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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Spieler. Die Aliens spielen eine intergalaktische Runde Gotcha! Und sie machen es, wie die Gotcha!-Freaks es hier tun: Suchen sich eine alte, baufällige Bude, die eh keiner mehr will, und ballern drauflos, was das Zeug hält. Nur dass die Bude der Aliens die Erde ist und ihre Kaliber ein paar Nummern größer sind als unsere. Schade, dass keiner von uns mehr am Leben sein wird, um bei der Party nach der Runde dabei zu sein.
    3. Die Aliens sind der Grund, weshalb das Universum so scheißleer und kalt ist, wie es ist. Wie Motten fliegen sie zum Licht, wenn ein neuer Planet mit Leben entdeckt wird, und prügeln sich so lange darum, bis nur noch eine rauchende Wüste davon übrig ist. SETI & Co. waren verdammt schlecht angelegtes Geld!
    2. Völlig egal! »Immer, wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.« Wenn diese Weisheit bisher an dir vorüberging, schreib sie sofort hundertmal auf! Bislang hat die Menschheit noch immer überlebt, egal, was kam: Hungersnöte, Kriege, Pest, die verschiedenen AIDS-Stämme, Bargeld, elektronisches Geld, die Bevölkerungsexplosion, das Jahr 2065 … eine Rasse, die das überlebt hat, steckt auch komische Aliens weg!
    1. Ganz einfach: Als vor zehntausend Jahren der Kontinent Atlantis unterging, flüchtete sich ein Teil der Bewohner in die ferne Zukunft, der andere in das All. Die Zukunfts-Atlanter passten sich an die Erde der Zukunft an und wurden Insektenwesen, die All-Atlanter wurden alles Mögliche, inklusive Robotwesen. Ganz gleich, was sie wurden, alle Atlanter behielten den Mythos der Mutter Erde bei. Deshalb
knubbelt es sich jetzt so bei uns: Von überall in der Zeit und im All pilgern Atlanter zur Erde. Es sind Wesen, die uns so fremd geworden sind, dass wir sie »Aliens« nennen, und verschnupft feststellen, dass bereits andere Pilger ihnen zuvorgekommen sind. Ein Wort gibt das andere, man wird handgreiflich … und den Rest erlebst du ja gerade am eigenen Leib!
     
    - Auszug aus AlienNet-Subprojekt »Alien Earth - der Atlas der neuen Erde«,
Subkategorie »Weltanschauung«.
Stand: 12. Oktober 2066

KAPITEL 30
    »Glaubst du, dass wir je zurückkommen?«
    Hero stellte die Frage vier Tage, nachdem sie Wilbur auf der Superhero zurückgelassen hatten.
    Rodrigo zog sich für einen Augenblick aus den Kommunikationssträngen der Erde zurück, denen er gelauscht hatte. Es fiel ihm leichter als erwartet. Ihr Schiff war unmenschlich schnell. Die Erde war bereits so weit entfernt, dass der Chor der Milliarden Stimmen mehrere Minuten hinterhinkte. Rodrigo kam es vor, als höre er sie aus weiter Ferne. Sie waren schrill und unterhielten sich über Dinge, die ihm mit jedem Kilometer, die die Erde weiter hinter ihnen zurückblieb, unwichtiger erschienen. Sein Lauschen war lediglich der Nachhall einer alten Gewohnheit.
    »Willst du es?«, fragte Rodrigo zurück.
    »Ich weiß es nicht.« Der Japaner saß im Pilotensessel der Ana , wie sie das Alien-Schiff getauft hatten. Er war nicht angeschnallt, der Druck der Beschleunigung hielt ihn an Ort und Stelle. »Was ist mit dir?«
    Rodrigo dachte nach. Er war kein Mensch mehr. Sein Körper hing leblos im hinteren Teil an der Schiffswand. Um ihn zu spüren, musste er eine bewusste Anstrengung unternehmen. Sein Selbst aber - seine Seele? - lebte in den Bordrechnern der Ana , so wie er vorher im Rechnernetz der Aliens unter dem Pazifik gelebt hatte, und davor - unvollkommen nur, aber immerhin das Versprechen auf eine andere Art der Existenz - in den Datennetzen der Menschen gelebt hatte. Er war Lauscher der Strawberry Bitch gewesen, vor einer langen Zeit, die ihm jetzt, im Rückblick, wie ein Vorspiel erschien. Ohne es
zu ahnen, war er damals eine Raupe gewesen. Sein Dasein hatte lediglich die zerbrechliche Vorstufe seiner eigentlichen Existenz dargestellt - und die Seelenspringer hatten ihm die Möglichkeit gegeben, sich zu verpuppen und zu einem Schmetterling zu werden.
    Die Ana war ein angenehmer Ort für Rodrigo. Ihre Bordrechner waren leistungsstark, die Sinne des Schiffs vielfältig, die Eindrücke, die sie Rodrigo vermittelten, überwältigend. Und dennoch. Ihm war klar, dass die Ana nicht seine Heimat sein konnte. Für den Augenblick ja. Aber auf Dauer verlangte es Rodrigo nach mehr.
    »Mir geht es wie dir: Ich weiß es nicht«, sagte Rodrigo. »Ich … ich bin kein Mensch mehr.«
    »Was du nicht sagst.« Hero grinste, und Rodrigo fragte sich, mit wem von ihnen beiden eigentlich die größere Verwandlung

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