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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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darüber nachdenken.
Was nein bedeutet.«
    »Ähm …«
    Chuckie sah mich an. »Auf jeden Fall bedeutet es nein, wenn dann der
andere über hundert Meilen rennt, um dich gerade noch rechtzeitig vor einem
teuflischen Psychopathen zu retten.« Er warf einen Blick über die Schulter auf
die beiden Leichen und sah dann wieder mich an. »Und wenn er dann noch ein
fahrendes Auto durch die Gegend schleudert, es mit bloßen Händen
auseinanderreißt, ein acht Zentimeter dickes Metallrohr um den Hals des
besagten Psychopathen wickelt und schließlich seinen Schädel zu Brei schlägt.
Sonst hätte es möglicherweise vielleicht bedeutet.«
    »Halten Sie sich ja von ihr fern«, knurrte Martini.
    Chuckie fuhr auf. »Von wegen. Ich werde zur Hochzeit kommen. Ich
passe auf sie auf, und wenn Sie noch einmal Mist bauen, dann werde ich dafür
sorgen, dass Sie es bereuen.« Er wandte sich ab, kam zu mir herüber, nahm mich
am Arm und führte mich weg von den anderen. Ich blickte mich um, Martini
starrte uns finster nach.
    »Chuckie, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.«
    »Er hat sich im Griff. Die Droge vervielfältigt sich zwar
tatsächlich, wie deine Freundin schon gesagt hat, aber das Gegenmittel ist
Adrenalin.« Er lachte kurz auf. »Martini hat sich genug Adrenalin gespritzt, um
ein Pferd umzubringen. Das hat ihm diese Superkräfte verliehen, seine Kondition
fast verdreifacht und die Regenerationszeit reduziert. Das wird nicht so
bleiben. Er wird sich vielleicht noch ein paar Stunden wie der Hulk aufführen,
aber nur so lange, bis das Adrenalin den letzten Rest der Droge verbrannt hat.«
    »Woher weißt du das?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Du hast gesagt, ich soll ihm helfen.
Ich habe ein paar Gefallen eingefordert und einige Erdwissenschaftler, denen
die A.C. s auf diesem Gebiet nicht das Wasser
reichen können, darauf angesetzt. Die meiste Arbeit war allerdings schon getan,
also war die Sache schnell erledigt.«
    »Hast du Jeff das gesagt?«
    Chuckie schüttelte den Kopf. »Nein. Er hatte sich das Adrenalin
schon in die Venen gejagt und war inzwischen hinter dir her.«
    »Aber woher wusste er das?«
    »Ich schätze, er wusste es nicht.« Chuckie streichelte mir übers
Gesicht. »Er hat getan, was ich getan hätte, wenn ich die Chance dazu bekommen
hätte. Das, was jeder Mann tun würde, der dich liebt. Er ist ein hohes Risiko
eingegangen, um rechtzeitig bei dir zu sein. Es hat funktioniert.« Er schenkte
mir ein bittersüßes Lächeln. »Du lebst und hast ihn gewählt. Mit diesem Ergebnis
kann ich leben.«
    »Vor sieben Monaten hätte ich Ja gesagt.« Wahrscheinlich zu jedem
Zeitpunkt zwischen Vegas und Martini.
    »Aber in Vegas hast du nicht Ja gesagt.«
    »Das war kein Witz?« Tiefes Entsetzen befiel mich und schien mich
auszulachen, aber ich versuchte, es wenigstens aus meiner Stimme
herauszuhalten. Klappte wohl nicht besonders gut.
    »Nein. Damals hielt ich es wirklich für eine gute Idee, uns von
einem Elvis-Imitator trauen zu lassen.«
    »Ich dachte, du hättest nur einen Scherz gemacht.« Zum Entsetzen
gesellte sich sein bester Kumpel, das schlechte Gewissen, und beide brüllten
mir zu, was für ein Vollidiot ich doch war.
    »Ja, das habe ich mir schon gedacht, als du losgeprustet und dann
vorgeschlagen hast, dass wir noch mal die weißen Tiger besuchen gehen sollen.«
    Jetzt war es amtlich – ich war eindeutig das blödeste Mädchen auf
diesem oder jedem anderen Planeten. Sogar, wenn man mir etwas direkt auf den
Kopf zusagte, kapierte ich gar nichts. Er hatte mich gebeten, ihn zu heiraten,
und ich hatte gelacht. Warum hatte er danach überhaupt noch mit mir gesprochen?
»O Gott, Chuckie, bitte sag mir, dass du weißt, dass ich dich damals nicht
ausgelacht habe …« Meine Stimme wurde wieder so schrill, dass sie bald nur noch
Hunde hören konnten.
    Er legte mir einen Finger auf die Lippen. »Still. Ich weiß. Ich habe
es auch damals schon gewusst. Du hast mich nie ausgelacht, Kitty, und dich auch
nie über mich lustig gemacht. Das ist einer der vielen Gründe dafür, dass ich
dich immer geliebt habe.« Er zuckte mit den Schultern und ließ seine Hand
sinken. »Du warst noch nicht bereit, in mir etwas anderes als einen Freund zu
sehen. Das habe ich gemerkt, und immerhin ist Geduld eine meiner größten
Stärken.« Er lächelte mich wieder an. »Im Moment sehe ich sie allerdings eher
als Fluch.«
    »Warst du damals schon bei der CIA ?«
    »Nein, ich bin ihr erst danach beigetreten. Deine Mutter hat

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