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Alle Familien sind verkorkst

Alle Familien sind verkorkst

Titel: Alle Familien sind verkorkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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Die Zimmermädchen liefern den Stoff für das nächste menschliche Zeitalter. Sehen Sie sich das mal an -« Er hielt eine wiederverschließbare Plastiktüte hoch. »Bill Gates' Haarbürste. Fünfhundert Dollar in bar. Diese Haarbürste allein wird Tausenden von kleinen Florians die Friseurausbildung finanzieren. Was haben wir denn sonst noch hier drin?«
    Janet sagte: »Sie machen Witze, oder?« Florians verständnisloser Blick strafte sie Lügen. »Verzeihung, Flor.«
    In einer weiteren vakuumversiegelten durchsichtigen Plastiktüte steckte ein weißes Handtuch. » Ashley Judd war hier, stellen Sie sich Milliarden von kleinen Judds vor, die nur darauf warten, uns auf der Leinwand zu begeistern. Celine Dion hingegen - die ist nach wie vor mein Heiliger Gral. Guter Gott, diese Frau hat eine Art, in Hotelzimmern nichts als verbrannte Erde zu hinterlassen. Uuh - was haben wir denn hier?« Er holte ein vakuumverpacktes schwarzes T-Shirt hervor. »Garth Brooks, inklusive männlichem Schweiß und allem, was dazugehört. Rrrrr-ding, rrrrr-ding. Und hier -« Florians Tonfall kündigte das Piece de Resistance an. Er holte eine Aluminiumdose hervor, und seine Stimme wurde geradezu ehrfürchtig: »- ein gebrauchtes Kondom von Tiger Woods, in einem Bad aus Flüssigstickstoff.«
    »Stopp!«
    »Janet -!«
    »Hören Sie sofort auf. Zu viel ist zu viel.«
    Florian machte die Kühltasche zu. »Ich verstehe, dass jemand, der noch keine Erfahrung mit diesen Dingen hat, sich davon überrollt fühlen kann.«
    »Stellen Sie die Kühltasche einfach 'ne Weile weg.«
    »Natürlich. Noch einen Drink?« »Bitte.«
    Florian schenkte ein. Janet fragte ihn, ob er keine Angst habe, weil er trotz seines Reichtums ohne Leibwächter herumlaufe, aber er lächelte und klappte seine rechte Ohrmuschel nach vorn. »Ich trage hier einen Chip unter der Haut. Wenn ich innerhalb von zwei Sekunden fünfmal darauf drücke, wird mein, wie soll ich sagen, Wrestling-Team innerhalb von zwei Minuten bei mir sein.«
    »Sie haben ständig Bodyguards in zwei Minuten Entfernung?«
    »Ständig.«
    »Beeindruckend.«
    »Reine Notwendigkeit. Aber es gehört zu ihrem Job, dass ich sie nicht wirklich sehen muss. Das ist so üblich bei wirklich guten Security-Leuten.« Florian wechselte das Thema: »Sagen Sie, Janet, wie viele von Ihren Familienmitgliedern sind krank?«
    »Vier: ich, Wade, Nickie und Ted.«
    »Ted?«
    »Leberkrebs.«
    »Hmmm. Vergessen Sie nicht: Sie sind nicht mehr krank.« O Gott, er hat Recht. »Drei.«
    Florian fuhr fort: »Ich schätze, wir kümmern uns besser um alle drei. Rufen Sie sie an -« Er gab Janet ein Telefon. »Sie können Leberkrebs heilen?« »Oh bitte.«
    Janet zögerte kurz und begann dann die Nummer von Kevins Wohnwagen zu wählen. Florian sagte: »Sie sollen nach Daytona Beach kommen. Aber nur die Kranken. Größere Menschenansammlungen sind mir zuwider.«
    Janet sagte Wade Bescheid, und kurz darauf parkten sie bei Lloyd und Gayle in der Auffahrt. Im Haus war es dunkel, daher knipsten sie ein paar Lampen an. Im Wohnzimmer griff Janet unter ein Polster und zog einen Mummy-Um schlag hervor. »Da.«
    »Danke, Janet. Was ist das denn für ein Gejaule?«
    »Kimba, der Hund. Wir haben ihn ins Arbeitszimmer gesperrt. Die Munsters sind im Keller. Lassen Sie uns mal nachsehen.« Sie gingen die kalte - nicht nur kühle, sondern kalte - Treppe hinunter. Janet öffnete die Tür. Sie rechnete fast damit, dass irgendwelche Monster sie packen und ihr die Eingeweide herausreißen oder dass Lloyd und Gayle ihr eine abgesägte Flinte ins Gesicht halten und sie dann mit Klebeband an einen Stapelstuhl fesseln würden. Doch stattdessen fand sie beide mit außerordentlich verdrossenen Gesichtern in der rosa Gefängniszelle vor.
    »Wird auch Zeit, dass ihr Arschlöcher zurückkommt. Habt ihr irgendeine Ahnung, was für Riesenprobleme ihr jetzt kriegt? Irgendeine?«
    »Seien Sie still«, sagte Janet. »Wir haben die Sachen gefunden, die Sie unter der Metallplatte in der Garage versteckt hatten.«
    »Oh.«
    »Ja, genau: ›Oh ‹ «, sagte Janet. Gayle fragte: »Und wer ist der da?«
    »Das ist mein Freund Florian, und er ist tausendmal reicher als Sie, Sie Versager, also spielen Sie sich bloß nicht so auf.«
    Florian wandte sich Lloyd und Gayle zu. »Eine Million Mal reicher sogar.« Dann baute er sich vor ihnen auf und hielt ihnen eine gesalzene Strafpredigt. »Ihr Schwachköpfe. Ihr habt geglaubt, ihr macht ein Riesenschnäppchen, was? Wie dumm. Leihmütter

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