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Alle Familien sind verkorkst

Alle Familien sind verkorkst

Titel: Alle Familien sind verkorkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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Wort an sie richtete.
    »Ihr seid unbelehrbar, was?« Sie schoss die mittlere Birne des Kronleuchters aus.
    »Uuh. Da kann man ja richtig Angst kriegen«, sagte Florian.
    »Sparen Sie sich Ihren Sarkasmus, Sie kapitalistischer Gen-Zuhälter mit einem Hirn voller Scheiße.«
    Janet sagte: »Nicht solche Ausdrücke, junge Dame.«
    Florian sagte: »Bei diesem kleinen Einbruch geht es also um meinen Beruf, wie ich sehe.«
    Shw sagte: »Ja, allerdings. Ich wäre fast ausgetickt, als Bryan mir gesagt hat, wer Sie sind. Sie verkaufen die Hälfte aller Pillen auf der Welt, und nur Gott weiß, welche genetischen Albträume Sie in der Schweiz ausbrüten - oder aus welchem Höllenkreis auch immer Sie kommen.«
    Wade sagte: »Wie kommst du dazu, hier reinzumarschieren und uns wie Vieh zu behandeln, du bösartige kleine Hexe.«
    »Untersteh dich, die Mutter meines Kindes eine bösartige kleine Hexe zu nennen«, sagte Bryan. Janet sah Wade an und gab ihm mit einem leichten Nicken zu verstehen, dass er die Sache auf sich beruhen lassen solle.
    Shw sagte: »Okay, Großmutter - ihr alle - ab nach unten.«
    Wade sagte: »Leg die Waffen weg, Bryan.«
    »Tu, was Shw sagt«, befahl Bryan, wobei er Wades Blick auswich.
    Shw schrie: »Hört auf herumzutrödeln. Geht nach unten, aber dalli!« Mit beängstigender Präzision schoss sie die ersten beiden von sieben gläsernen Einhörnern weg, die über den Kaminsims stolzierten.
    Als hätten sie es mit spielenden Gören zu tun, stapften Wade, Janet und Florian die Treppe hinunter. Janet sagte: »Bryan, wir wollten ohnehin gerade in den Keller.«
    »Seien Sie still, Janet«, brüllte Shw. »Ihre verdammte Abgeklärtheit geht mir auf die Nerven.« Wade war als Erster an der Tür. »Rein da!«, kommandierte Shw und winkte sie in den Raum mit der sterilen Gebärvorrichtung und dem rosa Kerker. Florian kicherte; Shw begann zu toben. »Haltet verdammt noch mal das Maul, hab ich gesagt«, und sie schoss einer Stehlampe in einer Ecke die Glühbirne aus. Der Schuss hatte die beabsichtigte Wirkung - alle verstummten. Sie deutete auf Florian: »Sie, Lord Krautwell - gehen Sie zu Mr. und Mrs. Schnäppchenjäger in die Zelle.« Shw entdeckte den Zellenschlüssel auf dem Vinyl der Gebärstuhls. Sie griff danach und warf ihn Bryan zu. »Stopf sie alle da rein.«
    Bryan öffnete die Tür, sah Florian an und nickte. »Rein da. Mach schon.«
    »Das ist so blöd, dass es jeder Beschreibung spottet«, sagte Florian. »Wade, bitte red mal ein Wörtchen mit deinem Bruder, ja?«
    Wade war außer sich. »Bryan, was soll das?«
    Shw kam Bryan zuvor: »Krautwell wird ein bisschen leiden müssen. Ich will ein paar Passwörter und Dateinamen aus ihm rausquetschen.«
    Florian sagte: »Ach wirklich?«
    Shw sah ihn an: »Meine Familie ist Ihrer Firma schon seit einem Jahrzehnt auf der Spur. Sie sind eine Gefahr für den ganzen Planeten.«
    »Eine Gefahr für den ganzen Planeten?«, fragte Wade. »Meine Güte, ist das dämlich.«
    »Er ist ein Albtraum.«
    »Uuh - ihr wollt mir also wehtun«, sagte Florian. »Ich würde lange und gründlich nachdenken, bevor ihr das tut, ihr Satansbraten.«
    »Vielleicht werde ich Sie umbringen. Aber zuerst will ich Sie hinter Schloss und Riegel.« Sie schickte Florian mit einer Handbewegung in die rosa Zelle.
    »Kommen Sie rein, Schätzchen«, sagte Gayle. »Es ist sicherer für Sie, diese Familie von Idioten nur durch ein Gitter zu betrachten.«
    Wade und Ted sagten: »Wir sind keine Idioten.«
    »Que serd, serd ...« Florian war bereits in der Zelle, als Janet wie aus dem Nichts eine Peridural-Injektionsnadel von der Größe eines Strohhalms tief in Shws Nacken stieß, ohne zu überlegen, ganz tief hinein in das bleiche, weiße Gewebe. Sie brüllte: »Florian, rufen Sie Ihren Geheimdienst!« Shws verblüffter Gesichtsausdruck verriet ebenso wie die Miene aller anderen im Raum, dass niemand Janet für eine Person gehalten hatte, die anderen Leuten Nadeln in den Hals stieß. Shw versuchte hektisch, die Spritze wegzuschlagen, als wäre sie eine Spinne, die sie an einer empfindlichen Stelle kitzelte.
    Bryan sagte: »Mom? Was machst du -?«, doch in dem Moment sprang Wade Bryan auf den Rücken.
    »Mein Sonnenbrand - aua!«
    Wade schlug Bryan die Waffe aus der Hand, und diese rutschte klirrend in eine Ecke. Wade angelte danach, aber Bryan sagte: »Sie ist leer. Spar dir die Mühe.«
    »Leer?«
    Shw schrie: »Bryan, hol dieses gottverdammte Ding aus meinem Hals.« Sie zitterte.
    Ein

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