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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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Weile, in der die anderen im Raum Anwesenden in stummem Entsetzen erstarrt waren, saß Becker immer noch da und schrie. Dann, als er realisierte, dass er noch lebte, hörte er auf zu schreien.
    Verwirrt trat Harry Seguso einen Schritt zurück und blickte auf seine Pistole. Dann drückte er nochmals ab. Wieder knallte es, dass es in den Ohren nachdröhnte, jedoch auch dieser Schuss blieb ohne Wirkung. Manfred Becker brauchte noch einige Sekunden, um die Situation zu verstehen.
    Dann begann er leise zu lachen.
    »Ihr Amerikaner seid so blöde, sogar zu blöde, um beim Laden Übungsmunition von scharfer Munition zu unterscheiden.«
    Dann griff er seine P08, die immer noch vor ihm auf dem Boden lag. »Die ist ganz sicher scharf geladen, Mister«, höhnte er.
    »Und ich würde Ihnen raten, sie nicht zu benutzen!«, antwortete eine Stimme in so bestimmtem Ton, dass Becker erschreckt aufblickte und zur Tür sah. Dort stand Paul Gedeck mit seiner Waffe im Anschlag. »Lassen Sie die Waffe liegen!«
    Manfred Becker überlegte einen kurzen Moment, dann lösten sich seine Finger vom Griff der Pistole. Paul bewegte sich schnell auf ihn zu und beförderte die P08 mit einem Tritt aus der Gefahrenzone.
    Benny trat ins Zimmer und kam gerade noch rechtzeitig, um den schwankenden Harry Seguso aufzufangen. Dahinter standen Rita und die kleine Jessica und betrachteten die Szene vom Flur aus. Lorenz und Bärbel atmeten tief durch. Einen Moment lang war es sehr still im Raum. Niemand sprach ein Wort.
    Dann wurde die gespenstische Stille durchbrochen von einem quietschenden Geräusch. Alle blickten auf Gustav, der mit ruhigen, stetigen Bewegungen die Kurbel seiner Kaffeemühle betätigte. Gustav schaute in die Runde, dann sagte er: »Was ist? Einer muss doch Kaffee machen!«
    Wenige Zeit später war das Zimmer voll von Notärzten und Polizisten. Becker und Seguso wurden verarztet, dann wurde Becker abgeführt.
    Harry wurde auf eine Trage gelegt und aus dem Zimmer gebracht, ohne dass er ein Wort gesagt hatte.
    Gustav holte tief Luft und meinte: »Hier sieht es wild aus. Helft ihr mir beim Aufräumen?«
    Lorenz kratzte sich am Kopf und antwortete: »Kommissar Wollbrand hatte wenig zum Verlauf des Geschehens beigetragen, doch zum Aufräumen war er immer noch zu gebrauchen.«
    Bärbel begann zu lachen, und die anderen stimmten erleichtert ein. Paul meinte: »Ich will euch den Spaß nicht verderben, aber aus dem Aufräumen wird vorerst nichts. Ich muss hier erst die Spurensicherung durchschleusen. Das wird noch ein paar Stündchen dauern.«
    Gustav schlug vor: »Dann lade ich euch alle ins Burgrestaurant ein. Ich weiß nicht, wie euer Tag verlaufen ist, aber ich habe noch nicht zu Mittag gegessen.«
    Da allen ein wenig schwach im Magen war, wurde dieser Vorschlag begeistert aufgenommen. Rita und die kleine Jessica schlossen sich den Freunden an, nur Paul blieb mit den anderen Polizeibeamten zurück.

21. Kapitel
    Mach ein bisschen schneller, du Idiot!«
    Dr. Adalbert Busch zeigte seinem Sohn Michael, der ihn im Rollstuhl durch das Foyer der Seniorenresidenz Burgblick schob, ein unflätiges Handzeichen.
    »Nun reg dich doch nicht auf, Papa«, entgegnete Michael Busch und schob seinen Vater ein wenig schneller.
    »Ich hab die Schnauze voll von dem Laden!«, maulte der Alte weiter. »Sieh zu, dass wir schnell wegkommen.«
    Lorenz lehnte lässig an der Rezeption und grüßte freundlich. »Guten Morgen, Herr Doktor! Wir werden Sie sehr vermissen!«
    »Was soll das heißen?«, zischte Adalbert Busch zurück.
    Lorenz grinste erst den Alten an, dann Bärbel, Gustav und Benny, die neben ihm standen und ebenfalls breit grinsten.
    »Soll heißen, Sie haben uns eine Menge Kurzweil verschafft. Wir sind etwas traurig, dass dies nun vorbei ist.«
    »Ich gar nicht«, brummte Dr. Busch verständnislos. Dann gab er seinem Sohn, der innegehalten hatte, einen Wink. »Los, weiter. Oder willst du hier parken?«
    »Ach Papa«, sagte Michael Busch und enthielt sich weiterer Worte.
    »Hast du das Gepäck schon versorgt?«, fragte der Alte weiter.
    Bevor sein Sohn antworten konnte, antwortete Paul, der mit Rita hinter der Rezeption hervortrat: »Sie sollten Ihr Gepäck vielleicht neu disponieren, Herr Busch.«
    »Was soll denn das jetzt wieder heißen?«, fauchte der alte Busch erregt. »Ist das hier eine Versammlung der dumm fragenden Arschlöcher?«
    »Papa«, flüsterte Michael Busch, der nichts Gutes ahnte.
    Paul trat auf die beiden zu und zückte seinen Ausweis.

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