Pioniere. Die ersten Menschen, die zwischen den Sternen zu Hause sein werden.«
WC-130 HERCULES
Aufgaben:
Wettererkundungsflugzeug mittlerer Reichweite, Modifikation des Militärtransporters C-130. Die WC-130 dringt in einer Höhe zwischen 150 und 3000 Metern in tropische Zyklone und Hurrikane ein und sammelt dort Messdaten.
Technische Daten:
Länge: 30,10 Meter
Höhe: 11,67 Meter
Spannweite: 40,15 Meter
Gipfelhöhe: 10.000 Meter
Reichweite: 6440 Kilometer
Geschwindigkeit: 550 km/h
Geschichte:
Die US Air Force stellte 1964 insgesamt zehn Einheiten der WC-130 in Dienst. Um die Jahrtausendwende wurden sie aus dem aktiven Dienst genommen. 2058 wurden die Maschinen entmottet und der US Alien Force eingegliedert. In den darauffolgenden Jahren wurden die Maschinen regelmäßig von Satelliten und Einheiten diverser Suchflotten gesichtet, allerdings nahm ihre Zahl beständig ab. Es ist davon auszugehen, dass Überalterung in Kombination mit riskanten Einsätzen die Ursache für die Verluste darstellt.
Im März 2061 wurden Trümmerteile einer WC-130 an der Südspitze Japans
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