Alison Wonderland
glauben, er sei an die nahegelegenen Regierungsbüros angeschlossen.«
»Ich weiß. Er hat seine Organisation in der gleichen Art aufgestellt wie Leute Sprachschulen, die sie dann Oxford College nennen ... Ich werde Alison von Jeff erzählen müssen.«
»Ich bezweifle, dass es mehr ist als Angstmacherei. Ich denke, er hat Jeff als Versicherung gegen Alisons Entdeckung, was Emphglott an seinen Teststandorten so tut, gefangen genommen. Ich befürchte außerdem, Mrs. Fitzgerald, dass Bird Zugang zu Informationen über Ihr Projekt hat und deswegen weiß er auch, wo Alison ist und deswegen hat er solche Angst vor ihr.«
»Das ist unmöglich. Alison und ich sind die einzigen Menschen, die von diesem Projekt wissen. Ich habe Alison nur die allernötigsten Informationen gegeben. Von dir weiß sie nichts.«
»Ich würde mir da nichts vormachen. Informationen sickern überall durch. Immerhin bin ich deshalb in der Lage, Ihnen zu erzählen, was Bird vorhat. Für Ihren eigenen Seelenfrieden sollten Sie vielleicht noch einmal prüfen, wer alles Zugang zu Ihren Akten hat. Vielleicht gibt es jemanden, dem Sie zwar nicht direkt von dem Projekt erzählt haben, der aber etwas herausgefunden hat, indem er durch Ihre Papiere gegangen ist.« Dick versucht ihr das vorsichtig beizubringen. Er weiß, dass Mrs. Fitzgerald mit diesem Verdacht zu kämpfen haben wird. Das Motto ihrer Agentur ist »Diskretion garantiert.« Der eklige Geschmack in seinem Mund kommt sowohl von der Unerfreulichkeit, Mrs. Fitzgerald zu beunruhigen, als auch von dem Nachgeschmack des Joghurts.
Bird mustert das Klebeband, das er von Jeffs Handgelenken abgerissen hat, bevor er es zusammenknüllt und wegwirft. Ein paar Haare sind klebengeblieben. Er schlägt Jeff mit der flachen Hand sehr hart ins Gesicht.
»Und jetzt erzähl mir von Alison Temple.«
Im Hintergrund klingelt das Telefon beharrlich.
Kapitel 29 – Die Rettung
Ich will Jeff finden und ihn befreien. Taron überrascht mich mit einer Lösung.
»Hast du meinen Freund Derek mal getroffen?«
»Nein.«
»Der, der für seine Männlichkeit trommelt?«
»Nein.«
»Er trommelt mit ganz vielen unterschiedlichen Leuten. Es ist ein Weg, mit deiner Energie in Berührung zu kommen. Derek trommelt für seine Männlichkeit, aber er kennt eine Menge Leute, die trommeln für den Frieden.«
»Oh.«
»Ich kenne ihn aus diversen Clubs. Er war DJ. Er erzählte mir von den Buddhisten-Mönchen im Battersea Park. Hast du von dieser Geschichte gehört?«
»Nein.«
»Einhundert Buddhisten-Mönche trommeln unter der Friedenspagode im Battersea Park für den Frieden, in Schichten, rund um die Uhr.«
»Die habe ich noch nie gesehen.«
»Genau richtig. Sie sind eine urbane Legende, so wie die M16-Untergrundgefängnisse, aber ich habe sie gesehen.«
»Was jetzt, die Mönche oder die Gefängnisse?«
»Ich habe beide gesehen. Du kommst von den Clubs in Vauxhall zu ihnen. Derek und ich haben sie einmal gefunden. Alles ist verbunden. Es gibt Tunnels – stillgelegte Abwasserkanäle oder vielleicht irgendwas, das mit der U-Bahn zu tun hat. Es ist ein Irrgarten.«
»Taron.« Sie ist erstaunlich. »Lass uns heute Nacht dahin gehen.«
Ich spüre einen starken Drang zu handeln. Alles ist besser als nichts zu tun. Ich rufe die Agentur an und bitte Grusel-Clive Mrs. Fitzgerald zu sagen, wohin wir gehen; dann ziehen wir uns dunkle Sachen an und nehmen eine Taschenlampe. Außer der Taschenlampe nehmen wir so ziemlich genau die gleichen Sachen mit, die wir immer mitnehmen, wenn wir irgendwohin gehen und das sind: Kaugummi, Toilettenpapier, Schlüssel, Geld und Zigaretten für Taron. Ich habe aufgehört zu rauchen, seit wir Phoebe gefunden haben. Wir nehmen sie mit, da wir keinen Babysitter haben. Wir benutzen sie als unsere Tarnung. Taron klingelt den Clubveranstalter heraus und erzählt ihm, ich sei ihre Freundin und wir hätten ein Baby adoptiert und wir wollten die Adoption von den Mönchen segnen lassen, weil wir selbst Buddhisten seien. Der Veranstalter sagt uns, die Mönche existierten nicht, ist aber einverstanden, uns trotzdem in den Club zu lassen, wegen der alten Zeiten. Vielleicht überzeugen ihn unsere aufeinander abgestimmten Klamotten – selbst Phoebe trägt dunkle Farben – und er denkt, wir seien lesbische Buddhisten, denn er wünscht uns viel Glück, als wir in einem Durchgang verschwinden, der vom Lagerraum des Clubs abgeht.
Phoebe schläft, eingeklemmt zwischen Tarons Brüsten in einem dieser
Weitere Kostenlose Bücher