Alien vs. Predator
hören?“, schrie er.
Verheidens Gesicht war von einem Face-Hugger bedeckt. Er zuckte und stemmte sich gegen den harten Panzer, der ihn festhielt – die gleiche Substanz, die auch einen Kokon um Miller gebildet hatte. Während Verheiden gegen die dunkle Masse ankämpfte, zog sich die Schlinge des Tentakels um seinen Hals weiter zu. Einen Augenblick später gab Verheiden den Kampf auf und sein Körper erschlaffte.
Neben Verheiden konnte Miller Connors erkennen, oder das, was von ihm noch übrig war. Die Brust des toten Mannes war nach außen aufgerissen und er hing schlaff an der Wand wie ein krankes Stück moderner Schockkunst. Ein Face-Hugger war auf seinem Gesicht nicht mehr zu sehen, sondern nur die schmerzverzerrte, eingefrorene Miene. Der außerirdische Missetäter, der Connors den letzten Atemzug geraubt hatte, lag dafür tot zu seinen Füßen, die Beine zum Himmel gerichtet.
Miller hörte ein feuchtes, tropfendes Geräusch. Er reckte den Hals und sah hinunter. Das Ei des Face-Huggers, der bald das Licht der Welt erblicken sollte, stand vor ihm auf dem Boden. Seine blütenartigen Lippen sonderten ein Sekret ab und begannen sich zu öffnen.
Miller presste und stemmte sich gegen den Kokon. Dann erblickte er Verheidens Pistole, die dieser noch immer im Schulterholster trug.
Mit einem Auge auf dem pulsierenden Ei streckte Miller seinen Arm aus. Er konnte den Kolben der Waffe beinahe berühren.
Das Ei bebte und seine Lippen teilten sich. Lange weiße Beine streckten sich heraus und tasteten in der Luft umher.
Miller nahm seine ganze Kraft zusammen und warf seinen Körper nach vorn, bis seine Finger sich um den Griff der Waffe schlossen. Als der Face-Hugger hochsprang, zog Miller die Pistole aus dem Holster und feuerte einen Schuss ab.
Den Hugger zerriss es mitten in der Luft.
Als er aber auf den Boden fiel, raffte sich das sture Viech wieder auf – obwohl die Hälfte seiner Beine weggeschossen waren. Miller feuerte zwei weitere Schüsse ab, jeder von ihnen traf das Ding wie ein Hammer.
„Punkt eins für die Beaker“, sagte er.
So süß Millers Triumph auch war, er sollte nicht lange anhalten. Hinter dem toten Face-Hugger war der Steinboden mit Dutzenden bebender Eier übersät, von denen jedes das unheimlich pulsierende, fremde Leben in sich trug.
KAPITEL 26
In der Hieroglyphenkammer
Lex sah durch das Guckloch zu, wie der Predator, der sich mit dem Alienblut bemalt hatte, jetzt in der angrenzenden Kammer seine Beute ausnahm und präparierte. Der Blitz, den er sich auf die Stirn gebrannt hatte, brachte ihm nicht nur den Status eines Kriegers ein, sondern auch den Namen „Scar“, den ihm die beiden einzigen Menschen verliehen hatten, die die Ereignisse mit angesehen hatten: Lex und Sebastian.
Mit Hilfe seines Zeremonienmessers zog Scar das schwarze, gummiartige Fleisch von den Kiefern des Aliens und trennte das Gewebe ab, das das innere Maul des Monsters an Ort und Stelle hielt. Dann besprühte der Predator seine Trophäe mit einer flüssigen Lösung, die das ätzende Blut des Aliens neutralisierte. Als er damit fertig war, legte er das scheußliche Relikt beiseite und kleidete sich für den Kampf an.
Einen Moment lang verschwand die Kreatur außer Sicht. Lex presste ihr Gesicht näher an das Guckloch und bemühte sich etwas mehr zu sehen. Auf einmal erschien der Predator wieder – und starrte durch dasselbe Loch, durch das sie schaute. Die haifischartigen Augen des Monsters befanden sich nur wenige Zentimeter vor ihren.
Lex schnappte nach Luft und sprang zurück. Nach ein, zwei Sekunden nahm sie ihren Mut wieder zusammen und spähte erneut durch das Loch.
Die Kreatur war bereit, die Jagd fortzusetzen. Sie hatte wieder den metallenen Gesichtspanzer aufgesetzt, der das immer noch blutende, selbst zugefügte Ehrenbrandmal abdeckte. Trotz des Dunkels der angrenzenden Kammer konnte Lex deutlich das gleiche Blitzsymbol auf der metallenen Maske der Kreatur erkennen.
Mit angelegter Rüstung griff der Predator zu seinem Speer, hängte sich die Trophäe um den Hals und begab sich zu dem Steinblock, der die Säulenkammer von dem Raum trennte, in dem sich die Menschen befanden.
„Er ist da draußen und wartet, dass sich die Tür öffnet“, flüsterte Lex, während sie sich eilig ihren Rucksack umhängte. Dabei fiel Sebastian ein, dass sie ja noch einen Rucksack dabei hatten. Den von Weyland, in dem die Waffen des Predators gepackt waren.
„Ich glaube, wir haben die Ordnung, wie die Dinge
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