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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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aufgeregt. »Das ist es doch!«
    »Nun mal langsam«, meinte Lorenz. »Da können wir jahrelang herumlaufen und suchen. Da findest du heute noch die Schützenlöcher, Reste von Waffen und Munition, vielleicht sogar noch Schlimmeres, wenn du Pech hast. Und was würden wir dort suchen? Einen Schatz?«
    Bärbel betrachtete die Karte skeptisch. »Dann haben wir eigentlich noch gar nichts?«
    Gustav meinte: »Nun, vielleicht wissen wir mehr als alle anderen. Aber in der Tat, mit diesen Informationen finden wir keinen Schatz. Wahrscheinlich geht das auch anderen so, besonders seit die letzten Überlebenden von
Hell’s Kitchen
nun auch tot sind.«
    »Vor allem war der letzte Tote gar kein Überlebender«, knurrte Lorenz. »Wahrscheinlich war der alte Feigenbaum der Letzte, der dazu noch mehr hätte sagen können.«
    Bärbel meinte: »Aber irgendwie hingen die doch zusammen. Wenn Feigenbaum doch den echten Schwartz kannte, warum hat er den falschen Amerikaner dann nicht verraten? Vielleicht wusste der Müller Schorsch doch mehr.«
    Gustav murmelte zustimmend und fuhr weiter mit dem Finger über die Karte. »Schaut mal«, sagte er dann und tippte der Reihe nach verschiedene Punkte an. »Hier ist Vossenack. Da drunter fließt die Kall – hier bis nach Zerkall, wo ich geboren bin. Dazwischen die ehemalige Lukasmühle.«
    »Was ist das?«, fragte Bärbel.
    »Wie der Name sagt, eine alte Mühle«, antwortete Lorenz. »Während der Kampfhandlungen im Hürtgenwald war das ein Verbandsplatz.«
    »Stimmt«, bestätigte Gustav. »Dort half auch meine Oma. Bis sie in der Nähe auf eine Mine lief. Man hat sie an Ort und Stelle irgendwo im Wald begraben.«
    »Wie schrecklich«, meinte Bärbel. »Hast du sie gut gekannt?«
    »Sie hat mich aufgezogen«, antwortete Gustav. »Meine Eltern kannte ich nicht, Opa und Oma waren meine Eltern. Mein Großvater war schon vor meiner Oma gestorben. Als Oma auch starb, war ich Waise.«
    »Was hast du gemacht?«, fragte Bärbel weiter.
    »Nun«, meinte Gustav. »Ich war ein kleiner Junge, direkt an der Front, Evakuierungen gab es in der Eifel nicht mehr Ende Vierundvierzig, ich blieb einfach, wo ich war, bis die Scheiße vorbei war. Ein paar Wochen nach Omas Tod kamen die Amerikaner nach Zerkall. Ich kam nach Kriegsende in ein Heim, hielt es dort aus, solange ich musste, und verließ dann Deutschland für eine lange Zeit.«
    Die drei blickten stumm auf die Karte. Bärbel und auch Lorenz wollten nicht weiterfragen, und Gustav erzählte nichts weiter.

17. Kapitel
    Die weißhaarige Dame an der Rezeption der Seniorenresidenz Burgblick lächelte die Besucherin freundlich an, die gerade die Eingangshalle betrat. »Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?«, fragte sie.
    »Hello, ich möchte zu Mister Busch«, antwortete Larissa Schwartz.
    »Herr Doktor Adalbert Busch, nehme ich an«, ergänzte die Empfangsdame. »Einen Augenblick, bitte.« Sie rückte ihre Brille zurecht und betrachtete angestrengt den Bildschirm, der auf ihrem Schreibtisch unterhalb des Tresens stand.
    »Wissen Sie«, erzählte sie, während sie ein paarmal mit der Computermaus klickte, »wir haben ein neues Programm, da kann man den Plan einsehen, wo wer gerade ist. Ist das nicht toll?«
    »
Fantastic
«, antwortete Larissa Schwartz und versuchte gar nicht erst, Interesse an dem neuen Verwaltungssystem der Seniorenresidenz vorzutäuschen.
    Die alte Dame nahm das gar nicht wahr, sondern klickte weiter konzentriert herum und murmelte dabei: »Sehen Sie, die Angestellten, die heute da sind, sind gelb, die Hausbewohner grün, die Kurgäste blau, und hier oben kann ich sehen, welche Anwendungen – das heißt hier Aktivitäten – jetzt – oh, da sieht man es, Herr Doktor Busch hat im Moment nichts, also ist er entweder im Garten, im Wintergarten oder auf seinem Zimmer.«
    »So, wo finde ich ihn?«, fragte die Besucherin etwas nervös, was wiederum von der alten Dame nicht bemerkt wurde.
    »Wie ich unseren Herrn Doktor Busch mittlerweile kenne, ist er auf seinem Zimmer. Er ist nicht ständiger Bewohner des Hauses, deswegen ist er im Gästehaus, dort finden Sie ihn in Zimmer sieben, wenn ich mich nicht irre.«
    »Und wo ist dieses Haus?«, fragte Larissa Schwartz weiter.
    »Oh, das ist ganz einfach. Folgen Sie bitte der blauen Linie an der Wand, diese führt in das Gästehaus.«
    »Danke«, sagte Larissa Schwartz und schaute sich um. Ihr suchender Blick fand sofort die genannte Markierung. Sie hatte sich bereits abgewandt, als die Empfangsdame

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