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Alison Wonderland

Alison Wonderland

Titel: Alison Wonderland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Smith
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beruhigend, wie Ebbe und Flut. Sie trommelnauf eine bedächtige, sanfte Art. Ohne die Dringlichkeit, mit der Männer an Straßenecken auf ihre Bongos einschlagen. Man kann sich ziemlich sicher sein, dass die hier für den Frieden trommeln und nicht für ihre Männlichkeit. Nächstes Mal, wenn ich mich gestresst fühle und einen friedlichen Ort visualisieren will, werde ich an diesen denken.
    Wir laufen weiter und sehen einen Raum mit einem riesigen Fernseher, in dem die Mönche ihre Zeit damit verbringen können, zwischen den Schichten
Home and Away
zu sehen. Der Raum ist jetzt leer, wahrscheinlich, weil es sehr spät ist und es jetzt nichts anzuschauen gibt außer
Get Stuffed
und die Werbespots für Chatline 0891 21 21 21. Man muss auf irgendwelchen Drogen sein, um sich diesen Mist reinzuziehen. Glaubt mir. Der letzte Raum ist eine Küche. Das Foto einer glamourösen, sehr hellhäutigen indischen Frau, an eine Pinnwand geheftet, erweist sich bei genauerem Hinsehen als Prinzessin Margaret. Eine Menge Mönche sitzen herum, essen Pot Noodles und rauchen Kippen. Sie scheinen nicht überrascht zu sein, uns zu sehen.
    »Wir haben uns verirrt«, sagt Taron. Ein Mönch mit Brille winkt uns, ihm zu folgen und weist uns in die Richtung eines Treppenaufgangs.
    Wir steigen die Treppe hinauf und finden uns auf ebener Erde wieder, in der Mädchentoilette nahe dem Kinderzoo im Battersea Park.
    »So kommen die also da runter«, sagt Taron. »Ich bin immer und immer wieder um die Pagode herumgelaufen, um den Weg nach unten zu finden.« Wir schauen hinüber zu der Pagode, die 1985 in elf Monaten aus Portland-Stein und kanadischem Tannenholz von einem Team von Mönchen und Nonnen eines buddhistischen Ordens gebaut wurde. Vier Buddha-Statuen zeigen Richtung Norden, Süden, Osten und Westen und die Windspiele in den Ecken des achteckigen Daches sind mit Goldblättern bedeckt. Es handelt sich um die siebzigste Friedenspagode, die der Orden gebaut hat und die 1986 dem Greater London Council überreicht wurde. Ich bin nicht überrascht, dass Taron sich so für die Pagode interessiert.Die verzweifelte Anstrengung der Mönche und Nonnen, der Welt mit dem Bau von Pagoden überall Frieden zu bringen, erinnert mich an Tarons Ein-Frau-Programm zur Weltglücksverbesserung.
    Ich drücke Jeff und reibe überall energisch an ihm herum, als wäre ich eine Hebamme und er gerade frisch geboren. Taron zündet sich eine Kippe an und wir machen uns auf den Weg nachhause, ein paar Albino-Wallabys aufschreckend, die am Zaun entlangjagen und uns anstarren, während wir am Zoo vorbeilaufen. Die Pfauen hören uns kommen, als wir zum Parkplatz gehen und schreien anklagend, als ob wir gekommen wären, um ihre Schwanzfedern auszureißen.
    Ich nehme Jeff mit nachhause, mache ihm einen Tee und lasse ihm ein Bad einlaufen. Ich fühle mich sehr schuldig. Wegen mir wurde er verschleppt. Er bekam die ganze Gefahr ab, vor der Taron und ich geflohen waren. Ich hätte ihn mit mir nach Weymouth nehmen sollen.
    »Sie wussten, dass du kommen würdest«, sagt er wieder. »Sie ließen mich da auf dem Stuhl sitzen und sagten mir, dass du kommen und mich finden würdest.«
    »Sie müssen einen Hinweis bekommen haben.«
    »Mit mir ist alles in Ordnung, ich war niemals in irgendeiner Gefahr. Sie wollten nur herauskriegen, ob du irgendwas weißt.«
    »Was hast du ihnen gesagt?«
    »Ich sagte, das sei sehr unwahrscheinlich, weil du nicht besonders gut bist in deinem Job.«
    »Nein. Das hast du gesagt? Du denkst doch nicht wirklich, dass ich schlecht bin in meinem Job oder doch?«
    »Nein, das habe ich doch nur denen gesagt.«
    »Wer hat die Fragen gestellt?«
    »Keine Ahnung. Es war ein Mann mittleren Alters mit einer großen Nase und einem schmalen, verhärmten Gesicht.«
    »Das könnte Bird gewesen sein. Ich frage mich, wer ihm erzählt hat, dass wir kommen würden, um dich zu retten. Die einzigen, die das wussten, waren Mrs. Fitzgerald und der Typ, dem der Club gehört.«
    Jeff sieht sehr müde aus. »Du warst sehr tapfer«, sage ich. »Hattest du große Angst?«
    »Nicht wirklich. Sie deuteten immer wieder an, dass sie für die Regierung arbeiteten und ich dachte immer:
Das ist England – sie können dir nichts antun.«
    »Tja, also da bin ich mir nicht sicher. Sie nehmen ständig Schwarze fest und erdrosseln sie.«
    »Danke, das ist beruhigend.«
    Ich schütte eine Menge Badeschaum in die Wanne und zehn Tropfen einer teuren Mischung aus Lavendelöl und Hopfen, damit er sich

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