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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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er etwas zu verbergen …«
    Eine Manifestation? Eher unwahrscheinlich. Henris Verhalten war gleichzeitig zu auffällig und zu gewöhnlich. Es war konsistent mit Verhaltensmustern von Männern seines Alters, Heranwachsenden. Die Ruhelosigkeit, die Suche nach einem Lebensziel. Ein Alien hätte versucht, seinen Zustand zu verbergen, der Junge lebte ihn offen aus. Ekins Hunter-Instinkt schlug nicht an.
    Aber wieso hatte Paul sie dann hierhergelotst? Sein Instinkt stand dem ihren in nichts nach. Der Termin war Routine, eine alte Frau mit zu viel Geld und Zeit und zu viel Fantasie, die einen jungen Mann mit zu viel Geld und Zeit und zu wenig Fantasie anschwärzte. Eine Sackgasse unter Millionen. Sie warf einen Seitenblick zu Paul. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn, als er den virtuellen Sidestick herumriss, um einen
Jäger der US Alien Force zu verscheuchen, der ihm das Artefakt, dessen Absturzpunkt die Boje markierte, streitig machte.
    Also doch. Ein Ablenkungsmanöver. Paul hatte die Meldung der Frau vorgeschoben, um sich ihr zu entwinden, hatte einfach willkürlich eine Meldung herausgegriffen.
    Das konnte nur eines bedeuten: Was Paul gekritzelt hatte - »Fischer« und »14.500« -, musste etwas zu bedeuten haben.
    »… und vorgestern hat er …«
    »Frau Vligar, ich danke Ihnen«, sagte Ekin bestimmt. Sie stellte die Tasse ab. Ihr Hunter-Instinkt hatte genug geschnuppert. Hier gab es nichts zu holen. Zeit zu gehen. Auch Jäger mussten irgendwann ruhen. Und außerdem wartete Trixie auf sie.
    »Aber ich bin doch noch gar nicht fertig!«
    »Ich bitte Sie um Verständnis. Wir Hunter sind viel gefragt, und wir wollen natürlich allen besorgten Bürgern die Gelegenheit geben, ihre Beobachtungen zu berichten.« Sie nahm die Fotos an sich. »Ich darf Ihnen für Ihren Einsatz danken. Diese Beweismittel werden uns in unseren Ermittlungen außerordentlich nützlich sein.« Sie steckte die Fotos in die Tasche, um sie in der Kanzlei wegzuwerfen. Sie waren Müll. Diese Alienbänder … Ekin fragte sich, wieso Paul nicht mit ihnen handelte. Er handelte mit jedem Schund dieser Erde, der auch nur im Ansatz mit Aliens zu tun hatte. Diese Bänder hätten perfekt in sein Sortiment gepasst.
    »Selbstverständlich, aber …«
    »Ich danke Ihnen im Namen der Menschheit. Seien Sie unbesorgt. Die Aufzeichnung unseres Gesprächs wird von unseren besten Spezialisten analysiert werden. Und selbstredend haben Sie die Möglichkeit, HunterNet weitere Beobachtungen zu melden. Mehr noch: Sie sind ausdrücklich dazu aufgefordert. Bleiben Sie wachsam!«
    »Wollen Sie nicht noch etwas bleiben? Ich …«
    »Tut mir leid. Das ist leider unmöglich.« Sie trank die Tasse aus - wieso guten Kaffee verschwenden - und stand auf. »Kollege …?«

    Paul rammte den amerikanischen Jäger. Das Cockpit, das sich halbtransparent um sein virtuelles Selbst erstreckte, fing Feuer, drehte sich. Erst langsam, wie in Zeitlupe, dann rasend. Teile lösten sich und rasten wie Geschosse weg. Dann schlug Pauls Flugzeug auf das Wasser, in unmittelbarer Nähe des amerikanischen Jägers, der einen Augenblick früher zerschellte.
    Paul stöhnte.
    »Wir werden Sie über das Ergebnis der Untersuchung benachrichtigen. Einen schönen Tag noch, Frau Vli…«
    »Ist das da das Gerät, mit dem Sie den Verdächtigen observieren?«, unterbrach Paul. Er zeigte auf ein Teleskop am Fenster. Das Rohr lagerte horizontal.
    »Ja.«
    »Darf ich es mir einen Augenblick ansehen?«
    »Wenn Sie wollen …«
    Paul ging zu dem Teleskop. Was hatte er vor? Ekin hatte das Teleskop registriert. Im Vorbeigehen, wie es ihr anstand. Zugegeben, es wirkte etwas deplatziert. Das Rohr so wuchtig, dass es an eine Tonne erinnerte. Chromüberladen. Na und? Die Leute deckten sich heutzutage mit allem möglichen Beobachtungsgerät ein. Um ein Auge auf die Nachbarn zu halten, um sich sicherer zu fühlen, Einbrecher abzuschrecken. Das Teleskop der Frau war ungefähr so interessant wie ihr Kaffeeservice.
    Paul war anderer Meinung. Er streichelte das Teleskop mit der Rechten - beinahe ehrfürchtig, als handele es sich um eine wertvolle Antiquität oder einen teuren GenMod - und legte das Auge an das Okular. »Wunderbare Arbeit. Erstklassig gepflegt. Ich kann jede Einzelheit in seinem Zimmer erkennen.«
    »Es ist ein Zeiss. Aus der letzten Serie ohne Computerschnickschnack.«
    Paul nickte. »Hält ein Menschenleben. Mehrere.« Er sah die Frau an. »Hat Alexander oft hindurchgesehen?«
    »J… ja.« Die Frau schwankte,

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