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Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Titel: Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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unentschieden an. Beide schien dieselbe Frage zu beschäftigen: ob es clever sei, diesem Fremden zu folgen. Doch wenn sie nicht mit ihm gehen würden, würden sie nie erfahren, ob sie denselben Mann meinten. Allan nickte langsam.
    »Ich denke, es ist das Beste, wenn wir uns Euch anschließen.«
    »Dann folgt mir.«
    Allans Hände wurden schwitzig und sein Herz begann zu rasen. Bald würde er Igos wiedersehen - wenn es sich bei diesem von Brent erwähnten Mann denn um den Ältesten handelte. Doch wieso sollte dies nicht der Fall sein? Die Namen Igo´ Rabsoundso und Igos klangen ähnlich. Vielleicht hatte er sich einen anderen Namen zugelegt, um nicht aufzufallen. Jedoch stellte sich Allan nun die Frage, weshalb der Älteste hätte auffallen sollen. Er war der unscheinbarste und vertrauenswürdigste Mensch, den er je kennengelernt hatte.
    Immer noch von Zweifeln getrieben schlossen sie sich ihm an und begleiteten ihn in eine ihnen unbekannte Welt.
     

Kapitel 8
    Die Maryka-Stätte, wie Brent sie genannt hatte, entpuppte sich als ein Ort, der all´ seine Vorstellungskräfte übertraf. Dass es so etwas Prachtvolles gab, hätte Allan nicht gedacht. Er hatte auf seinen Reisen schon so viele Völker kennengelernt und Städte bereist, doch solch´ einen verzaubernden Ort hatte er noch nie gesehen.
    Brent hatte sie durch den Rest des Nebelgebirges geführt, welcher sich als ungefährlich erwiesen hatte. Ob es an seiner Anwesenheit gelegen hatte? Wie auch immer dem war, dank ihm hatten sie dieses Gebirge ohne weitere Zwischenfälle hinter sich lassen können. Unmittelbar dahinter hatte sich ein Dickicht aufgetan, das zu Beginn genauso trist, öde und nebelig gewesen war, wie das Gebirge. Nur die Umrisse der Bäume und Büsche waren zu erkennen gewesen. Sie hatten erahnen lassen, dass sie sich durch einen Wald begeben hatten, jedoch wussten sie es nicht genau. Nun bestätigte sich ihre Ahnung, denn ihre Umgebung änderte sich von Grund auf. Die Bäume und Büsche strahlten im Sonnenlicht - die Sonne hatte sich endlich einen Weg durch den dicht behangenen Himmel gebahnt - und ein lieblicher Geruch stieg ihm in die Nase. Der Frühling schien hier einzukehren und seine romantische Seite zu zeigen. Bunte Vögel, welche Allan noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte, zwitscherten und flogen von einem Ast zum nächsten. Sie hatten lange, dünne, rote Schnäbel und ihr Federkleid schmückten alle Farben des Regenbogens, das wie geflochtene Zöpfe aussah. Bei diesem ulkigen Anblick musste Allan grinsen. Und als er die Insekten zu Gesicht bekam, konnte er sich kaum noch zusammenreißen. Sie wirkten mehr als suspekt, doch machten sie einen ebenso drolligen Eindruck. Ihre Panzer glänzten im Sonnenschein in den verschiedensten Rot- und Violetttönen, auf denen kleine Punkte zu sehen waren, welche sich als Augen entpuppten. Sie stierten in alle Richtungen - wie Spinnen, allerdings empfand Allan diesen Anblick nicht als ekelerregend, sondern als beruhigend. Er wusste nicht, wieso, doch diese Tiere weckten in ihm eine innerliche Ruhe, wie er sie lange nicht mehr verspürt hatte. Die Krabbeltiere huschten über den mit Gras bedeckten Boden und weitere Kleintiere, die eine Mischung aus Hasen, Eichhörnchen und Igel zu sein schienen, verließen ihre Winternester, um sich am warmen Wetter zu ergötzen. Farne und Brombeerbüsche zierten den Wegrand, welche in ihrer ganzen Farbenpracht blühten.
    Sinalia bekam den Mund nicht mehr zu. Anscheinend war sie, ebenso wie Allan, von all´ den Eindrücken, die sich ihr boten, fasziniert. Wälder hatte Allan schon zuhauf gesehen, und wenn er jemandem von diesem Ort erzählen würde, würde dieser Jemand ganz gewiss nicht nachvollziehen können, weshalb er von ihm so betört war. Doch diese Waldung war so anders als alle, die er je zu Gesicht bekommen hatte. Sie wirkte viel farbenfroher und einladender - immer stärker wurde ihm bewusst, dass er nicht mehr in der ihm bekannten Welt war. Heravina unterschied sich grundlegend von Tylonia. Jedes Land hatte seine Vorzüge, und obwohl ihm dieses sehr gefiel, wünschte er sich trotzdem in seine Heimat zurück. Er hoffte, dass er Igos finden würde und bald heimkehren könnte. Sein Blick fiel auf Sinalia, die freudestrahlend neben ihm herging und ihre Umgebung begutachtete. Was würde aus ihr ... aus ihnen werden? Sie würden sich vermutlich niemals wiedersehen - es sei denn, sie würde mit ihm kommen. Doch diesen Gedanken verbannte er sofort wieder aus seinem

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