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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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starkes positives Ergebnis, Ben«, sagte Claire mit strahlendem Gesicht. »Ich habe heute Vormittag in der Schule zwei Tests gemacht und dann noch einen heute Nachmittag. Sie sind alle gleich ausgefallen.«
    »Wir kriegen ein Baby!« Ben hob sie hoch und wirbelte sie herum. Claire lachte. Ihre Füße flogen durch die Luft und verfehlten um ein Haar den Herd.
    »Es kann immer noch vieles schiefgehen«, ermahnte sie ihn, doch er bog sie zurück und küsste sie leidenschaftlich, wie der Held in einem Schwarz-Weiß-Film.
    Romilys Augen brannten. Sie hätte es sich nicht ansehen müssen, die beiden gemeinsam im Sonnenschein, der durch die Terrassentür hereinströmte. Sie hatte es schon unzählige Male miterlebt. Doch sie sah hin.
    »Wie fühlst du dich?«, murmelte er.
    »Wunderbar.«
    »Du siehst fantastisch aus«, sagte Romily. »Du hast so eine rosige Frische. Das habe ich vorhin schon gedacht.«
    Die beiden sahen Romily an, als hätten sie vergessen, dass sie überhaupt da war. Warum auch nicht? »Herzlichen Glückwunsch«, fügte sie hinzu.
    Ben stellte Claire wieder auf die Füße und wandte sich an Romily. »Ich werde Daddy!«
    »Herzlichen Glückwunsch, Daddy.«
    »Bis dahin vergeht noch viel Zeit«, sagte Claire. »Neun Monate. Und der offizielle Test ist erst morgen. Der vielleicht etwas ganz anderes besagt.«
    »Wird er nicht. Diesmal wissen wir, dass es ein guter, gesunder Embryo ist. Ein Baby.« Ben breitete die Arme aus, weit genug, um die ganze Küche zu umarmen, die ganze Welt. Claires Freude hatte schön ausgesehen, wie Romily fand, doch seine war wirklich ansteckend. »Vergesst das Bier. Ich hole Champagner. Du kannst etwas trinken, nicht wahr, Claire? Ein Schlückchen?«
    »Besser nicht.«
    »Dann trinken Romily und ich ihn eben.«
    »Ich muss noch nach Hause fahren.«
    »Bleib über Nacht!«
    »Ich muss … ähm … Posies kleine Freundin nach Hause bringen.«
    »Amelia«, warf Claire ein.
    »Genau.«
    »Dann trinke ich den Nektar von den Lippen meiner Frau«, verkündete Ben und nahm Claire wieder in die Arme.
    Diesmal sah Romily ihnen nicht beim Küssen zu. »Ich gebe eben den Mädchen Bescheid, dass sie sich die Hände waschen sollen, weil es gleich Pizza gibt.« Sie glaubte nicht, dass Ben und Claire sie gehört hatten, und als sie nach nebenan ging, hatten die Mädchen die Köpfe vor dem Schloss zusammengesteckt und sahen nicht auf. Romily machte einen Abstecher ins Badezimmer, wo sie feststellen musste, dass ihre schwarzen kurzen Haare alle zur einen Seite wegstanden, und das wahrscheinlich schon, seitdem sie in den Regen geraten war.
    Sie frisierte sich so gut wie möglich, wusch sich dann gründlich die Hände und probierte in aller Ruhe Claires Handcreme aus. Obendrein zählte sie, mit wie vielen blauen Kacheln das Waschbecken eingefasst war (achtunddreißig), bevor sie schließlich zu ihrer Tochter zurückkehrte.
    Leise schlich sie sich an Posie heran, die Hände ausgestreckt, ihre Tochter mit einer Runde Geburtstagskitzeln zu überraschen.
    »Warum gehst du dann in Crossmead zur Schule, wenn du hier draußen wohnst?«, fragte Amelia gerade.
    »Ach, ich habe meiner Mum gesagt, dass ich dort zur Schule gehen will.« Posies Stimme klang beiläufig. »Aber ich wohne selbstverständlich hier.«
    Romily blieb stehen.
    »Wer war denn dann die Frau, die uns von der Schule abgeholt hat?«, fragte Amelia.
    »Das ist Romily.«
    »Ist sie nicht deine Mum? Meine Mum dachte, dass sie deine Mum ist.«
    »Nein, Claire und Ben sind meine Eltern. Sie sind die besten Eltern auf der ganzen Welt.«
    Romily räusperte sich laut, und Posie zog den Kopf aus dem Puppenhaus.
    »Die Pizza ist fertig«, erklärte Romily den beiden. »Geht euch bitte die Hände waschen.«
    »Okay!« Posie trottete zum Badezimmer. Amelia folgte ihr. Sie hatte wieder diesen verwirrten Gesichtsausdruck, wie vorhin, als Romily ihr zum ersten Mal begegnet war.
    Romily blieb noch lange neben dem Puppenhaus stehen – ein halbe Ewigkeit, wie ihr schien –, bevor sie sich der Party in der Küche anschloss.
    Anschließend, nach den Pommes frites und dem Geburtstagsständchen, nachdem Posie die Augen geschlossen und sich etwas gewünscht hatte, wobei Romily vermutete, erraten zu können, was es war, und nachdem Posie das ver gleichsweise enttäuschende Puzzle und die illustrierte Aus gabe von Alice hinter den Spiegeln ausgepackt hatte, nachdem sie Amelia zu Hause abgesetzt hatten, warf Romily ihrer Tochter im Rückspiegel ihres Wagens einen

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