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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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eine Karte ausgebreitet. Er zog mit dem Finger einen Kreis auf dem zerknitterten Papier. »Schaut mal«, sagte er. »Irgendwo hier zwischen den Talsperren Kalltal, Wehebach und Schwammenauel liegt ein Ort, den die Amerikaner
Hell’s Kitchen
genannt haben.«
    »Das ist das Kampfgebiet Hürtgenwald«, meinte Gustav.
    »Genau«, bestätigte Lorenz. »Hier starben mehr Amerikaner als in Vietnam.«
    »Kaum zu glauben«, staunte Bärbel schaudernd. »Das wusste ich nicht.«
    »Das weiß kaum jemand«, antwortete Lorenz. »Über Vietnam haben die Amis tausend Filme gedreht – die Schlacht im Hürtgenwald wollten sie dagegen nie wahrhaben und im Übrigen schnell vergessen – immerhin war dieser Wahnsinn Teil der siegreichen Offensive.«
    Die drei blickten einen Moment stumm auf die Karte, in der Wälder, Seen, Ortschaften und eine Vielzahl von Wanderwegen eingezeichnet waren.
    Dann fragte Lorenz: »Und jetzt helft mir bitte, dieses komische
Hell’s Kitchen
zu verstehen. Einen solchen Ort gibt es nicht – jedenfalls nicht auf meiner Karte.«
    »Mal schauen, was wir finden«, meinte Bärbel und legte einen kleinen, flachen Computer auf den Tisch. Sie klappte ihn auf und schaltete das Gerät ein.
    »Hoho, was wird das?«, fragte Lorenz.
    »Das ist ein Laptop«, entgegnete Bärbel.
    »Und was hast du darauf gespeichert, was uns weiterhilft?«, fragte Gustav.
    »Gar nichts, meine Herren.« Bärbel lächelte und klickte auf der Tastatur herum. »Aber das kleine Ding ist mein Fenster in die große Welt.«
    »Internet?«, fragte Gustav.
    »Genau.«
    »Wie hast du denn damit Verbindung zum Internet?«, fragte Lorenz.
    »Da ist ein W-LAN integriert, mit dem ich mich über den Hotspot unseres Hauses einloggen kann«, erklärte Bärbel nicht ohne Stolz.
    Lorenz fuhr sich mit beiden Händen durch den Bart. »Was ist denn das für ein Vokabular? Ich versteh nix.«
    Bärbel lachte. »Lieber Lorenz, unsere Seniorenresidenz hat einen kabellosen Internetzugang, den man oder auch frau nutzen kann, wenn der Computer dafür ausgerüstet ist. Dafür braucht man Zugangsdaten, die ich an der Rezeption bekommen habe. Passwort eingeben, fertig!« Sie klickte noch etwas herum, dann meinte sie: »So, jetzt suchen wir nach
Hell’s Kitchen

    Die beiden Männer zogen ihre Stühle um den Tisch herum und beobachteten gespannt, was Bärbel da tat. Sie gab den Suchbegriff ein und betrachtete die Ergebnisliste. Lorenz beobachtete bewundernd ihre flinken Finger, die sicher und gewandt über die Tastatur huschten.
    Bärbel sagte: »Schaut mal, hier haben wir einen Stadtteil von New York. Heißt so, weil es da schlimm zugeht.«
    Gustav tippte sich an den Kopf. »Klar«, meinte er. »In der Hölle ist es heiß, und in der Küche der Hölle ist es noch mal eine Ecke schlimmer.«
    »Genau«, bestätigte Bärbel. »Das steht hier auch. Weiter haben wir – schaut mal, eine Musikveranstaltung, ein Restaurant in Minneapolis, Motorradsachen – hm, nichts Erhellendes.«
    »Gib mal
Hell’s Kitchen
zusammen mit Hürtgenwald ein«, schlug Gustav vor.
    Bärbel tippte den neuen Suchbegriff ein. »Viel kommt da nicht«, meinte sie dann. »Nix Sinnvolles.«
    Sie schauten noch eine Weile angestrengt auf den Bildschirm, klickten die Ergebnisse an, ohne dort etwas zu finden, klickten wieder zurück und gaben schließlich auf.
    »Scheint nicht so einfach zu sein«, meinte Lorenz. »Du kannst ja später in Ruhe noch mal in dieser Höllenmaschine suchen.«
    »Jedenfalls gibt es einen Ort, den die alten Kameraden Feigenbaum und unser Schorsch aus Schmidt offenbar
Hell’s Kitchen
genannt haben.«
    »Wieso Feigenbaum?«, fragte Bärbel.
    »Nun«, antwortete Gustav. »Georg Müller war ja gar nicht Dave Schwartz und mithin kein amerikanischer Soldat. Von wem hätte er den Begriff haben können? Doch nur von Feigenbaum, der angeblich in derselben Einheit war.«
    »Also hatten die beiden irgendein Geheimnis«, schloss Bärbel.
    »Genau«, stimmte Gustav zu. »Ich habe mich mal ein bisschen schlau gemacht. Feigenbaum und der angebliche Schwartz waren in der einhundertundzwölften Infanterie, eine Einheit, in der kaum ein Mann überlebt hat. Die beiden waren angeblich die letzten Überlebenden einer ganzen Kompanie, die irgendwo im Kalltal unterhalb von Vossenack herumgeirrt ist und komplett zusammengeschossen wurde.« Gustav tippte mit dem Finger auf die Karte. »Da etwa. Man könnte sagen, die Jungs kamen dort in des Teufels Küche.«
    »Also suchen wir dort!«, rief Bärbel

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