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Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Titel: Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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Gesicht eines Händlers. Er trug eine Menge Kram mit sich, wie mystische Masken, leuchtende Steine und heilende Kräuter.
    »Ich habe mich verlaufen.«
    »So, hast du das? Das ist schlecht.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Wer sich hier verläuft, der findet nie wieder zurück. Aber genug von dir. Kommen wir zu mir. Hast du zufälligerweise jemanden gesehen, der eine Maske bei sich trug?«
    »Eine Maske?«, hakte Allan nach.
    »Ja, eine Maske. Nicht irgendeine Maske – eine mystische Maske, welche Fähigkeiten besitzt, die deinen Verstand an den Rand des Wahnsinns bringen können.«
    Von so einer merkwürdigen Maske hatte er noch nie etwas gehört. So wie der Händler sich ausdrückte, schien es, als hätte diese Maske ihn längst um den Verstand gebracht. Schnell und ohne Punkt und Komma sprach er wie ein Wasserfall.
    »Nein, so jemanden habe ich nicht gesehen. Aber ...«
    »Das ist schlecht«, unterbrach ihn der Händler, obwohl er wissen wollte, was es mit dieser Maske auf sich hatte. Sein Blick blieb an Allan heften. Ihm schwante Böses. »Kannst du mir einen Gefallen tun?«
    »Und der wäre?«
    »Spürst du für mich diesen Mann auf, der mir die Maske gestohlen hat?«
    »Aber ich weiß doch nicht, wie der Dieb aussieht. Und abgesehen davon bin ich aus einem anderen Grund hier.«
    »Ach ja, und der wäre?«
    »Ich suche jemanden.«
    »Selbst wenn du den, den du suchst, finden solltest, wirst du hier nie wegkommen. Bringst du mir meine Maske, werde ich dir den Weg nachhause offenbaren.«
    »Und wer sagt mir, dass du nicht schwindelst?«
    »Da musst du mir schon glauben. Wie gesagt, ohne meine Hilfe findest du nie zurück. Also ... Was sagst du?«
    Allan überlegte. Er fragte sich, ob es eine kluge Idee wäre, sich auf den Handel mit diesem merkwürdigen Mann einzulassen. Jedoch hatte er oft genug betont, dass er es ohne ihn nicht zurückschaffen würde. Der Fels, durch den er in den Piron-Wald hätte kommen können, war verschlossen. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als dem zuzustimmen.
    »In Ordnung. Ich tue es.«
    Das Gesicht des Händlers erhellte sich. »Sehr schön! Sehr schön! Das wollte ich hören. Dann auf, mein Freund. Du darfst keine Zeit verlieren.« Er machte mit den Händen eine scheuchende Bewegung. Scheinbar sollte Allan sofort mit der Suche beginnen.
    »Aber wo soll ich denn anfangen?«
    Er zeigte auf das Tor, welches Allan hatte durchschreiten wollen. »Gehe dort hindurch. Du wirst nach Okrai kommen. Und dann ... musst du selbst zusehen, wie du zurechtkommst.«
    Das waren ja schöne Aussichten.
     
    Die vermeintliche Mühle stellte sich als Kirchturm heraus. Allan stieg eine Leiter hinab, ehe er festen Boden unter seinen Füßen bekam. Vor ihm erstreckte sich eine kleine, verwinkelte Stadt, auf dessen Marktplatz sich die Leute scharenweise tummelten. Neben dem Piron-Wald war es der friedlichste Ort, der sich seinem Blick jemals geboten hatte. Die Bauarbeiter errichteten ein Haus, die Kinder spielten auf den Wegen und die Frauen seiften Wäsche in einem Brunnen ein. Er entschloss sich dazu, sich erst einmal eine Unterkunft zu suchen – er wollte nicht auf der Straße schlafen. Er würde noch festgenommen werden. Auf dem Marktplatz der Stadt stand ein Schild, das einen Stadtplan aufwies. Auf ihm sah Allan alle wichtigen Gebäude, wie das Bürgermeisteramt, die Taverne, das Observatorium und ... eine Gaststätte. Dort würde er sein Glück versuchen. Sie lag im Osten dieser Gemeinde. Die einzelnen Stadtteile trennten kurze Tunnel, durch den er hindurchging. Im nächsten Ortsteil schien so viel Leben zu herrschen wie auf dem Marktplatz und ebenso verwinkelt war sie. Da entdeckte er auch schon die Gaststätte. An der Rezeption stand eine zierliche Frau, die emsig irgendwelche Papiere sortierte. Sie erinnerte ihn an Nia - ihr Haar war kurz und blond und sie hatte einen auffälligen Leberfleck unter dem rechten Auge -, nur war sie jünger und schlanker.
    »Entschuldige bitte!«
    Sie erschrak, als sie Allan bemerkte, und ließ die Papiere fallen. Er wollte ihr helfen, sie aufzusammeln, doch die Frau erwiderte: »Nein, nein. Ist schon gut. Darum kümmere ich mich später. Also, was kann ich für dich tun?”
    “Ich hätte gerne ein Zimmer.«
    »Auf welchen Namen ist denn reserviert?«
    »Reserviert? Ich habe nicht reserviert.«
    »Das ist schlecht. Wir haben nämlich kein freies Zimmer mehr.«
    »Das wusste ich nicht«, entgegnete Allan enttäuscht. »Dann werde ich mir wohl eine andere Bleibe suchen

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