Alison Wonderland

entbehren kann.« Sie sagt Alison nicht, dass sie Bird verdächtigt, Jeff festzuhalten, der gefährlicher ist als Flower und Jeff mit giftigen Schlangen bedrohen würde, wäre sein Geheimversteck nicht von der Polizei ausgehoben worden.

Kapitel 27 – Die Auseinandersetzung
    Ich wünschte, sie würde ihn nicht immer meinen Nachbarn nennen. Das lässt unsere Beziehung so zufällig klingen; es hört sich überhaupt nicht danach an, dass wir beschlossen hatten, Freunde zu sein. Es fehlt außerdem die Gewichtigkeit. Hätten die Nachbarn von John McCarthy etwa Nachtwache gehalten?
    Ich fühle mich ziemlich schuldig, weil ich Mrs. Fitzgerald nichts von den Fotos von Bird und Miss Lester erzählt habe, die ich von den beiden gemacht habe. Es ist eigentlich Betrug, die Ereignisse in Cerne Abbas nicht zu erwähnen, obwohl sie mit Sicherheit in Verbindung mit Emphglott stehen, denn ich kann mir niemand anderen vorstellen, der in dieser Gegend gigantische Schafe züchten würde. Aber vielleicht kann man es so sehen, dass das Schicksal eine Hand mit im Spiel hat. Denn wenn Mrs. Fitzgerald ihrem Klienten nicht erzählen kann, was ich weiß, kann durch eine undichte Stelle auch nichts mehr zu Birds Organisation durchsickern und wir haben vielleicht eine Chance, Jeff zu retten.
    Ich versuche, ein Gedicht für ihn zu schreiben, weil ich glaube, dass ihn das jetzt gefreut hätte.
    SCHUTZENGEL
    Jeff, mehr als ein Nachbar
Mein Schutzengel
Was ist das Geraschel unter deinem Hemd?
Sind deine Flügel
dort zusammengefaltet?
Oder sind dir auf dem Rücken Haare gewachsen
Wie auf deinen Fingerknöcheln?
Wie der Mann, der sich in eine Biene verwandelte
In »Tales of the Unexpected«
Als wir Kinder waren
Ich liebe dich trotz allem
    Ich schicke es nicht ab.
    Ich muss nach London zurück und die Dinge regeln. Einer der Gründe, warum wir hierherkamen, war, der Gefahr in London zu entkommen, aber jetzt will ich nur noch nachhause und die Gefahr in den Arsch ficken. Ich wäre näher dran an den Ereignissen und ich würde mich nicht so machtlos fühlen. Außerdem sind meine Gefühle in einem solchen Aufruhr, dass ich mich so fühle, wie man sich fühlt, wenn man krank ist und wie ein Tier zurück in seine Höhle kriechen will, um sich zu erholen.
    Unsere Reise zurück nach London ist trübselig. Taron und ich hatten eine Auseinandersetzung. Wir gingen zu Boots, um Babysachen zu kaufen und während ich Unterhemdchen und Fläschchen und Milchpulver besorgte, klaute Taron die Windeln. Phoebe ist in ihrer Box auf dem Rücksitz des Wagens, winkt mit ihren Armen und kräht. Taron hat ihre Mutter von einer Telefonzelle aus angerufen und ich warte immer noch auf einen vollständigen Bericht. Sie braucht so lang, bis sie es mir erzählt, dass ich mir schon denken kann, was sie sagen wird.
    »Sie will das Baby nicht, stimmt’s?«
    »Nein, will sie nicht ... Sie glaubt nicht, dass ein Baby ihr im Moment helfen könnte.« Wir wechseln sehr wenige Worte, weilwir so wütend aufeinander sind, geschlagen mit einem gestohlenen Baby, benannt nach einem von Tarons Experimenten mit der Realität. Ich packe das Lenkrad mit einem Gefühl, das Gewalt sehr nahekommt und wenn ich an Jeff denke, dann mache ich sie dafür auch noch verantwortlich. Meine Alarmglocken hätten schrillen müssen, als sie damit anfing, dass ihre Mutter einen Gehilfen bräuchte. In dem Moment betraten wir Fantasia und alles, was ich vor mir sah, waren Micky Maus und diese doofen, verfickten tanzenden Besen.
    Die lange Fahrt hilft mir, meine Gefühle zu entwirren. Ich höre nicht auf, wütend zu sein, aber mir wird klar, dass ich wegen Jeff auf Bird und Flower wütend sein sollte, nicht auf Taron. Es ist nicht Tarons Schuld, dass wir Phoebe unter solch bizarren Umständen gefunden haben. Es ist nicht Tarons Schuld, dass Jeff verschwunden ist. Tatsache ist, dass es meine Schuld ist, dass Taron und ihre Freunde in Gefahr sind. Als wir Seagrams Büros im Ark-Gebäude in der Nähe der Hammersmith-Überführung erreichen, habe ich alles in die richtige Perspektive gerückt. Es hilft, dass Taron kein einziges Wort spricht. Sie ist die
Königin für tausend Tage
, frivol und kokett im Leben, aber unerschrocken auf dem Weg zur Schlachtbank.
    Wir halten an der Raststätte und wickeln Phoebe mit einer geklauten Windel in einer Wolke Babypuder. Die Klebestreifen funktionieren nicht richtig, wenn sie Puder oder Öl abbekommen, aber Taron und ich haben jetzt schon Erfahrung und improvisieren mit einer