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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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passenden Ort zu finden.«
    »Ich wünschte, es wäre so einfach. Aber die Seelenbewahrer lassen es nicht zu.«
    »Wieso? Ich weiß nicht, wer diese Seelenbewahrer sind, aber ich weiß, dass eure Weltenschiffe uns eingeholt haben. Sie müssen also schneller sein als die Seestern , weit schneller. Ich nehme an, ihre Biosphären sind stabil. Wieso lebt ihr nicht einfach auf den Welten, die euch gehören, den Weltenschiffen? Oder, wenn ihr das nicht wollt, wieso lasst ihr nicht die Welle hinter euch? Ihr habt keinen Bevölkerungsdruck, ihr seid unsterblich. Ihr könnt auf eine beliebig lange Reise gehen.«
    »Das ist keine Möglichkeit, die infrage kommt«, widersprach Atsatun. »Die Seelenbewahrer würden es nicht zulassen. Sie verfolgen uns. Sie werden niemals aufhören, uns zu verfolgen.«
    »Aber wieso? Was habt ihr ihnen angetan?«

    Das Auf und Ab von Atsatuns Gliedern hielt abrupt an. »Die schlimmste Kränkung, die denkbar ist: Wir sind, was sie niemals sein können. Wir sind frei. Wir haben uns von den Fesseln unserer Körper befreit. Unsere Möglichkeiten sind unendlich, wir sind unsterblich.«
    »Und diese Seelenbewahrer?«
    »Sie sind uns ähnlich. Sie wollen sich nicht damit zufrieden geben, winzige Glieder in einer unendlichen Fortpflanzungskette zu sein. Sie stellen den Einzelnen über die vielen. Sie wollen leben. Unendlich leben. Nicht als Seelensplitter, als Bruchstücke von Erfahrungen, sondern als Ganzes. Aber unser Weg ist ihnen verwehrt. Ihnen fehlt unsere Gabe, also mussten sie einen anderen Weg einschlagen.«
    »Was für ein Weg kann das sein? Du hast gesagt, niemandem sei es gelungen, dem Fortpflanzungstrieb unserer Art beizukommen.«
    »So ist es auch. Die Antwort der Seelenbewahrer lautet: Technologie. Sie verändern nicht ihr eigenes Wesen, sie verändern die Welt nach ihrem Belieben. Und sie tun es mit einer Absolutheit, die sowohl imponiert als auch Angst einjagt. Die Schiffe, mit denen ich zur Seestern gekommen bin, der leuchtende Kokon, der mich beim Transfer von Schiff zu Schiff schützte - es sind Produkte ihrer Technologie. Und dazu nur eine kleine Auswahl. Es gibt wenig, was die Seelenbewahrer nicht vermögen, haben sie sich erst einmal zu etwas entschlossen. Und sie haben sich entschlossen, die Welle zu brechen - und sie tun es. Ihre Art zu leben greift um sich, setzt sich durch. Die Welle hat sich bereits abgeschwächt. Noch wenige Jahrtausende, und sie wird auslaufen. Nur: Damit legen sie das Meer trocken, in dem wir Seelenspringer unbemerkt haben schwimmen können.«
    »Und die Seelenbewahrer jagen euch?«, fragte Pasong.
    »Ja, denn wir besitzen, was ihnen ihre tote Technologie niemals wird geben können: wahre Freiheit, wahres Leben, wahre Unsterblichkeit. Unsere Existenz entblößt die Leere der ihren. Sie ertragen nicht, dass es uns gibt.«

    »Und wenn die Seelenbewahrer euch einholen, werden sie euch töten?«
    »Nein«, antwortete Atsatun. »Damit werden sie sich nicht begnügen. Sie werden uns einsperren. Für immer. Mit uns selbst.« Er schwieg einen Augenblick. Dann fügte er hinzu: »Wenn du uns nicht rettest, Pasong.«
    »Wieso ausgerechnet ich?«
    »Weil du einzigartig bist, Pasong. Du bist viele.«
     
    Pasong schwebte im schwerelosen Zentrum der langsam rotierenden Seestern und sah zu, wie Splitter seiner Seele sich auf ihre lange Reise machten.
    Die Weltenschiffe von Atsatuns Seelenspringern schwebten über einem toten, wasserlosen Planeten, im Orbit aufgereiht wie an einer Schnur. Eines davon, das Letzte in der Reihe, löste sich aus der Umlaufbahn. Das Schiff stieg auf, ein rotierender, unregelmäßiger Klumpen, die Zuflucht von Millionen Seelenspringern. Als das Weltenschiff genügend Abstand gewonnen hatte, sprengte es die Splitter von Pasongs Seele ab. Der Klumpen verschwand hinter dem Licht und den Partikelwolken einer lautlosen Explosion und zerfiel in viele Tausend identische Bruchstücke. Jedes Bruchstück war ein Kundschafterschiff, jedes von ihnen würde den durch das Absprengen zufällig eingeschlagenen Kurs einhalten. Es würde beschleunigen, zwischen den Sternen verschwinden und zehn Splitter Pasongs davontragen, eingeschlossen in zehn Körpern, die in der Stasis den Flug überdauern würden.
    Atsatun hatte die Technik der Stasis mitgebracht. Die Seelenbewahrer hatten sie entwickelt, die Stasis und zahllose andere Dinge, die Pasong für unmöglich gehalten hätte.
    »Du bist traurig?«, fragte eine Stimme.
    Es war Atsatun. Er war leise neben ihn

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